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0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

Titel: 0229 - Der Teufel locht das Höllenticket Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel locht das Höllenticket
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Söhnchen hat sie angerufen. Wir kamen genau richtig.«
    Die Frau musterte uns giftig. Ich sah sie mir nur flüchtig an. Man brachte sie in den Keller zu unserem Zellentrakt.
    Phil gähnte plötzlich.
    »Ich kippe bald aus den Schuhen«, sagte er, »Die Müdigkeit hat mich in Kürze geschafft, das weiß ich jetzt schon.«
    »Dich nicht allein«, sagte ich. »Andere Leute sind auch noch da. Komm, wir gehen rauf in den Bereitschaftsraum und legen uns ein paar Stunden aufs Ohr. Jedenfalls so lange, bis sich irgendetwas tut oder bis es hell wird. Im Augenblick können wir doch nichts tun.«
    Mein Freund nickte. Walter und Jimmy versprachen, dass sie eine-Telefonwathe in unser Office setzen wollten. Anschließend würden auch sie ein paar Stunden schlafen. Sie hatten es ebenso nötig wie wir.
    Ich streckte mich auf dem Feldbett aus und zog mir die Wolldecke hoch. Es war ein schönes Gefühl, dass man die Augen schließen konnte. Aber ich wartete vergeblich darauf, dass ich einschlafen würde. Obgleich ich mich wie gerädert fühlte, kam der Schlaf nicht. Wie es eben manchmal so geht, man ist über den Punkt hinweg, wo man gut hätte einschlafen können, und man ist zwar immer noch müde, aber man kann eben jetzt nicht mehr einschlafen.
    Verworrene Gedanken huschten mir durchs Gehirn. Wie lange war es jetzt eigentlich her, seit wir die Leichen unserer beiden Kollegen gefunden hatten? , Zwei Tage? Zwei Wochen? Die Zeit wird etwas völlig Unkontrollierbares, wenn man stundenlang in höchster Nervenanspannung lebt. Wenn der gewohnte Alltagsrhythmus unterbrochen wird, wenn man keine Mahlzeit zur gewohnten Stunde bekommt, kein Bett zur üblichen Zeit aufsuchen kann, geht es am Schluss mit der Zeit völlig durcheinander.
    Ich weiß nicht mehr, wie lange ich so auf dem Bett lag und meinen Gedanken nachhing. Plötzlich klingelte das Telefon vom neben der Tür. Ich stand auf und ging hin. Walter und Jimmy lagen zwar auch auf den Betten, aber ihre regelmäßigen Atemzüge hatten genau wie bei Phil angezeigt, dass sie längst schliefen. Ich nahm den Hörer ab und sagte: »Cotton.«
    »Hallo, Jerry!«, sagte die Stimme eines Vermittlungsbeamten aus der Zentrale. »Jimmys Frau ist am Apparat. Sie möchte ihren Mann sprechen. Ist er oben?«
    »Ja, er schläft. Stell durch«, sagte ich. Die Verbindung wurde hergestellt. Die etwas aufgeregte Stimme von Jimmys Frau drang an mein Ohr. Ich hatte leise gesprochen und lauschte unwillkürlich hinüber zu den achtzehn Feldbetten, die in einer Reihe standen. Insgesamt mochten sich etwa zehn G-men jetzt in diesem Raum aufhalten. Außer uns vieren schliefen noch ein paar Kollegen hier, die zur Bereitschaft gehörten.
    »Jimmy, bist du es?«, fragte die Stimme im Hörer.
    »Nein, Mrs. Reads« sagte ich. »Jimmy liegt auf dem Feldbett und schläft«, fuhr ich halblaut fort. »Soll ich ihn wecken?«
    »Ich - ich weiß nicht. Mit wem spreche ich denn?«
    »Entschuldigen Sie. Hier ist Jerry. Ich bin auch ein bisschen durcheinander. Wir haben ziemlich hart ran müssen in den letzten Stunden. Ist es etwas Wichtiges, Mrs. Reads?«
    »Ich weiß nicht«, sagte ihre hohe Stimme wieder. »Ich habe mir schon den ganzen Tag Sorgen gemacht wegen Jimmy. Er hätte doch mal anrufen können. Ich habe ein paar Mal angerufen, und da sagte man mir, es wäre alles okay. Die meisten G-men hätten auf ihre Freizeit verzichtet wegen Bill und Duff.«
    »Ja«, sagte ich.
    »Das ist ja furchtbar. Die arme Pat..'.«
    Eine Weile war es still. Was sollte man schon sagen. Natürlich war es furchtbar. Obgleich auch dieses Wort nicht ausreichte.
    »Vielleicht bilde ich mir nur etwas ein«, sagte Mrs. Reads nach einer kurzen Pause, »aber seit über einer Stunde steht bei uns unten auf der Straße ein Wagen, in dem ein paar Männer sitzen müssen. Ich sah die roten Punkte von glimmenden Zigaretten. Es ist doch so spät. Ich kann mir nicht erklären, warum jetzt mitten in der Nacht da unten Männer in einem Auto sitzen und auf irgendetwas warten sollten…«
    Mir war es, als hätte eine eiskalte Hand an mein Herz gerührt. Ich presste die Lippen aufeinander und holte durch die Nase Luft. Tausend Möglichkeiten schossen mir durch den Kopf. Der Anruf, den Mister High erhalten hatte: Jeder G-man, der sich uns in den Weg stellt… Die Tatsache, dass Jimmy es gewesen war, der sich einen dieser Gangster vorgenommen hatte, um entgegen aller Vernunft die Wahrheit aus ihm herauszuholen, wer die Mörder unserer beiden toten Kollegen

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