Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0205 - Der Tiefsee-Schrecken

0205 - Der Tiefsee-Schrecken

Titel: 0205 - Der Tiefsee-Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
Vom Netzwerk:
schwang kaum merklich und nahm Impulse auf, die er zu verarbeiten vermochte. Die Einheit aus organischem Wesen und kristallstrukturiertem Komanndogêhirn hörte etwas, das von normal menschlichen Ohren niemals wahrzunehmen gewesen wäre.
    Mayday … M.S. ESMERALDA ruft Mayday. …
    Der Cyborg lauschte den Worten nur kurz. Sein Kommandogehirn befahl bereits, während es den Text noch analysierte.
    Anpeilen! befahl es ihm.
    Hoch oben über der Kommandobrücke, in der Nähe des sich langsam drehenden Radarreflektors, ragte eine gewaltige Antennenkonstruktion auf. Von dort nahmen die Funkimpulse ihren Ausgang.
    Ausschalten! befahl das Programmgehirn.
    Inmitten des Chaos hob der Cyborg einen Arm. In seiner salzwasserzerfressenen Hand lag ein schwarzer Stab. Ein dunkler Blitz flammte heraus und erfaßte die Funkantenne. Düsteres Licht umfloß den Mast und ließ ihn knisternd und funkensprühend zusammenschmelzen.
    Die ESMERALDA gab keinen Piepton mehr von sich!
    ***
    Mit einem jähen Aufschrei fuhr Art Spencer herum. Er sah, wie die eiserne Tür aufglühte. Aber das Glühen war nicht rot, sondern schwarz! Und es gab auch keine Hitze!
    Sie löste sich auf, und dann vernahm er die Schritte zweier Unsichtbarer, die heranstampften.
    Die beiden Wasserleichen, die jetzt unsichtbar geworden waren! Da - flackerte da nicht etwas? War die Unsichtbarkeit doch nicht ganz perfekt?
    Und sie kamen näher, nebeneinander, ließen ihm keine Chance.
    Spencer schrie. Schrie seine Angst in das Mikrofon, ohne zu wissen, daß die ESMERALDA längst keine Antenne mehr besaß.
    Und dann waren die Unheimlichen bei ihm, und eiskalt und glitschig berührten ihn Fäuste, die härter waren als Stahl.
    Spencer konnte seinem Schicksal nicht mehr entrinnen.
    ***
    Nicole ging an Zamorra vorbei zu jener Stelle des Arbeitszimmers, an der unsichtbar ein Wandtresor verborgen war. Kein Haarriß kennzeichnete ihn; hier hatte menschliche Technik ein Wunderwerk geschaffen. Noch faszinierender war die Sicherheitsschaltung. Vergriff sich ein Unbefugter an dem Tresor, löste er unweigerlich ein Signal aus, das unten im Dorf beim Polizeiposten Alarm schlug.
    Nicole berührte eine Stelle der Wand. Hier waren Sensortasten verborgen. Nur Zamorra und sie kannten die Reihenfolge der Berührungen, die den Tresor öffneten.
    Lautlos schwang die Tür auf und legte urplötzlich die Öffnung in der Wand frei. Für nicht länger als genau drei Sekunden! Nach Ablauf dieser kurzen Spanne sprach die Sicherheitsschaltung an und schloß mit unerbittlicher Gewalt die stählerne Luke. Wehe dem Dieb, der sich verschätzte!
    Sekundenlang hielt Zamorra den Atem an. Aber Nicoles Hand erschien unbeschadet wieder, das Amulett des Leonardo de Montagne haltend. Zamorra und sie wußten genau, an welcher Stelle sich jedes einzelne Teil befand, das in diesem kleinen. Tresor deponiert wurde. Das Amulett, der Dhyarra-Kristall und der Blaster. Magische Waffen, die Zamorra besaß, sich zu schützen und gegen die Macht der Dämonen zu kämpfen.
    Es waren seine wertvollsten Schätze, sorgsam abgesichert selbst gegen den Zugriff der dämonischen Wesenheiten. Niemand vermochte sie von hier unerkannt zu entwenden, behufs dessen er ohnehin erst einmal in das mit magischen Sperren abgesicherte Schloß eindringen mußte.
    Zamorra ließ sich in einen der Sessel der kleinen Sitzgruppe sinken, die einen der Ruhepunkte in seinem geräumigen Arbeitszimmer einnahmen. Der Raum wurde beherrscht von einem Pult, das aussah wie der Leitstand eines Raumschiffes. Von hier aus vermochte Zamorra seit kurzer Zeit per Computerterminal das gesammelte Fachwissen abzurufen, das sich nicht nur in seiner ungeheuer umfangreichen Bibliothek fand, sondern auch in immer stärkerem Maße auf den Speicherbändern der sündhaft teuren EDV-Anlage, die er hatte installieren lassen. Mehr und mehr war eine solche Anschaffung nötig geworden, denn Zamorras Beruf als forschender und experimentierender Parapsychologe wie auch seine Berufung als Dämonenjäger und Streiter wider die Hölle brachte es mit sich, daß die gesammelten Fakten ein Ausmaß annahmen, das, zu Papier gebracht, längst unüberschaubar geworden war. Die EDV-Speicherung mit Abrufmöglichkeit erleichterte im Falle eines Falles die Prozedur des Suchens ungemein.
    Zamorras Augen genossen den Anblick des nackten Mädchens, das sich ihm jetzt mit anmutigen Bewegungen näherte und ihm das Amulett überreichte. Dann ließ Nicole sich in dem zweiten Ledersessel nieder und zog die

Weitere Kostenlose Bücher