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0225 - Mord-Insekten

0225 - Mord-Insekten

Titel: 0225 - Mord-Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in den schmalen Korridor, wo dem Schlafzimmer gegenüber die Flurtür lag.
    Das Kinderzimmer befand sich links daneben. Eigentlich war es viel zu klein, nicht größer als eine Hundehütte, aber was wollte man schon in so einem Haus verlangen, das fast sechzig Jahre stand und nur kurz nach dem Zweiten Weltkrieg renoviert worden war.
    Linda Whiteside wußte, daß ihr Junge einen leichten Schlaf hatte, deshalb war sie auch sehr vorsichtig, als sie die Klinke nach unten drückte. Möglichst lautlos wollte sie das Zimmer betreten.
    Im Flur hatte sie Licht gemacht und die Lampe so gedreht, daß ihr Schein nicht auf die Kinderzimmertür, sondern entgegengesetzt wies. Trotzdem reichte das Licht noch aus, um auch das kleine Kinderzimmer zu erhellen, in das nur das Bett hineinpaßte, ein Schrank und der kleine geerbte Wickeltisch. Das Fenster verdiente den Namen nicht, Luke wäre besser gewesen.
    Kaum hatte die Frau die Tür aufgedrückt, als sie das Geräusch abermals vernahm. Weder Weinen noch Schreien, sondern ein seltsames Brummen oder Summen, das in der Nähe des kleinen Kinderbettes aufklang, in dem Billy fest in seinen Schlafsack gebunden war.
    Linda atmete hastig. Sie dachte sofort an die Biene, die sie geärgert hatte. Sollte sich ein Tier vielleicht in das Zimmer des Kleinen verirrt haben?
    Linda schüttelte sich, wenn sie daran dachte. Da konnte Sam hundertmal sagen, Bienen wären nützlich, was sie auch nicht abstritt, aber wenn es um ihren Sohn ging und er vielleicht von einer Biene gestochen worden war…
    Sie dachte nicht weiter, durfte daran nicht denken und ging die zwei kurzen Schritte bis zum Kinderbettchen vor.
    Das Summen war lauter geworden. Und es drang direkt aus dem kleinen Bett.
    Linda sah das helle Oberbett, das sich wie ein Halbkreis hochwölbte und soweit nach vorn gezogen war, daß sie ihren Sohn oder zumindest sein Gesicht nicht sehen konnte.
    Aber eine Biene oder sogar mehrere sah sie nicht. Sie hätten sie längst umschwirren müssen.
    Mit einem Ruck zog Linda Whiteside das Oberbett weg. Und noch in der gleichen Sekunde glaubte sie, wahnsinnig zu werden.
    Nicht ihr Sohn Billy lag vor ihr, sondern eine riesige grünlich schimmernde Biene, die die Größe des einjährigen Billy aufwies.
    Linda schrie wie am Spieß!
    ***
    Wir warteten bereits seit vier Stunden!
    Observieren nennt man dies in der Fachsprache. Gepflegte Langeweile, sagte ich dazu. Daß Suko nicht anders dachte, sah ich seinem Gesicht an, das sich immer dann seltsam verzerrte, wenn er den Mund zum Gähnen öffnete, und das tat er des öfteren.
    »Willst du nicht eine Runde schlafen?« fragte ich und schaute auf meine Uhr, wo der kleine Zeiger bereits die Tageswende überschritten hatte. Es ging auf halb eins zu.
    »Ich dachte, wir hätten einen Auftrag.«
    »Dann bleibe ich eben wach.«
    »Das soll ich dir glauben.«
    Ich schraubte die Thermoskanne auf, in der sich Tee befand. Shao hatte ihn uns mitgegeben. »Du kannst es ja mal ausprobieren.«
    »Wie denn, wenn ich die Augen zuhabe?«
    »Dann mußt du mir eben vertrauen.«
    »Ob ich dir vertraue, oder dem Teufel, das spielt keine Rolle«, entgegnete der Chinese müde.
    »Und so was schimpft sich Freund.«
    »Da sieht man wieder, wie schlecht die Welt ist.«
    Ich goß Tee in die Verschlußkappe und nahm einen kräftigen Schluck. Shao hatte ihn mit Zitrone ein wenig angesäuert.
    Während das Getränk durch meine Kehle rann, dachte ich darüber nach, weshalb wir uns hier eigentlich die Nacht um die Ohren schlugen.
    Es ging um Riesenbienen.
    Ob es nun eine Ente war oder nicht, das sollten wir herausfinden.
    Ein Zeuge hatte angeblich eine Riesenbiene gesehen. Er war sogar von ihr angegriffen worden, hatte aber, aus welchen Gründen auch immer, fliehen können. Die Meldung landete auf dem Tisch der Polizei, und die Beamten hatten es als eine Routinesache aufgefaßt und per Kopie weitergeleitet, so daß die Beobachtung, schriftlich niedergelegt, auch auf dem Schreibtisch unseres Chefs, Superintendent Powell, gelandet war. Der hatte sofort Lunte gerochen. Wenn irgend etwas Unerklärliches passierte, mochte es nun bewiesen sein oder nicht, griff er nach wie eine Katze, die eine Maus fangen wollte. Zudem tat er solche Beobachtungen nicht so einfach ab weil er es schon erlebt hatte, daß Suko und ich gegen Killerfische und Riesenameisen gekämpft hatten. Warum nicht gegen übergroße Killerbienen?
    Da seit drei Tagen nichts Besonderes anlag, der letzte Fall war abgeschlossen, wurden Suko und

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