PR TB 182 Held Der Todeswelt
1.
"Ich sage nein - ganz entschieden nein!"
"Aber ich bitte Sie, Leutnant Traphunter! Was soll dieser dramatische Auftritt, wo Sie noch nicht einmal wissen, weswegen ich Sie herbestellt habe", sagte Lordadmiral Atlan, seines Zeichens Oberbefehlshaber der United Stars Organisation, kurz USO genannt. Er war eilfertig von seinem Platz aufgesprungen, zeigte sein einnehmendstes Lächeln und rückte einen Besuchersessel zurecht.
"Setzen Sie sich erst einmal und entspannen Sie sich.
Ein Drink zur Erfrischung? Oder darf es ein Imbiß sein? Nennen Sie mir Ihre Wünsche, und ich werde sie Ihnen erfüllen. Sie wissen, daß ich im Umgang mit meinen Spezialisten größten Wert auf eine familiäre Atmosphäre lege, und auf Sie trifft das in ganz besonderem Maße zu."
Trotz anderslautender Beteuerungen von Seiten Atlans war dies ein recht ungewöhnlicher Empfang für einen seiner Untergebenen. Von einer "familiären Atmosphäre" konnte nicht die Rede sein, denn der unsterbliche Arkonide wollte seine Spezialisten schließlich nicht verhätscheln, sondern sie für ihre lebensgefährlichen Einsätze stählen.
Es stimmte jedoch, daß er bei diesem einen Spezialisten ganz besondere Maßstäbe anlegte. Leutnant Annemy Traphunter war nicht nur ein besonders tüchtiger USO-Spezialist, sondern ein weiblicher noch dazu, überaus attraktiv und wohlproportioniert. Aber obwohl Atlan Frauen gegenüber immer überaus zuvorkommend war, hatte ihr Geschlecht nichts damit zu tun, daß er sie auf fast schon penetrante Art hofierte.
Der wahre Grund ging über den normalen Dienstbereich und seinem Wohlwollen dem anderen Geschlecht gegenüber weit hinaus.
Der Grund hieß Walty Klackton!
Auf ihn wird später noch näher eingegangen; hier sei vorerst nur soviel gesagt, daß Atlan Annemy Traphunter für das einzige Wesen der gesamten Schöpfung hielt, das mit Walty Klackton umzugehen verstand.
Und das verlieh ihr innerhalb der USO einen besonderen Status.
Sie wußte das, war aber darüber alles andere als glücklich.
Annemy Traphunter setzte sich vorsichtig an den Rand des Sessels, weil sie nicht vorhatte, sich lange in Atlans Büro aufzuhalten.
"So", sagte Atlan zufrieden und ließ sich hinter seinem Arbeitstisch in den Kombisessel sinken, "jetzt können wir in aller Ruhe über alles sprechen."
"Sie brauchen mir erst gar nicht zu sagen, worum es geht, ich weiß es längst", sagte sie angriffslustig. "Immer wenn Sie mich zu sich bitten, anstatt mich herzukommandieren, und wenn Sie Ihre professionelle Härte hinter einer väterlichgütigen Maske verbergen, dann haben Sie ein schlechtes Gewissen, weil Walty Klackton im Spiel ist. Und wie ist es diesmal?"
Der Arkonide legte die Arme auf die Arbeitsplatte mit den Armaturen und sagte ergeben:
"Ich will es gar nicht leugnen, sondern offen zu Ihnen sein. Jawohl, Walty Klackton liegt mir wieder einmal schwer im Magen. Darum habe ich Sie hergebeten."
"Nun, dann kennen Sie meine Antwort, Sir", sagte sie eisig. "Keine Macht im Kosmos kann mich zwingen, noch einmal einen Auftrag anzunehmen, der auch nur im entferntesten etwas mit Walty Klackton zu tun hat!"
Atlan seufzte.
"Ich hätte es mir denken können. Schade, aber da kann man nichts machen. Dann ist Korporal Klackton eben rettungslos verloren. Es mußte ja so kommen.."
"Was soll diese Andeutung?" fragte Annemy vorsichtig. Wenn die Sprache auf Klackton kam, war immer Vorsicht am Platz, denn in dieser Beziehung scheute Atlan vor nichts zurück, um ihr die Verantwortung aufzubürden.
"Um es profan auszudrücken, Korporal Klackton steckt diesmal bis zum Halse im Dreck", eröffnete Atlan mit Leichenbittermiene. "Und es gibt niemanden außer Ihnen, der ihm helfen könnte. Aber das müßten Sie auf freiwilliger Basis tun. Ich will nicht an Ihr Pflichtbewußtsein appellieren, Sie nicht an den Auftrag erinnern, den Sie vor einiger Zeit übernommen und noch nicht zu Ende geführt haben, denn es ist menschlich verständlich, daß Sie resignierten.."
"Moment mal", schaltete sich Annemy ein. "Wovon sprechen Sie eigentlich, Sir? Der letzte Auftrag, den ich übernahm, war, Klackton und Professor Fungi auf KPlanet zu überwachen und darauf zu achten, daß sie ihren Unsinn nicht zu weit treiben. Wenn Sie das meinen, dann wasche ich meine Hände in Unschuld. Natürlich könnten Sie es vor einem Kriegsgericht so drehen, daß ich versagt habe. Aber damit lasse ich mich nicht erpressen! Ich habe bis zuletzt ausgeharrt und den Abtransport der beiden von K-Planet
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