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0216a - Fahrgast im Höllen-Express

0216a - Fahrgast im Höllen-Express

Titel: 0216a - Fahrgast im Höllen-Express Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fahrgast im Höllen-Express
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seinen Würfelpartnern zu.
    Er versuchte nicht, uns reinzulegen.
    ***
    Er kam heraus und ging mit uns. Wie drei Spaziergänger bummelten wir die Straße hinauf. Erst als wir uns in einiger Entfernung von der Kneipe befanden, brummte Bullen-Jack: »Also, was wollt ihr von mir?«
    »Nur eine Auskunft«, erwiderte ich. »Wo können wir Mac Dollahan sprechen?«
    Bullen-Jack stieß ein schnaufendes Geräusch aus.
    »Was bringt euch auf den Gedanken, dass ich wissen könnte, wo Dollahan sich herumtreibt? Ich bin nicht mit ihm verheiratet.«
    »Das glauben wir«, bestätigte ich. »Aber ihr seid doch sonst häufig zusammen. Seien Sie vernünftig, Jack. Wir wollen von Dollahan nur etwas wissen.«
    »Was? Vielleicht kann ich euch helfen, dann habt ihr den Weg zu Dollahan gespart.«
    »Wir möchten wissen, wo wir Snucky Barnes greifen können.«
    »Barnes? Snucky Barnes? Den Namen habe ich doch schon mal gehört?«
    »Höchstwahrscheinlich. Snucky Barnes steht seit Samstag früh auf der Liste der ›Zehn Meistgesuchten‹.«
    »Ach ja, es kam durchs Radio, jetzt fällt’s mir wieder ein. Aber der Bursche treibt sich doch in Kentucky herum. Wie kommt ihr bloß auf den Einfall, dass Dollahan was von ihm wissen müsste?«
    »Dollahan stammt, genau wie Barnes, aus Wyoming, und sie sind die letzten Jahre in dieselbe Schule gegangen.«
    »Was? Wer hat euch denn das erzählt?«
    »Wir kennen den Lebenslauf von Snucky Barnes auswendig. Wir wissen wahrscheinlich sogar Dinge, die er schon längst vergessen hat.«
    »Das ist alles, was ihr von Dollahan wollt?«, erkundigte sich Jack misstrauisch.
    »Ja.«
    »Wer sagt mir, ob das nicht ein Trick ist?«
    Ich blieb stehen.
    »Wir sind G-men, Jack, und haben einen Ruf zu verlieren. Wenn wir einem Mann die Acht um die Handgelenke legen wollen, dann sagen wir es. Billige Tricks brauchen wir nicht.«
    Jack sah zuerst Phil, dann mich an. Dann grinste er breit.
    »Okay. Ich will euch glauben. Aber ihr braucht ihm nicht unbedingt zu flüstern, wer euch den Tipp gab. Okay?«
    »Dollahan wird nichts erfahren«, versprach ich.
    »Geht rüber zu Peggy. Das ist der Nachtklub zwei Blocks weiter oben. Im hinteren Flur führt eine beschriftete Tür in die Küche, daneben liegt ’ne zweite Tür, die in den Hof geht. Gleich links steht ein kleiner Anbau. Man kann ihn nur vom Hof aus erreichen. In dem Anbau steckt Dollahan. Und da er vor neun Uhr abends selten die Nase herausstreckt, müsstet ihr ihn eigentlich noch in seiner Bude erwischen. Aber fallt nicht gleich mit der Tür ins Haus. Mac ist manchmal ein bisschen nervös. Das wär’s. So long.«
    Er machte abrupt kehrt und walzte mit großen Schritten zurück in die Richtung, aus der wir gekommen waren.
    Wir gingen weiter und sahen nach wenigen Minuten die zuckende grellrote Reklame des Nachtklubs.
    »Also los«, brummte Phil, als wir vor dem Portal standen, »genehmigen wir uns einen Whisky.«
    Es war eines der üblichen Lokale. Chromblitzende Barhocker, gedämpfte Beleuchtung, mittelmäßige Kapelle. Zu dieser frühen Stunde waren die Bardamen ebenso arbeitslos wie die zahlreich herumsitzenden Tanzgirls. Wir rutschten auf die hohen Barsessel und bestellten unseren Drink.
    Einige Zeit später machten wir uns auf den Weg zu den Toiletten. Bullen-Jack hatte eine genaue Beschreibung gegeben, wir fanden die Tür, die in den Hof führte, sofort.
    Der erwähnte Anbau hatte auf jeder Seite vier Fenster.
    »Wir haben keinen Durchsuchungsbefehl, deshalb bleibt uns nichts anderes übrig, als zu klopfen oder zu klingeln«, sagte ich zu Phil.
    Wir näherten uns der Tür des Anbaus. Die beiden Fenster neben der Tür waren erleuchtet, aber die geschlossenen Vorhänge erlaubten keinen Blick in das Innere des Hauses. Da es keine Klingel gab, klopfte Phil hart auf das Holz.
    Einen Augenblick blieb alles still. Dann ging es auf einmal unheimlich schnell.
    Ich stand hinter Phil und wartete, dass sich die Tür öffnete. Plötzlich hörte ich ein leichtes quietschendes Geräusch. Ein Fensterflügel wurde nach innen aufgezogen.
    Im Spalt erschien eine Hand und der matt glänzende Lauf einer Pistole.
    Ich machte einen Satz nach vorn und riss Phil mit mir zu Boden. Wir hörten den Knall zweier Schüsse, während Phil und ich über den Hof rollten. Etwas prallte mit einem dumpfen Schlag gegen meine Hüfte, während ich in dem offenen Fenster den bläulichen Feuerschein des dritten Schusses aufflammen sah.
    Als der vierte Schuss knallte, hatte ich meine Dienstpistole in der

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