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02 - Schatten-Götter

02 - Schatten-Götter

Titel: 02 - Schatten-Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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flachere Trümmer.
    Noch während die drei Eindringlinge sich vorsichtig einen Weg durch die überwucherten Straßen bahnten, verdunkelten Wolken die Sonne, und ein dunkler Nebel entstieg dem Boden. Er wurde dichter und schwärzer, wirbelte um die drei Gestalten, die versuchten, einen höheren Punkt zu erreichen. Vergeblich… Die Schwärze verschluckte sie und machte sich daran, die ganze Stadt zu überziehen …
    Atroc erwachte in der Kühle des Morgens umgeben vom Geruch verglühter Kräuter. Sein Kopf fühlte sich klar an, und das Unbehagen der vergangenen Nacht schien verschwunden zu sein, obwohl die Vision selbst nur wenig Sinn machte. Vielleicht sollte er nach Norden reiten, zu dieser Bucht, in die Byrnak verbannt war, und ihm einige Fragen stellen.
    Dann lachte er, als er sich daran erinnerte, dass er eigentlich Gordag und die anderen Stammeshäuptlinge an diesem Morgen treffen sollte, um mit ihnen über ihre Zukunft zu beraten.
    Es wäre besser gewesen, ich wäre gestorben und du hättest gelebt, Yasgur, mein Prinz. Dennoch müssen wir den Hengst reiten, den man uns sattelt.
    Der Seher Atroc und Gordag, der Oberhäuptling des Rotklauen-Clans, handelten einen Siedlungsvertrag mit Besh-Darok und der neuen Regierung in Tymora aus. In dessen Folge wurden die Gemarkungen der Stämme der Mogaun südlich und östlich von Arengia gegründet. Atroc selbst überlebte Gorlag und verfasste mehrere bedeutende Schriften, unter anderem die »Hohe Geschichte der Familien und Clans der Mogaun«. Das Schicksal der Dämonenbrut blieb rätselumwoben. Merkwürdige Geschichten wurden in den folgenden Monaten aus dem angeblich versunkenen Casall von fahrenden Händlern in die Hauptstadt getragen. Sie sprachen von einer Schar mehrerer hundert Menschen, die nur einen Tag nach der Niederlage des Herrn des Zwielichts in den Hafen der Stadt gekommen wären, vier Schiffe erworben und sofort Anker gelichtet hätten. Die Berichte beschreiben sie allesamt als große, ernste Männer und Frauen und waren sich in dem Punkt einig, dass es keine Mogaun gewesen sein konnten. Akolythen, mutmaßten einige, Waffenschmiede aus Jefren, behaupteten andere. Eine Kräuterfrau am Hafen schwor, dass ihre Vision, als die Segel der Schiffe sich im Wind blähten, ihr einen Blick auf geisterhafte, geflügelte Wesen gewährt hätte, welche die Taue an Bord gezogen oder sich an Deck gedrängt hätten. Dann stachen die Schiffe in See und wurden niemals wieder an menschlichen Gestaden gesichtet.
    Byrnak, ehemaliger Kriegsherr von Honjir, einst Schattenkönig und Wirt eines düsteren, barbarischen Gottes, lebte noch sechs Monate. Seine Leiche wurde mit einem vergifteten Dolch in der Brust auf einer Klippe am Golf von Brykon gefunden.

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