0217 - Gefahr aus der Vergangenheit
unter der Kommandozentrale. Die großen Bildschirme der Visiphonanlage brachten wieder gute Ergebnisse. Alles war wie vorher.
Rhodan und ich mußten unbedingt in der Zentrale bleiben. Ein Raumschiff von der Größe der CREST konnte nur im äußersten Notfall von einem Mann alleine geflogen werden, aber dann mußte dieser Mann wenigstens ein Epsaler sein, dessen Reaktionsschnelligkeit von keinem Normalmenschen erreicht werden konnte.
Wenn Erdgeborene die Notsteueranlagen bedienen wollten, mußten sie wenigstens zu zweit sein. Rhodan und ich hatten alle Hände voll zu tun, um die Daten der Zentrale-Hauptpositronik auszuwerten und die entsprechenden Korrekturen vorzunehmen.
Die Ingenieure des Maschinenleitstandes waren ausgefallen. Die Techniker der Hauptkraftwerkszentrale waren ebenfalls besinnungslos. Wenn wir aber die CREST unbeschadet aus der Festung herausbringen wollten, so war es mit der Steuerung der Triebwerke alleine nicht getan.
Wir hatten vor einem Gewaltstart für vielerlei Dinge zu sorgen.
Ein Fehler, und wir waren verloren. Die Andruckabsorber mußten mit den Triebwerken synchron geschaltet werden. Eine kontrollierte Separatsteuerung war in unserem Falle ausgeschlossen. Wir mußten uns voll und ganz auf die Automaten verlassen, die unsere Absorber im gleichen Sekundenbruchteil hochzufahren hatten, wenn die Schubleistung der Triebwerke anwuchs.
Dieses „Hochfahren" war wiederum von einer genau dosierten Energiezufuhr abhängig. Die Bereitschaftsschaltung der Kraftwerke war für unsere Zwecke ungenügend. Sie mußten im Augenblick des Ausbruchsversuches mit voller Kapazität laufen, um die zahlreichen Verbraucher schnell genug versorgen zu können.
Andererseits ergaben sich bei einer konstanten Maximal- Abgabeleistung Energieüberschüsse, die wir bei der Drosselschaltung von Andruckabsorbern, Abwehrschirmen, Antigravs und anderen Großverbrauchern loswerden mußten, wenn wir die Umformerbänke nicht in die Luft jagen wollten.
Naturgemäß waren diese Schaltungen nur mit Hilfe von vielen tausend Nebenautomaten möglich. Wenn einer davon versagte, war niemand da, der den Fehler rasch genug korrigieren konnte.
Ein Superschlachtschiff vom Range der CREST hätte ohne die Vollautomation eine Besatzung von wenigstens fünfzigtausend Mann benötigt.
Rhodan saß im Sessel des Kommandanten. Ich hatte rechts von ihm im Sitz des Ersten Kosmonautischen Offiziers Platz genommen.
Die manuelle Notsteueranlage konnte in diverse Funktionsbereiche aufgeteilt werden. Die optimale Möglichkeit bestand in einer Zweiteilung, die erhebliche Gefahren in sich barg.
Dieses Schiff war keine Kaulquappe, die man allein fliegen und beherrschen konnte.
Rhodan hatte die Triebwerke und Andruckabsorber übernommen. Damit oblag ihm auch die eigentliche Steuerung, die im freien Raum nur durch die Umlenkung der Kraftfelddüsen erreicht werden konnte.
Ich kümmerte mich um die Schaltungen des Energie- Hauptleitstandes. Natürlich konnte ich nur mit Grobwerten arbeiten. Auch hier war die Automatensynchronisation lebenswichtig.
Kasom hatte sämtliche Waffentürme ausgefahren. Die schweren Desintegratorgeschütze waren eingerichtet worden. Alle anderen Waffen hatte er auf die entsprechenden Sektoren eingeschwenkt.
Mit thermisch wirksamen Strahlern konnte innerhalb der Festung nicht gearbeitet werden. Wir hätten uns selbst vernichtet. An einen Einsatz der Transformkanonen war überhaupt nicht zu denken. Es blieben nur die Desintegratoren.
Wuriu Sengu „arbeitete" auf seinem Fachgebiet. Er suchte die unübersehbar langen Wandungen der Halle ab, um die geeignete Ausbruchsstelle zu finden.
Augenblicke später hatte er sie entdeckt. Er rief Kasom an.
Das Gesicht des Ertrusers erschien auf einem Verbindungsschirm. Melbar kaute mit vollem Munde. Während er die Geschütze feuerklar gemacht hatte, hatten ihm drei Bedienungsroboter unaufhörlich Nahrungsmittel gebracht. Dem Ertruser ging es schon viel besser.
„Fertig, Ortung klar", gab der Mutant durch. „Die Schleusenklappen liegen nicht, wie angenommen, unter der CREST, sondern auf unserer Steuerbordseite. Peilen Sie den Grünsektor an. Die Schleusentore sind so hoch wie der Hangar, also fast drei Kilometer. Sie liegen in einer Seitenwandung der Radnabe und beginnen dicht über der unteren Polrundung.
Achtung: Wenn wir durch die Öffnung ausbrechen, ist auf die Waffenspeichen über uns zu achten. Die Geschütze der Festung schwenken ein. Die ersten Maahks erwachen. Maschinen
Weitere Kostenlose Bücher