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0209 - Die Panik kam per Telefon

0209 - Die Panik kam per Telefon

Titel: 0209 - Die Panik kam per Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik kam per Telefon
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zu Fuß nach Norden gehen musste, um in der Hauptverwaltung der NEIC die…«
    »Entschuldigung, Chef«, fiel Phil ein, »was ist NEIC? Ich habe das Wort zwar schon einmal gehört, aber im Augenblick kann ich wirklich nichts damit anfangen.«
    »North Eastem Insurance Company«, erklärte Mr. High. »Eine Gesellschaft, die sich vor allem mit Hausrats-, Aussteuer- und Unfallversicherungen befasst. Ihrem Prämiensystem nach ist die Gesellschaft vorwiegend für die niedrigen Einkommen geeignet. Eine Woche lang kassierte Harry R. Roberts die Beiträge in seinem Bezirk ein, um sie allwöchentlich am Freitag in der Hautgeschäftsstelle abzurechnen. Er hat an diesem Tag gewöhnlich zweiundzwanzigtausend Dollar bei sich, vorwiegend kleine Noten, die er in einem schwarzen Köff erchen zur Abrechnung bringt.«
    »Kleine Noten sind natürlich etwas für Gangster«, nickte ich. »Man fällt nirgendwo auf, weil man einen Dollar wechseln lässt. Je größer die Banknote, umso eher erinnern sich die Leute an den Mann, der sie brachte. Also ein gefundenes Fressen für Steeby.«
    »Ja. Das dachte er auch. Er überlegte sich die Geschichte ein paar Mal und überfiel Roberts schließlich. Aber die ganze Sache ging schief. Obgleich Steeby sogar vier Schüsse abfeuerte, von denen zwei den Versicherungsagenten trafen, der zum Glück aber nur leicht verletzt wurde. Doch jetzt entwickelte sich die Geschichte zu einer Tragödie. Staatsanwalt O’Connors dehnte die Anklage auf Mordversuch aus. Der Verteidiger behauptete dagegen, Steeby habe völlig versehentlich getroffen, es sei ihm nur darum gegangen, Roberts zu erschrecken. Der Staatsanwalt beantragte achtzehn Jahre Zuchthaus, der Verteidiger erbat eine milde Strafe, deren Maß er dem Ermessen des Gerichtes anheimstellte. Steeby wurde zu sechs Jahren verurteilt, war aber bereits nach knapp vier Jahren begnadigt.«
    Abermals machte Mr. High eine Pause. Als er weitersprach, schnitt seine rechte Hand in einer scharfen Geste durch die Luft.
    »Steeby muss im Zuchthaus den letzten Rest von Verstand verloren haben. Vierzehn Tage nach der Freilassung überfiel er den inzwischen pensionierten Staatsanwalt O’Connors, fesselte und knebelte ihn und fuhr ihn so in einem Boot hinaus aufs Meer, wo er ihn ertränkte. Die Leiche wurde vier Tage später von einem Fischerboot gefunden. Die Staatspolizei übernahm die ersten Ermittlungen. Man fand das Boot. Und das war Steebys entscheidender Fehler. Als Vorbestrafter hätte er die Bedeutung von Fingerabdrücken kennen müssen.«
    »Soll das heißen, dass man in dem Boot Steebys Fingerabdrücke fand?«, fragte ich skeptisch. »Das kann ich mir kaum vorstellen.«
    »Es ist aber so«, sagte der Chef. »Steeby hatte sich ein nagelneues Boot für seinen Mord ›ausgeliehen‹. Die Ruderstange war nicht nur glänzend poliert, sondern auch noch lackiert. Auf der glatten Oberfläche des lackierten Holzes blieben Steebys Fingerabdrücke so deutlich haften, dass sie geradezu vorbildlich sind.«
    »Fein«, sagte Phil und stand auf. »Also können wir uns auf die Socken machen. Wo wurde Steeby zuletzt gesehen?«
    »Seit seiner Entlassung liegt keine Meldung von ihm vor. Aber in Washington hat man herausgefunden, dass Steeby weiter im Süden eine Tante hat, an der er sehr zu hängen scheint. Die Frau heißt Linda Carell und wohnt in einem kleinen Nest namens Brundache.«
    ***
    Randy Millan hatte die letzten Glassplitter vom Fenster und von den zerbrochenen Gläsern selbst zusammengefegt, während der Barmann hinter der Theke mit einem Lappen all die schönen Getränke aufwischte, die aus den zerbrochenen Flaschen geflossen waren und noch jetzt die Bar mit ihrem Duft erfüllten.
    Die beiden Männer an der Theke hatten gerade bezahlt und verließen jetzt das Lokal. Nachdem sie ein paar Minuten schweigend durch die Straßen gebummelt waren und die angerichteten Schäden gemustert hatten, blieb der Jüngere plötzlich stehen.
    »Moment mal, Dick«, brummte er und stieß seine dicke Zigarre angriffslustig in die Luft. »Mir ist da eben ein Gedanke gekommen.«
    Der Ältere blieb gehorsam stehen. Fast ehrfürchtig blickte er auf seinen Begleiter herab, der einen guten Kopf kleiner war.
    »Wir haben ja Zeit, Slim«, sagte er. Aber der andere hörte ihn überhaupt nicht.
    Sie standen an der Ecke des kleinen Parks von Brundache.
    »Komm mit«, brummte der Jüngere plötzlich und marschierte hastig voraus. Der Mann mit dem Goldzahn folgte.
    Auf einer Bank nahmen die beiden

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