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0201 - Sternstation im Nichts

Titel: 0201 - Sternstation im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schulter. Nosinsky besah den Druckstreifen und nickte vor sich hin.
    „Das wird ihnen ein wenig Kopfzerbrechen machen", rief er, „aber wir fahren trotzdem weiter."
    Er war nicht sonderlich überrascht. Der orangerote Strahl dort vorn war die sichtbar gewordene Streuenergie eines fünfdimensionalen Transportfeldes. Das Feld, damit beschäftigt, den ganzen Planeten Power zu verzehren, hatte einen ungewöhnlich hohen Energieinhalt. Die Streuenergie war ausreichend, um den mittelmäßigen Sender eines Shifts völlig zu übertönen. Man hatte damit rechnen müssen, daß in der Nähe des glühenden Strahls kein Funkverkehr mehr möglich war. Das Problem war, daß an Bord der CREST II niemand erwartete, es werde sich je ein Shift so dicht an den Strahl heranwagen, daß er in den Einflußbereich des Streufeldes gelangen könne.
    Conrad Nosinsky sah die Zeiger auf den Leistungsmessern der Generatoren auf den Rand der Skala zusteigen. Als technischer Offizier wußte er, daß die Anzeige einen gewissen Sicherheitsfaktor enthielt. Die Leistungsgrenze der Aggregate lag ein gutes Stück jenseits der Werte, die die roten Warnmarken anzeigten. Der Sturm hatte in den letzten Sekunden an Gewalt weiter zugenommen.
    Allein zur Stabilisierung des Fahrzeugs war mehr Energie erforderlich, als den Generatoren weisungsgemäß entnommen werden durfte. Conrad dachte mit einigem Unbehagen an die merkwürdigen Roboter, die vor kurzem in der Nähe der CREST II erschienen waren und das Schiff angegriffen hatten - bis jemand auf die schlaue Idee kam, alle Hypergravitationsaggregate abzuschalten und die fremden Maschinen von dem Wahn zu befreien, das Schiff sei ein zweiter Entstofflichungstransmitter.
    Gesetzt den Fall überlegte Conrad, einer der Roboter tauchte neben uns auf und griffe uns an, die Generatoren könnten nicht ein einziges Zehntelwatt zum Aufbau eines Schutzschirms hergeben.
    Er war bereit, das Risiko einzugehen. Die letzten Roboter waren vor drei Tagen gesehen worden. Es gab guten Grund zu glauben, sie hätten sich zurückgezogen oder seien desaktiviert worden. Und noch besseren Grund anzunehmen, daß sie wertvolle Maschinen, sich nicht in der Nähe des orangeroten Strahls herumtrieben, der sie unversehens erfassen, entstofflichen und in den Raum hinausschleudern konnte.
    Das Tempo des Shifts verringerte sich zusehends. Der Sturm kam nicht mehr ständig aus derselben Richtung. Er wehte in mörderischen Böen, einmal von hier, einmal von dort. Bryans Instrumente waren unaufhörlich damit beschäftigt Windrichtung und geschwindigkeit zu registrieren. Die Daten würden dazu gebraucht werden, die Auflösungsgeschwindigkeit des Planeten zu ermitteln.
    Denn was den Sturm erzeugte, war nichts anderes als das natürliche Bestreben der umgebenden Luftmassen, das durch die Auflösung entstandene Vakuum wieder zu fühlen.
    Bis jetzt hatte das Steuer ruhig in Nosinskys Hände gelegen, aber jetzt begann es zu rütteln und zu stoßen, ein Zeichen dafür, daß das Stabilisatorfeld nicht mehr dazu ausreichte, den Shift gegen den Sturm zu schützen. Conrad beugte sich nach vorn und starrte durch die Bugscheibe. Da war weiter nichts als eine solide Mauer aus Staub und Sand. Noch zwanzig oder dreißig Meter, dann würde er aufgeben und umkehren müssen.
    Ohne mit eigenen Auge gesehen zu haben, was dort vorn vor sich ging.
    Bryan schrie plötzlich auf. Conrad fuhr herum.
    „Vor uns!" rief Bryan. „Eine windstille Zone!"
    Conrad beugte sich nach rechts hinüber, um Bryans Instrumente besser ablesen zu können. Einer der Taster wies bugwärts eine Windgeschwindigkeit aus, die weit unter der in der unmittelbaren Umgebung gemessenen lag. Conrad klopfte mit dem Knöchel gegen die Sichtscheibe des Anzeigers, aber die Anzeige blieb konstant. Wenige Meter voraus lag eine Zone, in der der Sturm seine Kraft verloren hatte.
    Langsam arbeitete sich das Fahrzeug weiter vor. Mit aller Kraft hielt Conrad das Steuer umklammert. Er durfte jetzt nicht nachlassen. Es waren nur noch ein paar Meter, dann hatten sie es geschafft.
    Das orangefarbene Licht des mächtigen Transportfelds beleuchtete die staubverhangene Szene mit gespenstischer Helligkeit. Für Conrad Nosinsky verging die Welt ringsum, vergingen alle Bedenken, die er im Unterbewußtsein gegen diesen Vorstoß noch gehabt haben mochte. Den Blick starr geradeaus auf die Staubwand gerichtet, in den Mikrophonen das infernalische Heulen und Trommeln des Sturms, drückte er den Shift Meter um Meter weiter nach

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