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0194 - Die Stadt der Ungeheuer

0194 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0194 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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um kleinere Explosionen handelte, die auch diesen Tentakelarm zerfetzten. Große Teile schwammen davon. Schwarzes Blut schwebte zur Oberfläche.
    Das gigantische Untier röhrte enttäuscht und erschrocken und zog sich mit wilden Schwimmbewegungen zurück. Dabei erzeugte es an der Oberfläche haushohe Wellenberge. Gor und Zamorra wurden von einem Sog erfaßt und tiefer in das fremde Medium gezogen. Sie konnten sich nicht dagegen wehren.
    Kaum entfernte sich das Untier, als die magische Aura verblaßte.
    Gor wandte sich um und sah Zamorra entgegen. Sein Gesicht zeigte ein verzerrtes Lächeln. Es war von Anstrengung gezeichnet.
    Also war die magische Aura nicht von allein entstanden, sondern war durch den Willen von Gor gesteuert worden.
    Das Röhren des Monsters verlor sich in der Ferne. Der Sog wurde geringer.
    »Das war knapp«, sagte Gor, und da erst kam Zamorra voll zu Bewußtsein, daß sie innerhalb des magischen Mediums ganz normal atmen konnten. Es unterschied sich von der Atmosphäre außerhalb lediglich dadurch, daß sie sich darin schwimmend fortbewegen mußten. Es war ein eigenartiges Gefühl, darin zu schweben und sich wie ein Fisch zu gebärden.
    Prüfend zog Zamorra das Medium in seine Lunge. Es war, als würde es sich um frische, saubere Luft handeln.
    Vielleicht atmen wir hier überhaupt nicht? Vielleicht geschieht das nur in unserer Einbildung? Wie können wir in einer solchen Umgebung zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden? Vielleicht ist VARIA überhaupt nur eine Einbildung?
    Dieser Gedanke ging zu weit. Sofort kehrte Zamorra in die Wirklichkeit zurück. Es war sinnlos, sich darüber Gedanken zu machen, sondern er war gehalten, die Begebenheiten als real hinzunehmen. Es funktionierte. Das war die Hauptsache.
    »Ich fürchte, daß wir nicht mehr zum Ufer zurückfinden«, sagte der Meister des Übersinnlichen. »Der Sog hat uns weit hinausgetrieben.«
    Diesmal gelang Gor das Lächeln schon besser. Er erholte sich überraschend schnell.
    »Keine Bange, Zamorra, ich habe die Orientierung nicht verloren. Das Heilige Schwert hat sich im Kampf an diese Umgebung angepaßt und ich mit ihm. Seine Magie steht inzwischen im Einklang mit der hiesigen Magie. Wir sind im Monsterland, Zamorra, und hier herrschen andere Gesetze als überall außerhalb. Du weißt, daß jedes Land in VARIA sich anders präsentiert.«
    An die Gesetze von Monsterland angepaßt? überlegte Zamorra. Das habe ich auch, sonst würde ich nicht mehr leben. Aber ich könnte mich dennoch nicht orientieren.
    Es fehlten ihm die bewährten magischen Hilfsmittel. Hier mußte er ohne sie auskommen, weil sie nicht mit ihm den Weg nach VARIA gehen konnten.
    Gor winkte ihm mit einer grotesk anmutenden Geste zu. Das Gewicht des Schwertes hatte ihn tiefer sinken lassen. Er steckte es in die Scheide zurück. Dann bewies er Zamorra, daß er ein geschickter Schwimmer war. Er bewegte sich in dem magischen Medium, als hätte er jahrelang nichts anders gemacht, als tauchen geübt.
    »Komm, du kannst mir folgen. Es hat keinen Sinn, wenn wir auf selbem Weg zurückkehren. Wir durchqueren die Monstersee. Halte aber die Augen offen, Zamorra, mein irdischer Freund, denn das Schwarze Monster lebt nicht allein hier. Es hat in einer Abwehrreaktion gehandelt, nicht aus reiner Vernichtungswut. Es gibt andere Tierchen, die darüber anders denken.«
    Zamorra hätte Gor gern gefragt, was er noch alles in Erfahrung gebracht hatte und auf welche Weise dies geschehen war, aber Gor legte große Eile an den Tag.
    Dem Meister des Übersinnlichen blieb nichts anderes übrig, als Gor nachzuschwimmen.
    Auch er war ein guter Schwimmer, aber er hatte alle Mühe, mit dem Helden von Zartas Schritt zu halten.
    ***
    Die fadenähnlichen Gebilde, die Zamorra schon vom Ufer aus gesehen hatte, entpuppten sich als eine Art unterseeischer Dschungel. Gor wich den Fäden aus, die in einer sanften Strömung hin und her wogten. Manchmal wirkten sie wie Geisterhände, die nach den beiden greifen wollten. Dann wie wedelnde Fächer, die Kälte zu ihnen dringen ließen.
    Es wurde in der Tat kälter. Zamorra spürte es trotz der Anstrengung, die ihn das Schwimmen kostete.
    Da wich der unterseeische Algendschungel auseinander und ließ eine weite Lichtung entstehen.
    Zamorra verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, denn die Lichtung wurde von einem silbrigen Aderwerk durchzogen. Als würde es dort unten feine Rinnsale mit echtem Wasser geben.
    Ein Blick zu Gor hinüber. Auch der Held von Zartas

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