Sommer-Sahne. Zwölf schwule Erotikgeschichten. (German Edition)
Ihr werdet es nicht glauben, aber auch ein Fitness-Trainer kann arbeitslos werden. Das lag daran, dass ich in dieser miesen Klitsche hängen geblieben bin, die sich aufgeblasen »Fitness-Studio Hollywood« nannte, und alles nur, weil der Besitzer so geil und knackig aussah. Na, »Hollywood« ist inzwischen pleite, und der knackige Typ ist mit meinen letzten beiden Gehältern über alle Berge! Ich schwor mir, nie wieder in einem Kleinbetrieb anzufangen, und ging im Internet die größeren Studios durch. Initiativbewerbung ist ja jetzt in, also nicht warten, bis sie eine Stelle frei haben, sondern die Chefs dazu animieren, einen Job neu zu erfinden.
Leider funktionierte das nicht so, wie ich's mir dachte. Nach zehn schiefgelaufenen Vorstellungsgesprächen hatte ich das Gefühl, dass ich eine Erholungspause brauchte. Ich packte meine Badesachen zusammen und fuhr in das neu eröffnete »Tropenparadies«, eine gigantische Halle, in der ein findiger Kopf eine ganze Badelandschaft hatte entstehen lassen. Die zahlreichen Pools schimmerten türkisblau im gleißenden Licht der Scheinwerfer und ließen mich das Regenwetter draußen, das ja für unsere Gegend im Frühsommer üblich ist, vergessen. Echte Palmen waren an den künstlich aufgeschütteten Sandstränden gepflanzt worden – fehlten bloß noch die Affen, die einem Bananen und Kokosnüsse pflücken würden! Die Umkleidekabinen, die Bars und die Restaurants sahen aus wie romantische Bambushütten. Sogar Vogelstimmen waren zu hören. Zwischendrin gab es verschiedene Saunen und Solarien, Spaßbecken und diese schicken Jacuzzis, besonders raffinierte, viereckige Whirlpools mit supergeil ausgeklügelten Unterwasserdüsen. Sogar einen Nacktbadebereich hatten sie da, mit Schilfmatten abgeteilt, und ich sah schon die hechelnden Heteros, die auf die Weibertitten glotzten. Na, also, das interessierte mich wirklich nicht.
Ich schlenderte also den piniengesäumten Hauptweg lang und suchte mir ein schönes Plätzchen unter einer Palme am Strand des größten Pools. Es war nicht so voll, war auch erst Vormittag. Gerade legte ich mein Saunatuch auf eine Liege, da merkte ich, wie ein Kerl mich beobachtete. Ich achtete zuerst nicht so auf ihn, ich wollte ja wirklich nur ein bisschen Erholung, doch er kam langsam näher. Okay, mit einem gut aussehenden Mann ein bisschen zu flirten, schadet nie, und der Typ sah gut aus! So 'ne Art Mister Universum, wirklich tolle Muskeln unter dem weißen Shirt, aber nicht zu übertrieben, also gerade richtig. Er hatte dunkle, ziemlich kurze Haare, sein Gesicht war glatt rasiert. Überhaupt, das Gesicht war schon klasse! Kein Milchbubi, aber auch kein doofer Muskelprotz. Vom Alter her war er vermutlich so etwa dreißig, wie ich. Er schien gerade erst angekommen zu sein, denn er war auch noch nicht in Badehose.
»Hallo!«, sagte er und setzte sich auf die Liege neben meiner. »Zum ersten Mal hier?«
Ich nickte. »Ist wirklich toll, mit den Palmen und so. Das Eintrittsgeld ist aber auch gepfeffert! Warst du schon öfter hier?« Musste er wohl, so braungebrannt, wie er aussah.
»Ja, ein paar mal. Wozu hast du denn Lust? Sauna? Whirlpool? Oder Solarium? Oder einfach Schwimmen?«
»Ehrlich gesagt, ich wollte mich ein bisschen vom Stress erholen, mehr nicht.«
»Dann komm doch mit ins Aroma-Jacuzzi! Da kannst du dich herrlich entspannen!«
Er ließ nicht locker. Also, ich ging mit, einfach, weil er so nett war und so gut aussah. Vorher zogen wir uns aus. Nicht ganz natürlich. Die Badehosen hatten wir beide schon unter und warfen nur unsere Jeans und Shirts auf die Liegen. Ich war ziemlich neugierig und ließ meinen Blick schnell über sein Schwanzpaket huschen. Himmel, Arsch und Zwirn! Wer hatte da mal gesagt, dass die größten Muskelmänner die kleinsten Pimmel haben? Also, der nicht! Seine Badehose war unauffällig schwarz, doch man sah genau, wie sein Schwanz dick gewölbt über seinem kompakten Sack lag. Lecker, lecker! Und so ein Kerl lief frei herum? Sicher würde gleich seine Freundin auftauchen, aber bis dahin musste ich ihn genießen.
Gábor hieß er. Ich sagte ihm auch meinen Namen. Irgendwie verstanden wir uns auf Anhieb prima. Gábor schien sich schon gut auszukennen. Gezielt ging er auf ein großes, eckiges Sprudelbecken zu.
»An jeder Ecke gibt es ein anderes Aroma«, erklärte er. »Hier Zitrone, da Lavendel, da Eukalyptus, und in der vierten Ecke Sommerregen.«
»Sommerregen?«, fragte ich verblüfft. »Wie riecht der
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