0199 - Arkons Ende
Zwischenraum gestiegen war, und ihnen war es aufgrund ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit gleichgültig, ob sie auch vom Gegner bemerkt worden waren.
Zu diesem Zeitpunkt prallte das Gros der Solaren Flotte mit 20.000 Einheiten der Gataser zusammen, die sich gerade wieder gesammelt hatten, um nach Arkon vorzustoßen.
Der letzte Kurzimpuls von Atlan hatte bekanntgegeben, daß er mit der USO in zwanzig Minuten den Blues in den Rücken fallen würde. Schwere und schwerste solare Einheiten zerschlugen beim ersten Anflug die vorderste Linie der Pilzköpfe. Gegen das Feuer aus Tausenden Transformgeschützen hatten sie nichts Gleichwertiges einzusetzen. Die Kugelgiganten des Solaren Reiches schüttelten sich nicht einmal unter dem Anprall vieler Treffer gegen die Schutzschirme. Mit einem Kursmanöver rasten sie dem Gegner aus der Schußposition, dabei gleichzeitig zwei andere Schiffe angreifend. Die Verluste der Blues wurden größer und größer. Bis auf acht Millionen Kilometer tief standen schon Rhodans Schiffe in der gegnerischen Front.
Da kam der Hilferuf von Großadmiral Amt Kesenby!
Werden von übermächtigen Gegnern - Akonen und Blues - unter Ringfeuer genommen! Das hieß: die plophosische Flotte war von allen Seiten eingeschlossen! Wie ein Blitz war das Unheil über die Plophoser gekommen. Statt achthundert Akon-Raumer vor sich zu haben, wurden sie plötzlich von 17.000 Blues-Giganten umzingelt und wütend angegriffen. Aber die Plophoser waren keine Arkoniden, sondern ihre Ahnen waren Terraner gewesen.
Es machte sich jetzt bezahlt, daß Iratio Hondro seine Heimatflotte unnachsichtig gedrillt hatte. Bevor Großadmiral Kesenby in dieser gefährlichen Lage Befehle geben konnte, handelte jeder Schiffskommandant so, wie er es gelernt hatte.
Die plophosischen Einheiten igelten sich nicht ein. In kleinen Pulks zu vier oder fünf Schiffen jagten sie dem übermächtigen Feind entgegen; sie hatten die Kaltblütigkeit, erst bei der Entfernung das Feuer zu eröffnen, wo die Strahlen auch die größte Durchschlagskraft besaßen.
Der Raum zwischen den Sternen schien plötzlich einige tausend kleine Sonnen geboren zu haben - feuernde Pulks der Plophoser, die furchtlos den Gegner angriffen.
Der aber schoß auch, und zahlenmäßig fast vierfach überlegen, besaß sein Feuer ebenso vierfache Wirkung.
Die ersten Schüsse schlugen auf den Schutzschirmen der Plophoser ein, aber sie brachten sie nicht zum Einsturz. In der nächsten Sekunde gab es nirgendwo mehr einen einzigen kleinen Plophoserpulk. Die Schiffe waren nach allen Seiten auseinandergestoben und schienen zu fliehen.
Als die ersten Blues-Raumer nachsetzten, tauchten vor ihnen, neben ihnen neue Pulks auf. Plötzlich sahen sie sich von drei Seiten angegriffen. Sie erhielten Dauerfeuer. Ihre Schutzschirme, längst nicht so stark wie die der Gegner, brachen zusammen. Die Strahlen zerschlugen die Panzerung der Außenhülle. Als Trümmer oder als Gaswolken flogen große Teile davon.
Ehe andere Blues-Schiffe sich in Schußposition gebracht hatten, waren die plophosischen Kleinpulks schon wieder im Dunkel des Raums verschwunden. Amt Kesenby warf Mory Rhodan-Abro nur einmal einen kurzen Blick zu. Sie nickte; sie gab sich keinen Illusionen hin, diesen überstarken Gegner besiegen zu können.
Der Hilferuf an die Solare Flotte und die USO ging hinaus.
In seinem langen Leben war Rhodan nie so sehr Gefahr gelaufen, die Beherrschung zu verlieren wie in diesem Augenblick.
Bully, der ihn beobachtete, sah, wie der Freund blaß wurde und blutleere Lippen bekam. Im nächsten Moment stand Rhodan vor dem Rillenmikrophon. Sein Befehl galt Atlan. Er, Rhodan, konnte die Front nicht verlassen. Er mußte es seinem Freund überlassen, die geliebte Frau zu retten. Die Kalups in den Schiffen der USO wurden alle über zweihundert Prozent überbelastet. Jede Minute kostete jetzt aber Millionen Solar an Plasmatreibstoff. Den Chefingenieuren in den Maschinenräumen blieb gar keine Zeit zu Überlegungen. Sie mit ihren Roboterkommandos hatten nicht Hände genug, um das zu tun, was unbedingt erforderlich war, damit die Kalups nicht nach einigen Minuten explodierten.
Als die USO-Flotte in den normalen Raum einfiel, hatten die Plophoser schon über dreihundert Schiffe verloren. Auf der Seite der Gegner aber waren mehr als tausend schwer beschädigt oder zerstört worden. Der Kampf dauerte nicht mehr lange. Die frischen Verbände der Gataser, die nach M-13 und seinem Zentrum unterwegs waren, kamen
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