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0205 - Der Tiefsee-Schrecken

0205 - Der Tiefsee-Schrecken

Titel: 0205 - Der Tiefsee-Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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Züge.
    Doch dann kam sofort wieder der Ernst, der erzwungene Emst zurück.
    »Es ist soweit«, sagte er nur und wartete ihre Reaktion ab.
    Sie wußte auf Anhieb, von was er sprach, weil dieses Thema die Diskussionen der vergangenen drei Tage völlig beherrscht hatte.
    »Sie sind da?«
    »Ich erwarte sie im Laufe dieses Tages«, antwortete Merlin.
    »Wie viele?«
    »Es hat sich nichts geändert. Ein Spider. Doch dessen Größe kann ich hinter dem Schattenschirm nicht einmal erahnen. Ich fürchte nur, daß er sehr groß ist.«
    Sara Moon nickte.
    »Dann haben wir nicht mehr viel Zeit«, sagte sie. »Du und ich wissen, was das bedeutet.«
    »Krieg!« seufzte Merlin. »Krieg gegen die verdammten Meeghs!«
    »Hoffen wir, daß es kein zweites Waterloo wird«, meinte die Druidin vom Silbermond. »Für uns und die gesamte Menschheit…«
    ***
    Brian Halloway zuckte zusammen. Die Berührung des Unsichtbaren war schmerzhafter, als alles, was er in seinem bisherigen Leben durchgemacht hatte. Und sie war naß, schwammig, eiskalt, ohne Leben!
    Etwas berührte Hallo ways Gesicht, und jetzt erst nahm der Zweite Offizier der ESMERALDA den starken Verwesungsgeruch wahr, der plötzlich die Luft erfüllte.
    Ein würgender Kloß bildete sich in seiner Kehle. Er taumelte rückwärts, wollte dadurch der Berührung entfliehen.
    Was ihm auch gelang.
    Plötzlich war der Kontakt mit dem Unsichtbaren weg!
    Halloway schrie.
    Die Luft vor ihm schien sich Sekunden später zu erhitzen, begann zu flimmern.
    Halloway schluckte.
    Narrte ihn ein Spuk?
    Aus dem Nichts schälten sich vage, verwaschene Konturen heraus, die Umrisse einer großen, menschlichen Gestalt…
    Menschlich ?
    Dann ging alles sehr schnell.
    Der Unsichtbare wurde sichtbar, und Brian Halloway mußte tatenlos zusehen, wie sein ganzes bisheriges heiles Weltbild innerhalb einer einzigen Sekunde restlos zerbröckelte.
    An lebende Tote hatte er doch nie geglaubt!
    Und jetzt das…!
    Der Cyborg mit der geöffneten Schädeldecke, in der ein blauschwarzer Lenkkristall pulsierte, war mit zwei blitzschnellen Schritten bei ihm und hieb ihm die Handkante ins Genick.
    Brian Halloway brach ächzend zusammen.
    So verpaßte er das Schauspiel seines Lebens - ein Schauspiel, bei dem der Teufel persönlich Regie zu führen schien!
    Auf allen Seiten der ESMERALDA kletterten die alptraumhaftesten Gestalten an Bord des Touristenkreuzers. Cyborgs, deren Körper vom langen Salzwasseraufenthalt größtenteils zerfressen und aufgelöst waren. Manche flackerten während des Entermanövers auf wie defekte Glühbirnen. Einige glühten am ganzen Körper blutrot, ihre Haut war von unwirklicher Transparenz. Andere hatten die Kontrolle über ihre Unsichtbarkeit verloren, konnten den Effekt nicht mehr steuern, verblaßten abwechselnd und wurden wieder sichtbar.
    Eine gespenstische Horde kaperte die ESMERALDA.
    Die Gegenwehr war schnell gebrochen.
    Einer nach dem anderen wurde überwältigt.
    Das Grauen vergaß keinen.
    ***
    Sie vollführte den zeitlosen Sprung und befand sich von einem Atemzug zum nächsten dort, wohin die Menschen seit langer Zeit strebten, ohne bisher durchschlagende Erfolge mit ihrer Technik errungen zu haben: ins Weltall!
    Ins eisige, luftleere All, das für Sara Moon weder eisig noch luftleer war, weil sie ihr Leben nicht einer trügerischen Anhäufung von elektronischen Elementen anvertraute, sondern reiner Magie, der Kraft des Geistes!
    Der war nämlich keine Sackgasse, wie es der Götze Technik auf Dauer sein mußte, und bot Möglichkeiten, die sich ein normaler Mensch nicht einmal in seinen kühnsten Träumen vorzustellen vermochte!
    Im freien Fall »stand« die Druidin vom Silbermond weit draußen vor der Erde, umgeben von einer Aura weißmagischer Energie, die perfekte Lebensbedingungen in ihrem Innern schuf und ein Mini-Weltall innerhalb des äußeren Raumes darstellte.
    Doch Sara Moon hatte keine Zeit, ihren Zustand zu genießen. Sie hatte den Sprung nicht zum Vergnügen unternommen.
    Und dann sah sie ihn.
    Schwarz !
    Schwarz vor dem Licht der Sterne raste er aus den Tiefen der ewigen Nacht heran.
    Der Spider !
    Merlin hatte sich nicht getäuscht.
    Sara Moon blieb völlig ruhig beim Anblick des Dämonenraumschiffs. Und doch zuckten Erinnerungsfragmente durch ihr Bewußtsein, mußte sie an ihre letzte Begegnung mit den Meeghs denken, auf die sie bei ihrem Erwachen im Teufelskloster von Clonaslee getroffen war. Dort hatte Gryf ihren Spider vernichten können, weil er sich mit seinen

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