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0205 - Der Tiefsee-Schrecken

0205 - Der Tiefsee-Schrecken

Titel: 0205 - Der Tiefsee-Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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Druidenkräften an Bord versetzt und den Antriebskristall hatte hochgehen lassen!
    Und genau das beabsichtigte Sara Moon jetzt.
    Die Meeghs durften die Erde nicht erreichen!
    Sie fixierte das Raumschiff der Dämonen, dessen Grundkonstruktion die Meeghs von den Chibb übernommen hatten - und sprang !
    ***
    Merlin verfolgte Sara Moons Versuch, den Spider der Meeghs von innen heraus zu vernichten von seinem bevorzugten Ort innerhalb der Burg aus.
    Dem Saal des Wissens.
    Dort, wo alles Wissen der Jahrtausende konzentriert war, gespeichert auf eine für Menschen unverständliche Weise. In einem Raum hinter der Zeit, wie Merlin ihn einmal selbst genannt hatte.
    Vor ihm schwebte die Bildkugel, mit der er Vergangenes, Künftiges und Gegenwärtiges sehen konnte. Und er sah, während ringsum keine Burg existierte, sondern ein grenzenloser Kosmos mit seinen Sonnen und Planeten und haltlosen Abgründen.
    Er sah die Silbermond-Druidin in ihrer leuchtenden Sphäre und wartete darauf, daß sie den Sprung an Bord des Spunnenraumers vollzog.
    Seine Geduld wurde auf keine harte Probe gestellt. Sara kannte die Wichtigkeit ihres Unternehmens. Und die Gefahr.
    Aber kannte sie die wirklich?
    Kannte er, Merlin, sie? Wußte er, was sie hinter dem Schattenfeld der Dämonen erwartete?
    Da löste sich die Sphäre auf.
    Erlosch.
    Sara Moon hatte sich in den Spider versetzt, um den Antriebskristall zu manipulieren.
    Dachte Merlin.
    Aber er irrte sich.
    Und Sekunden später wurde er Zeuge seines Irrtums.
    Draußen, im Raum über der Erde, schrie eine gemarterte Seele…!
    ***
    Professor Zamorra zuckte wie vom Blitz getroffen zusammen. Von einem Sekundenbruchteil zum anderen saß er aufrecht im Bett und starrte in das Halbdunkel.
    Ein schwacher Windhauch kam vom geöffneten Fenster her, und der Schrei hallte noch in seinem Bewußtsein nach, obgleich er längst verklungen war.
    Der Parapsychologe brauchte einige lange Sekunden, sich zurechtzufinden. Er saß in seinem Bett im Château Montagne, und irgend jemand hatte einen Schrei ausgestoßen. Klagend, lang anhaltend und in höchster Not.
    Mit einem Ruck warf der Professor die leichte Decke zurück, sprang aus dem Bett und lief zum Fenster. Helles Mondlicht drang von draußen herein.
    »He, was ist?« fragte eine Stimme vom Bett her.
    Langsam drehte Zamorra sich um. Nicole hatte sich ebenfalls aufgesetzt. Ihre Augen schienen in der Dunkelheit zu leuchten.
    »Eine Frau hat geschrien«, sagte Zamorra.
    Nicole war hellwach. Sie reagierte auf jede Bewegung Zamorras, vor allem, wenn sie Arm in Arm eingeschlafen waren nach aufregendem Spiel. Sie sprang aus dem Bett und kam zu ihm. Ihre warme, weiche Haut berührte die seine.
    »Du spinnst«, sagte sie. »Wer sollte hier schreien? Du hast geträumt.«
    »Vielleicht draußen«, murmelte er wenig überzeugt und legte einen Arm um ihre Taille, während er wieder aus dem Fenster spähte. Aber draußen war nichts zu erkennen. Leer und verlassen lag der Burghof da, und dahinter der Berghang. Im Tal rauschte die Loire.
    »Dann hätte ich es doch eigentlich auch hören müssen, meinst du nicht auch?« stellte Nicole fest. Wider Willen nickte Zamorra.
    »Komm, leg dich wieder hin«, bat Nicole, stellte sich auf die Zehenspitzen und küßte ihn. Sofort wurde es ihm anders, aber auch ihr verlangender Kuß konnte das Echo des grauenhaften Schreis nicht verdrängen, den er gehört hatte.
    Er hatte ihn vernommen! Er wußte es, so sicher wie er wußte, daß eins und eins zwei ergibt.
    Mit leichter Hand strich er durch ihr weiches, knisterndes Haar, über ihre Wange, das Kinn und tiefer. »Du brauchst Schlaf«, hörte er sie sagen. »Du weißt ja, was wir morgen früh machen.«
    Versprechen und Verlangen in einem. Viel zu selten waren die Tage, an denen keine Pflicht rief, an denen keine Gefahr lauerte und die sie ganz für sich allein hatten. Für die Liebe, die sie miteinander verband.
    Er hob ihren federleichten, schlanken Körper hoch und trug das Mädchen zurück zum Bett. Dort ließ er sie niedersinken, aber sie schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich herunter. Er hauchte einen Kuß auf ihre Nasenspitze und befreite sich wieder. Mit raschen, entschlossenen Schritten ging er zur Wand, nahm seinen Frotteemantel vom Haken und schlüpfte hinein.
    Nicole setzte sich auf dem Bett auf. »Was ist denn jetzt in dich gefahren?« fragte sie protestierend. »Du bist wohl endgültig unter die Verrückten gegangen?«
    Aber Zamorra erwiderte nichts. Der Enddreißiger

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