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0225 - Mord-Insekten

0225 - Mord-Insekten

Titel: 0225 - Mord-Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Freund der Uniformierten, aber hier konnten nur sie helfen.
    Sein Schreien wurde gehört.
    Doch auch die Bienen ahnten, was die Menschen vorhatten. Sie wollten es dazu nicht kommen lassen. In mehrere Wolken teilten sie sich auf. Das breite versenkbare Fenster hatte eine so große Öffnung hinterlassen, daß die Bienenwolken nebeneinander in das dahinter liegende Zimmer schwirren konnten.
    Jetzt fing die Panik erst an. Während Ron Greenwood hoffte, daß, man ihn am Revier verstanden hatte, jagten die Bienen auf ihre Opfer zu. Und es waren genug da, denn niemand hatte die Party vorzeitig verlassen. Vielleicht befanden sich einige in den Nebenräumen, aber 30 Personen waren bestimmt versammelt.
    Plötzlich rannte eine Rothaarige auf Ron Greenwood zu. Es war Maureen. Verfolgt von den Insekten schlug sie wie irre um sich und schrie auch so.
    »Ron, Ron! Hilf mir!« Ihr Gesicht war eine Maske des Schreckens.
    Die rot geschminkten Lippen hatten sich verzerrt, und sie leuchteten wie eine klaffende Wunde. Das Kleid war an der Schulter zerrissen, und einige Bienen umschwirrten Maureen.
    Ronny Greenwood schien nicht zu hören. Er stand wie erstarrt da und hatte eine Hand auf dem Telefonhörer liegen. Die Finger umkrallten dabei den Apparat, als wäre er etwas ungemein Kostbares.
    Greenwood starrte ins Leere. Für einige Sekunden hatte er völlig abgeschaltet, er befand sich in einem Vakuum, während um ihn herum das Chaos tobte. Erst als Maureen ihn an der Schulter schüttelte, erwachte er.
    Er sah dicht vor sich das Gesicht der Frau, diese verzerrte Fratze aus Schminke und Tränen, und er sah die Bienen, die ihren Kopf umschwirrten. In einem Anfall vor Zorn schlug er nach einem Insekt, bevor er sich in den Wulst der langen roten Haare hinabsenken konnte. Die Biene starb.
    »Tu was!« schrie Maureen. »Verdammt, tu was! Du bist doch sonst immer der große Meister. Jetzt beweise mal, wo es langgeht.«
    »Laß mich in Ruhe.« Greenwood schaute sich wild um. Die Bienen waren überall. Wie kleine Raketen jagten sie in einem gewagten Zickzack-Kurs durch das Zimmer und fanden natürlich ihre Opfer.
    Es war nicht einfach, innerhalb dieses Durcheinanders die Beute zu finden, zudem standen sich die Menschen gegenseitig im Weg.
    Auch Greenwood wurde zweimal gestochen. Es machte ihm nichts aus, er merkte es wohl, aber er registrierte es nicht so, denn irgendwie hatte der plötzliche Überfall eine Faszination für ihn bekommen.
    Das war für ihn, den Künstler, wie ein lebendiges Gemälde, das sich jeden Augenblick veränderte und auf dem die Akteure immer andere Posen einnahmen, als von dem Maler gewollt.
    Er lächelte sogar, und er mußte mit ansehen, wie der Mann zu Boden ging, der sich so sehr um Maureen bemüht hatte. Beinahe freudig nahm Ron das Ereignis auf.
    Al, er hatte sich ja so um Maureen gekümmert, war nur noch ein wimmerndes Bündel. Auf ihn hatten es die Bienen besonders abgesehen, sie umschwirrten ihn wie die Planeten die Sonne.
    Auf die Knie war Al gefallen. Er beugte seine Arme vor und stützte sich ab, während aus seinem offenen Mund Speichel rann und zu Boden tropfte.
    Er heulte und jammerte. Seine Augen hatten sich mit Tränen gefüllt, und wie kleine Raketenkörper stießen die Bienen auf ihn zu. In einer unendlich langsamen Bewegung drehte er den Kopf und wandte sein Gesicht Maureen zu, die zwar selbst von den Bienen gestochen worden war, nun aber in das Gesicht des anderen schaute und einen regelrechten Schreikrampf bekam.
    Die Bienenstiche hatten ihre Spuren hinterlassen und aus der Haut nur eine aufgequollene Masse gebildet, die rötlich violett schillerte.
    Er wollte schreien, das war genau zu sehen, aber er bekam keinen Ton hervor, nicht einmal ein Krächzen drang über seine Lippen, auf die sich jetzt zwei Bienen setzten und zustachen.
    Der Mann schrie zum Steinerweichen. Dann kippte er nach vorn, schlug schwer auf und blieb liegen.
    »Tot, tot, tot!« brüllte Maureen hysterisch. »Er ist tot, verdammt. Und du.«
    Sie wandte sich zu Greenwood um. »Du verdammter Kerl bist schuld.«
    Greenwood hörte gar nicht. Er schaute auf die anderen Partygäste, die einen verzweifelten Kampf gegen die Übermacht der Bienen führten. Die Menschen hatten sich bewaffnet. Sie schlugen mit Kissen um sich oder mit anderen Gegenständen, die ihnen in die Hände fielen.
    Da war kaum noch etwas heil geblieben. Die Glasscheibe eines antiken Schranks war in zahlreiche Einzelteile zersprungen.
    Wertvolles Porzellan lag

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