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0203 - Die Stadt der Verfemten

Titel: 0203 - Die Stadt der Verfemten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wissen.
    „Nein, Sir", sagte Kasom und stand auf.
    Rhodan mußte ihn festhalten, als er sich einen Augenblick vergeblich um das Gleichgewicht bemühte. Dann war der Ertruser wieder fest auf den Beinen.
    „Was ist geschehen?" erkundigte er sich.
    In knappen Worten berichtete ihm Rhodan von der Zerstörung der Energieanlage.
    „Bei der Explosion muß mir etwas auf den Kopf gefallen sein", berichtete Kasom. „Glauben Sie, daß der Schutzschirm nicht mehr existiert, Sir?"
    „Ich hoffe es", sagte Rhodan. „Wäre es Tag, könnten wir es auch ohne Hilfsmittel feststellen."
    Obwohl es dunkel war, konnte Rhodan sehen, daß Kasom den Mausbiber beobachtete.
    „Wir sitzen fest?" mutmaßte Kasom.
    „Vorläufig ja", sagte Rhodan.
    „Gucky hat sich überanstrengt, aber er wird Sie bald zur C-5 bringen können. Unterrichten Sie die Besatzung, was geschehen ist. Ich nehme an, daß die CREST bereits auf dem Anflug ist, wenn der Schutzschirm nicht mehr besteht."
    „Ich kann Sie hier nicht alleinlassen, Chef", protestierte Kasom.
    „Sicher wird man nicht hier oben nach uns suchen", meinte Rhodan. „Sie sind verletzt. Gucky wird bald kräftig genug sein, um auch mich zu holen." Er deutete in die Nacht hinein.
    „Wahrscheinlich wird die CREST bald landen. Dann steht uns auch Gecko zur Verfügung"
    „Alle Lichter über der Pyramide sind erloschen", registrierte Kasom. „Anscheinend haben Sie die gesamte Anlage außer Betrieb gesetzt, Sir." Seine Stimme wurde drohend. „Doch sie haben Bronk ermordet."
    „Sie haben ihn getötet, gewiß", sagte Rhodan. „Ich habe inzwischen festgestellt, daß wir unsere Ansichten über Recht und Unrecht auf Quarta nicht anwenden können. Die Einwohner Bigtowns halten ihre Gesetze für ebenso richtig wie wir die unseren."
    „Ich glaube, daß ich Melbar jetzt schaffen kann", mischte sich Gucky ein. „Halte dich fest, Kasom. Es geht los."
    Unwillkürlich zog sich Kasom etwas zurück. Rhodan spürte, wie der ertrusische Riese ihn zweifelnd anblickte. Doch Gucky watschelte auf ihn zu, klammerte sich an ihm fest und entmaterialisierte Rhodan war allein. Er blickte auf die riesige Stadt hinaus.
    Vereinzelt sah er Lichter brennen. Ab und zu blitzte es an verschiedenen Stellen auf. Wahrscheinlich wurde dort gekämpft.
    Rhodan glaubte die Gedanken von fünfzig Millionen Wesen zu spuren, und er fühlte, wie sich ein dumpfer Druck auf seine Brust legte. Irgendwie gab es eine Verantwortung, die er für diese Stadt hatte Doch wie sollte er den Verfemten von Quarta helfen?
    Unbekannte Richter hatten sie verurteilt Die Gesetze, die sie gebrochen hatten, würde ein Terraner wahrscheinlich nicht verstehen können Hinter ihm entstand eine Bewegung. Er fuhr herum, die Waffe des Roboters im Anschlag. Es war nicht vollkommen dunkel, so daß er eine dürre Gestalt ausmachen konnte.
    „Ogil!" stieß er überrascht hervor.
    Der Dolmetscher der Stationswächter hob einen seiner mageren Arme.
    „Ich bin unbewaffnet. Schießen Sie nicht."
    Rhodan ließ die Waffe sinken. Er wußte nicht warum, aber er glaubte den Worten des Bürgers von Bigtown.
    „Wie kommen Sie hier herauf?" wollte er wissen.
    Ogil kicherte wie ein Greis, doch es lag keine Zuversicht in diesem Kichern, eher grenzenlose Müdigkeit.
    „De Station existiert nicht mehr", sagte er. „Die Explosion hat alles zerstört. Ich habe von Anfang an gewußt, daß Sie eines jener starrsinnigen Wesen sind, die ihren Willen um jeden Preis durchsetzen." Er schwieg einen Moment, um dann fortzufahren: „Ich bin über die Außenfläche der Pyramide auf das Dach gelangt.
    Ich hatte nicht erwartet, Sie hier zu finden."
    „Was wollen Sie hier?" erkundigte sich Rhodan mißtrauisch „Nachts ist die Stadt schön", sagte Ogil. „Man merkt nichts von ihrer Wildheit und von ihrer Bösartigkeit. Der Wind ist ihr Atem, und er trägt die Geschichten zu mir heran, die sich am Tage ereignet haben."
    „Was sind Sie für ein Wesen?" fragte Rhodan leise.
    Ogil bewegte sich leicht in der Dunkelheit. „Ist das so wichtig?
    Sie glauben, daß Sie einen Sieg errungen haben. Sie werden diese Welt verlassen und Ihre Niederlage mit sich nehmen."
    Rhodan wurde sofort hellwach „Wie soll ich das verstehen?"
    „Sie werden es bald merken" antwortete Ogil rätselhaft. „Ich könnte Sie warnen, aber ich weiß, daß nichts Sie aufhalten kann."
    „Wollen Sie mit uns kommen?"
    „Die Stadt verlassen?" Ogil ließ sich auf dem kalten Boden nieder und legte den Kopf auf die verschränkten

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