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0201 - Sternstation im Nichts

Titel: 0201 - Sternstation im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dort hinunter, Sir?" fragte er zögernd.
    „Wenn wir eine Chance haben, ja." Es war Conrad Nosinskys Art, kritische Entscheidungen rasch und unwiderruflich zu treffen, als hätte er Angst, die eigene Courage könnte ihn verlassen, wenn er zu lange zögerte. Neben seinem vierschrötigen Sergeanten wirkte der Leutnant fast zierlich. Er war nicht sonderlich groß, aber stämmig gebaut. Er hatte die Angewohnheit, den Kopf ein wenig nach vorn gebeugt zu halten, und erzeugte damit den Eindruck, er sei ständig bereit, sich auf einen fiktiven Gegner zu stürzen.
    Nosinsky war einundzwanzig Jahre alt, aber es gab etwas in seinen Zügen und in seiner Art, das ihn wie einen Mann von dreißig wirken ließ.
    „Kann man irgend etwas über die Windverhältnisse am Fuß der Steilwand sagen?" fragte er seinen Beifahrer.
    „Der Sturm kommt von Süden, die Wand zeigt nach Norden", antwortete Bryan. „Am Fuß der Wand sollte es eine ziemlich breite Zone der Windstille geben. Weiter draußen bekommen wir Wirbel, die von der Kante vor uns gebildet werden, und noch weiter nördlich wirkt der Sturm wieder mit voller Kraft."
    Conrad Nosinsky zog die Steuersäule ein wenig zu sich heran.
    Gehorsam hob sich das Fahrzeug weiter vom Boden ab und glitt auf die Kante zu. Bryan legte die Schreibplatte beiseite und preßte die Hände rechts und links neben sich auf den Sitz. Er hatte das Gefühl, er müßte sich festhalten. Denn was der Leutnant vorhatte, war nicht weniger als ein Ritt mitten in die Hölle.
    „Halten Sie den Daumen, Herb", knurrte Nosinsky. „Und schließen Sie den Helm, verdammt noch mal!" 'Im selben Augenblick kippte der Shift über die Kante und sank rasch in die Tiefe.
    Ein paar hundert Kilometer südlich lag die CREST II, das Flaggschiff der terranischen Flotte, sonst der Stolz des Solaren Imperiums, jetzt aber durch die Notlandung auf Power ein wenig flügellahm, mit eingeknickten Landebeinen und schwer angeschlagenem Triebwerksringwulst. Seit dem Augenblick, da die Männer der Besatzung nach dem mächtigen Schock der Transition wieder zu sich gekommen waren, galt das Augenmerk des Großadministrators, Perry Rhodan, allein dem Problem, das Schiff wieder startklar zu machen. Alle anderen Projekte die Erforschung des merkwürdigen Planeten, das Sammeln von Daten über dieses unglaubliche Doppelsternsystem mitten im intergalaktischen Leerraum, selbst die Untersuchung der unheimlichen Vorgänge, die zur Vernichtung von vier terranischen Raumschiffen geführt hatten und jetzt offenbar im Zuge waren, den Planeten selbst aufzufressen und im Nichts verschwinden zu lassen, standen hintenan. Die CREST II war verloren, wenn sie Power nicht rechtzeitig verlassen konnte. Achtzehnhundert von den zweitausend Mann Besatzung arbeiteten an der Beseitigung der Schäden, um das Riesenschiff wieder startfähig zu machen.
    Natürlich war es unmöglich, die Umwelt völlig außer acht zu lassen. Die fortschreitende Zerstörung des Planeten mußte beobachtet und registriert werden. Die CREST II lag nur eine geringe Strecke vom Nordpol des kleinen Wüstenplaneten entfernt.
    Vom Nordpol aus ging aber die Auflösung vor sich. Ein zunächst noch unerklärlicher Vorgang riß die Materie des Planeten aus ihrem Bett, umfaßte sie mit einem fünfdimensionalen Transportfeld und schleuderte sie in den Raum hinaus, auf den Schwerpunkt des Doppelsonnensystems zu. Konnte dem Phänomen kein Einhalt geboten werden, dann war Power binnen kurzer Zeit völlig aufgelöst und mit ihm alles, was sich an seiner Oberfläche befand.
    Einige wenige Männer waren daher ausgeschickt worden, und die Fortschrittsrate der Auflösung zu bestimmen. Es war wichtig zu wissen, wieviel Substanz der Planet pro Zeiteinheit verlor, denn daraus ließ sich errechnen, wie lange, die CREST II an ihrem jetzigen Ort noch sicher war.
    Die Funkzentrale stand in ununterbrochener Verbindung mit den Männern, denen diese Aufgabe zugeteilt worden war. Chef der Zentrale war Major Kinser Wholey, ein für seinen Rang noch junger Mann, der in diesen Stunden viel von seiner üblichen guten Laune vermissen ließ weil die Anordnungen des Administrators ihn dazu zwangen, mit nur drei Mann eine Funkzentrale zu bedienen, die für zwanzig Mann ständiges Personal eingerichtet war.
    Kinser bediente selbst eines der Geräte. Er sprach mit S-3, einem der Shifts, die die Auflösungszone beobachteten, als einer seiner Leute neben ihn trat. Kinser beendete das Gespräch und sah auf.
    „Was gibt's?" fragte er

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