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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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KAPITEL 1
    Die Wicca

    I n einer entlegenen, überwucherten Ecke des Sanktuariums von Rowan hockte Max McDaniels unter einem Baldachin tief herabhängender Kiefernäste. Es waren zehn Minuten vergangen, seit er eine dunkle Gestalt erspäht hatte, die tief unter ihm in den grauen Gebirgsausläufern umherschlich, und Max wusste, dass sein Verfolger jetzt sehr nahe war. Er zog sein Messer aus der Scheide und studierte im grünlichen Schimmer des Phosphoröls auf der Klinge die grobe Karte, die er sich vor seinem Aufbruch aufgekritzelt hatte. Das Ziel war immer noch weit entfernt. Wenn es so weiterging, würde er es niemals schaffen – dieser Gegner war viel schneller als die anderen.
    Er schob die unangenehmen Gedanken beiseite und konzentrierte sich stattdessen auf die Illusion, die er geschaffen hatte. Das Phantom war eine perfekte Kopie von ihm, bis hin zu dem gewellten schwarzen Haar und den scharfen, dunklen Gesichtszügen, die vorsichtig von einem hohen Ausguck in einem nahen Baum spähten. Er hatte sich viel Mühe gemacht, das umliegende Gebiet mit schwachen Spuren zu markieren, wohl wissend, dass ein geübtes Auge sie entdecken würde.

    Der schrille Schrei eines Vogels zerriss die frühmorgendliche Stille.
    Irgendetwas kam näher.
    Max’ Puls beschleunigte sich. Er suchte die Serpentinen unter sich nach irgendeinem Zeichen seines Verfolgers ab, aber er nahm nur den Geruch von feuchter Erde und das leise Seufzen des Windes wahr, der Nebelfetzen über den Berg wehte.
    Während der Himmel sich zu einem schwachen Blau erhellte, hielt Max wartend Ausschau, reglos wie ein Stein zwischen Wurzeln und Nesseln. Eine Stunde verstrich. Gerade als er beschlossen hatte, seine Position aufzugeben, erregte eine winzige Bewegung seine Aufmerksamkeit.
    Einer der Bäume kroch den Berg hinauf.
    Zumindest hatte er geglaubt, es sei ein Baum – eines dieser krummen, geknickten, jungen Exemplare, die sich gerade noch auf der trockenen Erde des Hangs hielten. Die Silhouette richtete sich jedoch langsam auf und bahnte sich einen Weg durch den lichten Wald. Sie schlich auf Max’ Double zu, so dunkel und schwer fassbar wie ein Geist. Als die Gestalt noch etwa zwanzig Fuß von ihm entfernt war, begriff Max, warum er den Verfolger nicht hatte abschütteln können.
    Es war Cooper.
    Das vernarbte, zerstörte Gesicht des Agenten sah aus wie eine gesplitterte Maske aus verwitterten Knochen. Seine bleiche Haut war mit Erde getarnt und die verräterischen blonden Haarsträhnen hatte er unter einer schwarzen Kappe verborgen. Als er den Baum erreichte, auf dem Max’ Double hockte, zog er ein dünnes Messer aus einer Scheide an seinem Unterarm. Die Klinge glänzte von Phosphoröl.
    Mühelos wie eine Spinne begann Cooper, den Baum hinaufzuklettern.
    Währenddessen weiteten Max’ Pupillen sich langsam.
Schreckliche Energien erfüllten seinen drahtigen Körper, bis seine Finger zuckten und zitterten.
    Dann sprang er aus seinem Versteck hervor.
    Coopers Kopf fuhr herum, als Max mit seinem Messer auf ihn zustürzte.
    Die Waffe traf ihr Ziel, aber statt sich in Fleisch und Knochen zu bohren, glitt sie durch die Gestalt hindurch und bohrte sich in die Borke des Baums. Der von Cooper heraufbeschworene Lockvogel löste sich in einer Wolke schwarzen Rauchs auf, und Max begriff, dass er überlistet worden war.
    Er riss den Kopf herum und entdeckte den echten Cooper, der gerade aus einem nahen Dickicht sprang. Mit fünf langen Schritten überwand der Agent die Entfernung zwischen ihnen. Max nahm sein Messer in die linke Hand und schwang sich in den Baum hinauf, während Coopers Klinge an seinen Rippen vorbeisirrte.
    Dann bekam Cooper Max’ Handgelenk zu fassen und umklammerte es mit eisernem Griff.
    »Du bist gefangen«, zischte er.
    Mit einem wahnsinnigen Ruck riss Max sich los und fuhr mit seinem Messer über Coopers Schulter. Auf dem schwarzen Stoff blieb ein heller Streifen Phosphoröl zurück. Cooper ächzte überrascht. Nachdem er ein zweites Mal mit dem Messer ausgeholt hatte, sprang Max von dem Baum weg. In einer einzigen fließenden Bewegung landete er und schoss den Pfad hinauf, bog an der Weggabelung rechts ab und rannte den steilen Weg hinauf, den er auf der Karte eingezeichnet hatte. Cooper lief hinter ihm her. Es ließ ihn anscheinend unbeeindruckt, dass Max seinen Vorsprung vergrößerte, indem er sein Tempo schlagartig erhöhte. Max ignorierte Cooper für den Augenblick und konzentrierte sich auf den kupferfarbenen Gipfel. Die Baumgrenze

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