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023 - Die Vampir-Klinik

023 - Die Vampir-Klinik

Titel: 023 - Die Vampir-Klinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hat.«
    Pat Hingle trat einen Schritt näher an die Tür heran. Durch den schmalen Spalt konnte er zum Operationstisch sehen.
    Moon bemühte sich verzweifelt, die Fesseln loszuwerden. Hingle schauderte. Ein Toter, der sich bewegte. Wahnsinn war das.
    Hingle legte die Hand auf die Tür und drückte sie auf. »Pat!« sagte Peggy erschrocken. »Pat, was hast du vor?«
    »Bleiben Sie hier, Dr. Hingle«, sagte Fraser, doch Pat Hingle hörte nicht auf ihn. Gespannt betrat er den Operationssaal und näherte sich dem Tisch, auf dem Moon lag.
    Der Vampir bemerkte ihn sofort und hörte auf, gegen die Fesseln zu kämpfen. Er wandte Hingle sein bleiches Antlitz zu.
    Seine Miene nahm einen verzweifelten, flehenden Ausdruck an.
    »Pat«, flüsterte er. »Pat, hilf mir.«
    Ein Toter, der redete!
    Hingle schüttelte langsam den Kopf. Er sah die häßliche Bißwunde an Moons Hals, die ihm deutlich klarmachte, daß er einen gefährlichen Untoten vor sich hatte.
    »Die Fesseln«, stöhnte Roger Moon. »Sie tun mir weh, sie schneiden schmerzhaft in mein Fleisch. Kannst du sie nicht wenigstens ein bißchen lockern?«
    Hingle schüttelte abermals den Kopf. Gebannt und fasziniert betrachtete er das Schattenwesen. Unvorstellbar, daß dieser Mann tot war.
    »Pat, wir sind Freunde!« sagte Moon eindringlich. »Wir sind Kollegen! Wie kannst du zusehen, wie ich leide?«
    Starr waren die Augen des Vampirs auf Dr. Hingle gerichtet. Es fiel Pat Hingle nicht auf, daß der Blutsauger es darauf anlegte, ihn zu hypnotisieren.
    Wenn es Moon gelang, Hingle seinen diabolischen Willen aufzuzwingen, würde dieser gehorchen müssen.
    Und er würde ihn befreien. Kaum merklich bekam das Schattenwesen Gewalt über Pat Hingles Geist.
    »Die Fesseln«, sagte Moon eindringlich und zwingend. »Schneide sie durch!«
    »Nein, Pat, tu’s nicht!« rief Peggy Coughlin erschrocken.
    »Hör nicht auf sie«, sagte der Vampir. »Hilf mir!«
    Und tatsächlich griff Pat Hingle, ohne es zu wollen, zum Skalpell.
    »Mein Gott, das müssen Sie verhindern!« schrie Peggy. »Dr. Fraser, so tun Sie doch etwas!«
    »Komm her, Pat!« sagte Roger Moon. »Komm schnell!«
    Hingle begab sich zum Operationstisch.
    Gary Fraser und zwei weiteren Ärzte stürzten in den Raum, packten Pat Hingle und rissen ihn zurück.
    Sie entwanden ihm das Skalpell und schlugen ihn auf die Wangen, damit er wieder zu sich kam.
    Verwirrt blickte er die Männer, die ihn festhielten an. »Verdammt, wissen Sie, was Sie eben tun wollten?« fragte Fraser aufgebracht. »Sie wollten den Vampir befreien!«
    Hingle erschrak zutiefst. Sie verließen den OP IV, und Gary Fraser knallte die Tür wütend hinter sich zu.
    »Daß mir da keiner mehr hineingeht!« schnarrte er.
    Drinnen stieß der Blutsauger ein höhnisches Lachen aus. »Ich komme trotzdem frei!« schrie er. »Irgendwie schaff ich’s!«
    Dr. Fraser atmete tief durch. »Meine Güte, wenn sich doch schon Tony Ballard seiner annehmen würde!«
    ***
    Wir arbeiteten nicht, wir schufteten. Rizzo, Vladek Rodensky und mir stand der Schweiß auf der Stirn.
    Unermüdlich schleppten wir die Unterlagen auf die andere Seite des Archivs. Trotz der Eile waren wir bestrebt, das Durcheinander in Grenzen zu halten. Sobald das Regal leer war, holte Rizzo einen Gabelschlüssel und montierte jene Fächer ab, die die Tür verdeckten.
    Wir unterstützten ihn dabei, so gut wir konnten. Die letzte Schraubenmutter. Rizzo nahm das Blech ab, und wir hatten die Tür vor uns, durch die ich in den Nachbarsaal gelangen konnte.
    Im Schloß steckte ein Schlüssel. Ich versuchte ihn zu drehen, aber das Schloß war eingerostet.
    Rizzo beweis, daß er ein praktisch denkender Mensch war. Er drückte mir einen Schraubenzieher in die Hand, den ich in die Öffnung des Schlüssels schob, wodurch mir ein kleiner Hebel zur Verfügung stand.
    Ich verstärkte den Druck vorsichtig, damit der Schlüssel nicht brach. Langsam – scheinbar unwillig – gab das Schloß nach.
    Ich überwand den festgefressenen Punkt – und dann war die Tür nicht mehr länger abgeschlossen.
    Sofort war Vladek Rodensky zur Stelle und reichte mir den Eichenbogen. Ich schaute ihn und Rizzo an. »Ihr bleibt hier!«
    Vladek nickte. »Viel Glück, Tony!«
    Ich drückte die Klinke vorsichtig nach unten. Die Tür klemmte ein wenig, aber mit sanftem Druck bekam ich sie auf.
    Ein schmaler Spalt genügte mir, um hindurchzuschlüpfen. Dann befand ich mich mit dem gefährlichen Blutsauger im selben Raum.
    Ich sah ihn nicht, aber ich

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