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0219 - Das Grab im Korallenriff

0219 - Das Grab im Korallenriff

Titel: 0219 - Das Grab im Korallenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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wahren Sturzbächen über seine Stirn.
    »Heb dir aber noch etwas Kraft für mich auf, ja?« winkte Nicole Duval zum Abschied. »Wenn du so weiterruderst, bist du sicher bald auf den Bahamas!« fügte sie spöttisch hinzu.
    »Oder auf den karibischen Inseln!« rief Zamorra unter Keuchen, während Raffael den Raum verließ.
    »Die Karibik… Ach ja, die Karibik!«, schwärmte Nicole Duval mit einem Mal laut. »Sun of Jamaica…«, begann sie, zu singen und dann gleich darauf zu schwärmen: »Palmen, blaue Buchten, weiße Schiffe, Reggae-Musik und weißer Rum…«
    »… dazu garniert mit etwas Voodoo-Zauber, Zombies und dem weißen Hai!« keuchte Zamorra sarkastisch dazwischen.
    »Spielverderber!« fauchte Nicole erbost. »Aber mal im Ernst. Du hast doch jetzt ungefähr sechs Wochen keine Vorlesungen. Wie wäre es da mit einem kleinen Urlaub in den Tropen und… ?«
    »Kommt gar nicht in Frage!« schnitt ihr Zamorra das Wort ab, erhob sich von dem Gerät und wischte sich mit einem bereitliegenden Handtuch den Schweiß ab. »Dazu ist keine Zeit. Du weißt, daß der Verlag umgehend mein neues Buch herausbringen will und ich seit der letzten Erlebnisse gewisse Dinge dringend noch einmal überarbeiten muß. Allzuviel werfen die Pachten auch nicht ab, und die Vorlesungen bringen kaum die Spesen ein. Dazu habe ich eine Sekretärin, die mich ohnehin durch ihre Kaufwut in Sachen Textilien an den Bettelstab bringt!«, Er erstickte ihren Protest in einem langen, anhaltenden Kuß. »Es muß also mal wieder echtes Geld verdient werden!« sagte er noch, nach dem Kuß nach Atem ringend.
    In diesem Moment schrillte das Telefon.
    ***
    »Kennen Sie diesen Mann?« Amadeus Bräuer hatte die Tageszeitung hervorgenommen und aufgeklappt. Auf der dritten Seite mit dem Tagesgeschehen außerhalb der Politik konnte Michael Ullich das Brustbild eines mit ihm etwa gleichaltrigen Mannes erkennen, dessen schmales, etwas aristokratisch wirkendes Gesicht von langen, dunklen Haaren umsäumt war. In den Augen lag ein Zug von tiefster Melancholie.
    »Klar kenne ich den!« wunderte sich Michael Ullich. »Das ist Carsten Möbius, ein alter Schulfreund von mir. Wir haben uns im Urlaub in Ägypten wiedergetroffen und hatten einige, nun, man könnte sagen, höchst ungewöhnliche Erlebnisse. Jedenfalls hat Carsten auf mein Anraten gleich danach bei mir eine Lebensversicherung abgeschlossen. Sein alter Herr hat nämlich ziemlich viel Zaster, müssen Sie wissen!« setzte Ullich noch mit einem Grinsen hinzu.
    Der Sektionschef hatte mit steigender Erregung zugehört.
    »Daß Sie damit die Firma an den Rand des Ruins gebracht haben, ist Ihnen wohl noch nicht klargeworden!« fauchte er.
    »An den Rand des Ruins? Wieso?« verteidigte sich Michael. »Im Gegenteil: Man hat mir eine Zulage zum Grundgehalt gewährt. Und das war ganz gut so, denn mein Ascona wurde schon etwas alt und rostete still vor sich hin…«
    »Junger Mann«, blieb Amadeus Bräuer mit Mühe ruhig. »Das ist ja alles ganz gut und schön, daß Sie an hohen Abschlüssen interessiert sind, die gleichzeitig auch Ihren Vorteil bedeuten. Aber bedenken Sie, was eine Lebensversicherung bedeutet… Wenn dem Mann was passiert, müssen wir zahlen!«
    »Dem wird schon nichts passieren. Der hat einen ganz besonderen Schutzengel.«
    »Hat er noch nicht, kriegt er aber«, murmelte der Sektionschef vor sich hin. Laut aber sagte er: »Immerhin hat Stephan Möbius, der Vater dieses jungen Herrn hier in der Zeitung, sein Söhnchen für«, er nannte einen Betrag in astronomischer Höhe, bei dem wieder ein breites, jungenhaftes Grinsen über Ullichs Gesicht huschte, »für einen solchen Wahnsinnsbetrag bei uns versichert. Das Geschäft geht an sich in Ordnung, wenn… Ja, wenn diesem Carsten Möbius nicht durch Zufall etwas passiert!«
    »Was soll ihm schon passieren?« meinte Ullich. »Dem könnte doch höchstens aus heiterem Himmel ein Kühlschrank auf den Kopf fallen.«
    »Lassen Sie diese dämlichen Albernheiten!« knurrte Bräuer. »Ist Ihnen nicht bekannt, daß Stephan Möbius nicht nur einer der reichsten Männer der Welt, sondern auch ein alter Eisenfresser ist? Der Konzern, den er jetzt regiert, ist ihm nicht in den Schoß gefallen. Den hat er hart erarbeiten müssen. Und er will nicht, daß sich das Söhnchen ins gemachte Nest setzt. Im Gegenteil. Meinen Informationen nach jagt er den Jungen um den ganzen Erdball. Und er schanzt ihm nicht nur fast Unmögliche, sondern auch im höchsten Maße gefährliche

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