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0226 - Tokatas Erbe

0226 - Tokatas Erbe

Titel: 0226 - Tokatas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vergnügungsstätten überragten alles andere.
    Johnny drängte seine Hand in die meine. »Onkel John, komm, laß uns endlich gehen.«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl, Sir.«
    Und da ich Johnny diesen Tag versprochen hatte, blieb er auch an meiner Hand und ließ seine Eltern allein gehen.
    Die Sonne kannte kein Pardon, als sie unbarmherzig vom Himmel strahlte. Die Menschen aber auch nicht, denn trotz der Hitze hatten sich Tausende genau dort versammelt, wo auch die Kirmes aufgebaut worden war.
    Unwahrscheinliche Geruchskomponenten vereinigten sich zu einem mörderischen Gestank. Parfüm, Staub, Schweiß, die Qualmwolken der Grillgeräte, all das machte den Gang über den Jahrmarkt zu einer regelrechten Tortur.
    Ich hatte schon nach wenigen Yards eine Vision. Ein herrlich weißer Strand, vor allen Dingen leer, Sonnenschein und das kühle klare Wasser, wo man fast bis auf den Grund hinunterschauen und die Fische beobachten konnte.
    Als ich Johnnys Stimme hörte, platzte dieser Traum, denn der Kleine fragte: »Fährst du mit mir Geisterbahn?«
    Ich blieb stehen. Um uns herum wallte der Trubel. Um mit Johnny reden zu können, senkte ich meinen Kopf.
    »Hast du denn keine Angst, mein Kleiner?«
    »Nein, Onkel John, das ist doch toll!«
    Ich strich über sein dunkelblondes Haar.
    »Na ja, wenn deine Eltern es erlauben.«
    »Was ist denn?« fragte Sheila. Sie und Bill waren stehengeblieben.
    »Johnny will in die Geisterbahn.«
    Für einen Moment runzelte Sheila die Stirn. Ich wußte, daß sie nicht so sehr davon angetan war, denn mit Geisterbahnen hatten wir so unsere Erfahrungen gesammelt. Aber es konnte ja nicht jedes Mal etwas schiefgehen, das sagte ich auch.
    »Wie du meinst, John, fahre mit ihm.«
    »Ja, ja, ja.«
    Johnny wollte sich losreißen, um auf die nächste Geisterbahn zuzulaufen, ich mußte ihn zurückhalten.
    »Nicht so stürmisch, mein Kleiner. Die Geisterbahn läuft uns schon nicht weg.«
    »Aber da ist es so voll.«
    »Das stimmt in der Tat«, murmelte ich, wobei ich auf die Schlange schaute, die sich an der Kasse gebildet hatte. Da standen mindestens 30 Personen, es würde dauern, bis wir an der Reihe waren.
    »Du hast es versprochen«, sagte Bill.
    »Keine Bange, ich fahre ja auch.«
    Johnny zog so an meiner rechten Hand, daß ich gar nicht anders konnte, als ihm zu folgen. Hinter einer Gruppe Kinder stellten wir uns an.
    In der Nähe stand eine Erfrischungsbude. Bill machte ein taktisches Zeichen, als würde er einen Becher zum Mund führen.
    Ich nickte. Bis wir an die Reihe kamen, konnte ich schon ein paar Becher geleert haben.
    Bill und Sheila balancierten die Getränke. Für Johnny hatten sie auch etwas mitgebracht. Er nahm den Pappbecher entgegen, war natürlich zu hastig wie alle Kinder, und der Saft spritzte über, wobei das meiste an meinem linken Hosenbein klebenblieb.
    Ich verzog die Mundwinkel.
    Sheila lachte. »Da siehst du, wie es ist, wenn man sich als Vater durch die Gegend schläft.«
    »Leider.«
    »Laß es trocknen«, riet Bill, der auch seine Erfahrungen besaß.
    Das wollte ich auch. Nur langsam kamen wir voran. Johnny war aufgeregt. Er fragte tausend Dinge, vor allen Dingen die, die mit der Geisterbahn zusammenhingen.
    »Gefährlich ist es doch nicht?«
    Diese Frage wiederholte sich immer.
    »Nein.«
    »Sind die Geister echt?«
    »Auch nicht.«
    »Ich hätte ja lieber Nadine mitgenommen. Vor der haben die Geister nämlich Angst.«
    »Meinst du?«
    »Klar. Nadine ist Klasse. Ich gehe sogar mit ihr spazieren. Da gucken die anderen Kinder vielleicht. Aber Mummy ist immer dabei.«
    »Das will ich auch hoffen.«
    Zehn Sekunden Pause. Dann begann der Kleine von vorn.
    »Du, Onkel John.«
    »Ja?«
    »War Nadine mal ein Mensch?«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Mummy und Daddy haben mal darüber gesprochen. Und du sollst sie mal sehr gern gehabt haben.«
    »Das stimmt allerdings.«
    »Dann war sie doch ein Mensch.«
    »Ich kann nicht widersprechen.«
    »Und wie ist sie zu einem Wolf geworden?«
    Eine gute Frage, auf die ich auch eine Antwort wußte, die der Kleine allerdings nicht hätte verstehen können. Nadine war nach ihrem Tod in die Magie des Fenris-Wolfes gelangt. Es hatte ein Seelenaustausch stattgefunden, und die Seele der Nadine Berger war in den Körper eines Wolfs gelangt. So sahen die Tatsachen leider aus, aber die konnte ich Johnny natürlich nicht mitteilen.
    »Stimmt es?«
    »Möglich.«
    »Kann sie denn wieder ein Mensch werden?«
    »Vielleicht.«
    Die Antwort klang ein

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