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Der Kelim der Prinzessin

Der Kelim der Prinzessin

Titel: Der Kelim der Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Berling
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KAIRO
    QUTUZ, amtierender Mameluckensultan
    BAIBARS (EMIR RUKN ED-DIN BUNDUKTARI), sein wichtigster General, gen. >Der Bogenschütze<
    DER ROTE FALKE, nom de guerre des Emirs Fassr ed-Din Octay, Sohn des letzten Großwesirs, als christlicher Ritter: >Prinz Konstanz von Selinunt<
    MADULAIN, dessen Frau, eine Prinzessin der Saratz
    ALI, Sohn des ermordeten Sultans Aibek, des Vorgängers von Sultan Qutuz
    NAIMAN, Geheimagent des Sultans
    AKKON/OUTREMER
    GOTTFRIED VON SARGINES,
    Bailli des »Königreiches von Jerusalem<
    THOMAS DE BERARD, Großmeister des Templerordens
    HUGO DE REVEL, Großmeister des Johanniterordens
    HANNO VON SANGERSHAUSEN, Großmeister des Deutschen Ritterordens
    YVES DER BRETONE, Gesandter des Königs von Frankreich
    MARIE DE SAINT-CLAIR, >La Grande Maitresse<
    KARL VON GISORS, ihr Bruder, Groß-Prior des Templerordens
    LORENZ VON ORTA, >Der Sekretär<, (Franziskaner)
    MARC DE MONTBARD, Komtur der Templer zu Sidon
    JAKOB PÄNTALEON, Patriarch von Jerusalem
    JULIAN VON SIDON UND BEAUFORT, Raubritter
    JOHANNA VON ARMENIEN, seine Frau
    HETHUM, König von Armenien, Vater von Sybille und Johanna
    PHILIPP DE MONTFORT, Herr von Tyros
    DAMASKUS/ISLAM
    AN-NASIR, Sultan von Damaskus
    CLARION VON SALENTIN, seine Favoritin
    EL-AZIZ, sein Sohn
    DER BAOUAB, sein Oberhofmeister
    EL-KAMIL, Emir von Mayyafaraqin
    BADR ED-DIN LULU, Atabeg von Mossul
    KAIKAUS, Sohn des Seldschukensultans
    ALP-KILIDSCH, dessen älterer Bruder

    DAS EINHORN
    EIN GESCHENK FÜR DEN IL-KHAN
    DIE KARAWANE HATTE - um die Sümpfe im Südteil des Urmia-Sees zu umgehen - einen weiten Bogen
    geschlagen und war dabei tief in die Wüste geraten. Auch hatte man ihnen in Täbriz eingeschärft, die Nähe des Sees unter allen Umständen zu meiden, denn auf einer Landzunge in dessen Mitte würden die Mongolen gerade eine Zwingburg errichten, weniger um das Land zu knechten, als um die unermesslichen Schätze zu horten, die ihnen bei der Eroberung von Bagdad und Aleppo in die Hände gefallen waren. Es wimmelte von mongolischen Streifen, mehreren Hundertschaften, deren Aufgabe es war, die Sklaven zu bewachen und anzupeitschen, die im pausenlosen Strom das Gold heranschleppten. Um die Festungsanlage von Schaha herum hatten die Mongolen zudem einen ehernen Ring gelegt. Wer unbefugt innerhalb dieses Sperrbezirks angetroffen wurde, hatte sein Leben verwirkt. Er wurde auf der Stelle niedergemacht. Es war aber nicht die Sorge um ihr Leben allein, die jene Karawane aus Täbriz vom kürzesten Weg abgebracht und in die Wüste gedrängt hatte, sondern ihre
    absonderliche Schwerfälligkeit, denn wie einen riesigen Rammbock schleppten die achtundzwanzig Kamele eine gewaltige Teppichrolle, die zwischen den Tieren an breiten Gurten aufgehängt war. Je vier von ihnen schritten nebeneinander, und sieben solcher >Gespanne< folgten einander dicht an dicht. Das Gewicht ihrer Traglast hielt sie zusammen und schob die Tiere vorwärts, ließ keinen Ausbruch, kein Einknicken zu, dafür sorgten schon die sie umschwärmenden Treiber. Die Beduinen auf ihren schnellen Reitkamelen waren vor allem bemüht, vorausschauend im steinigen Gelände den geeignetesten Weg zu finden, mit den geringsten Hindernissen, um den bedächtig sich dahinschleppenden Tross nicht zum Stillstand kommen zu lassen.
    13
    Denn auch abrupte Richtungsänderungen ließ die starre Last nicht zu.
    So war es geschehen, dass sie sich mehr und mehr von ihrer ursprünglichen Marschroute entfernt hatten und bald nicht mehr wussten, wie sie ihren Kurs korrigieren sollten. Lagern inmitten der Wüste kam nicht infrage, die jetzt noch gleichmütig voranstapfenden Tiere brauchten Wasser. Die Beduinen, die sich und die Kamele bis dahin mit lauten Rufen angefeuert hatten, verfielen nach und nach in bedrücktes Schweigen, ihre Blicke richteten sich erst fragend, dann vorwurfsvoll auf den Ältesten, ihren Anführer, doch dessen Turban senkte sich zusehends immer tiefer, sich dem Unausweichlichen schließlich fügend. Stumm zog die Karawane ihres verlorenen Weges.
    Keiner wusste später zu sagen, wer ihn zuerst gesehen, woher er gekommen. Die seltsame Gestalt, in einen weiten Mantel gehüllt, an dem Silberplättchen die Sonne spiegelten, Federn und Knöchelchen von Vögeln baumelten, schritt plötzlich vor der vordersten Viererreihe und lenkte sie, ohne ein Wort zu sagen, ohne einem der Tiere ins Halfter zu greifen, in eine neue Richtung. Dass die sonst so starrsinnigen Kamele ihm so willig folgten, mochte auch an der

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