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0226 - Tokatas Erbe

0226 - Tokatas Erbe

Titel: 0226 - Tokatas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Johnny.«
    »Meinen Segen hast du. So eine kleine Erfrischung kann nicht schaden.«
    »Meine ich auch.«
    Sie warteten wieder.
    Bill hielt die Kamera schußbereit. Er lauerte darauf, daß sein Sohn mit seinem Patenonkel bald durch die Ausgangstür fahren würde. Bill hatte sich die Reihenfolge der Wagen genau gemerkt. Er wußte, wer vor den beiden gestartet war. Zwei junge Mädchen, eins davon dunkelhäutig.
    Noch erschienen sie erst einmal auf der zweiten Etage. Da winkte und schrie der Kleine abermals. Bill und Sheila hörten ihn allerdings sehr spät, so daß der Wagen schon wieder durch die Klapptür fuhr, als beide ihren Kopf hoben.
    »Hat Johnnys Stimme nicht anders geklungen?« fragte Sheila besorgt.
    »Wieso?«
    »Ich meine..«
    Sheila hob die Schultern.
    »Irgendwie ängstlich, als hätte er Furcht.«
    »Du fantasierst wieder.«
    »Hoffentlich.«
    Bill schüttelte den Kopf und ging einen Schritt zur Seite. Er war nicht beunruhigt, denn er glaubte nicht, daß etwas passierte, denn irgendwann mußten sie ja mal ihre Ruhe haben.
    »Wann kommen sie denn?«
    »Kann nicht mehr lange dauern«, erwiderte der Reporter und hob bereits seine kleine Kamera.
    Er hatte sich so hingestellt, daß er die Ausgangstür genau im Blickfeld hatte und ihm auch nicht zu viele Personen durch das Bild liefen.
    Ein Wagen drückte die Türhälften auf. Das waren sie noch nicht. Wenig später folgte der nächste. Darin saßen die beiden Mädchen und lachten.
    Jetzt mußten Johnny und der Geisterjäger kommen. Wieder klappte die Tür. Der Wagen war da! Bill Conolly wollte auf den Auslöser drücken, doch in der Bewegung gefror sein Finger zu Eis. Seinen Sohn Johnny sah er zwar, der Geisterjäger aber war wie vom Erdboden verschwunden!
    ***
    Vor uns wurde die Tür aufgestoßen, und der Wagen drängte in eine enge Rechtskurve. Die Fliehkraft preßte Johnny gegen mich, ich fühlte seine kleine Hand auf der meinen, und der Kleine rief plötzlich: »Da, da!«
    Er hatte ein Ungeheuer gesehen oder vielmehr das Maul eines Ungeheuers, das weit aufgerissen war und in das die Schienen geradewegs hineinführten. Die beiden Kiefer waren mit starken Zähnen bestückt. Man konnte das Gefühl bekommen, daß das Maul jeden Augenblick zuklappen würde, das allerdings geschah nicht.
    Wir rumpelten hinein und befanden uns in einer engen Röhre, deren Wände sich bewegten. Sie waren mit allerlei Fratzen angemalt, die während der Drehungen so wirkten, als würden sie leben.
    Johnny klammerte sich an mich und wurde erst ruhiger, als wir die Röhre hinter uns gelassen hatten und es bergauf ging. Unter uns ratterte es. Wie in fast allen Geisterbahnen. Und die Vibrationen übertrugen sich auf die Fahrgäste.
    »Was ist das?« rief Johnny.
    »Ein Schüttelsieb.«
    Ich hatte die Antwort kaum gegeben, als es schon vorbei war. Dafür erschien links von uns ein anderes Monstrum. Es schoß aus der Ecke, trug schwarze Kleidung, durch die seine Knochen grünlich leuchteten. Es huschte an uns vorbei, und wir hörten beide das hohle Pfeifen, das von ihm ausgestoßen wurde.
    »Ist ja nicht so schlimm«, rief der Kleine, als vor uns rote Teufelchen von der Decke fielen und anfingen zu kreischen.
    Sie verschwanden, als der Wagen nahe genug heran war. Nur mich berührten noch irgendwelche Bänder an der Stirn. Dunkelheit nahm uns auf. Wir sahen nichts, sondern hörten nur Geräusche. Ein dumpfes Ächzen und qualvolles Stöhnen. Dazwischen das hohle Pfeifen, dann ein meckerndes Gelächter und ein schauriges Brüllen, das in dem Augenblick aufklang, als zwei geisterhaft bleiche Hände erschienen, die nach uns greifen wollten.
    Johnny bekam doch Furcht. Er preßte sich hart gegen mich, doch die Hände griffen ins Leere. Inzwischen machte ich mir Vorwürfe, den Kleinen überhaupt mit in die Geisterbahn genommen zu haben. Ich hätte vernünftiger sein sollen, aber manchmal sind die Erwachsenen schlimmer als die Kinder.
    »Das ist alles nur Spaß«, versuchte ich Johnny zu beruhigen, und er sagte: »Ich habe auch keine Angst, Onkel John. Ich muß ja auch auf dich achtgeben.«
    »Allerdings, mein Schatz.«
    Rums!
    Wir stießen die Tür auf und fuhren ins Freie. Inzwischen waren wir in der ersten Etage gelandet, Johnny schaute nach links, entdeckte seine Eltern und winkte heftig.
    Bill schoß eine Aufnahme, Sheila winkte zurück, rechts von uns bewegte sich ein Monstrum mit einer Keule, unter deren Schlag wir hinweg fuhren und auf die zweite Tür zuglitten, die von den Gummiwulsten

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