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023 - Die Vampir-Klinik

023 - Die Vampir-Klinik

Titel: 023 - Die Vampir-Klinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verschwand hinter einem breiten Schornstein, und als ich diesen erreichte, sprang mich die Bestie an. Ihre Finger verkrallten sich in meiner Kleidung.
    Wir fielen.
    Melusine ließ mich los und versetzte mir einen Tritt. Ich rollte über die Dachschräge, während die Vampirin ein gemeines Lachen ausstieß. Um den gefährlichen Schwung zu stoppen, spreizte ich Arme und Beine ab. Ich rutschte noch ein Stück und blieb etwa einen Meter vom Rand des Daches liegen.
    Melusine jagte weiter.
    Ich mußte dieses Weib kriegen!
    Sie sprang zu einem anderen Giebel hinüber. Ich folgte ihr und stellte sie hinter der runden Spitze eines schlanken Turms. Hatte ich sie endlich? Sie konnte nicht mehr weiter.
    Hinter ihr war das Dach zu Ende.
    Ich griff sie mit dem Ring an.
    Doch sie bewies mir, daß sie noch lange nicht geschlagen war.
    Auf engstem Raum wich sie meinem Schlag aus. Ihr Stoß beförderte mich zurück, und sie setzte nach.
    Hatte sie ihren Mund immer schon so weit aufreißen können?
    Mir kam vor, als würde sich ihr ganzes bleiches Gesicht in einen riesigen Mund mit fingerlangen Eckzähnen verwandeln.
    Sie wollte mir die Zähne in die Schulter schlagen. Ich zuckte zur Seite. Ihr Körper prallte gegen mich, und ich hätte beinahe die Balance verloren. Mit zwei schnellen Schritten, die ich zurückwich, hatte ich sie wieder, und als Melusine mir nun entgegenfederte, traf sie mein Ring genau zwischen den Augen.
    Schrill kreischend wankte sie zurück und schlug entsetzt die Hände vors Gesicht. Blind und ohne Orientierung torkelte sie von mir weg, stieß gegen den schlanken Turm und machte jenen Schritt über den Dachrand hinaus, der ihr zum Verhängnis wurde.
    Wie ein Stein fiel sie in die Tiefe.
    ***
    Vladek Rodensky hatte es seinem Freund nicht sagen wollen, aber er fühlte sich ein wenig eingerostet, und das war in dieser Situation nicht gut. Er hatte seit längerer Zeit keinen Kampf mehr gegen Schwarzblütler ausgetragen, war aus der Übung.
    Tony war im Training, wenn er das mal so formulieren durfte, während er sich in letzter Zeit verstärkt um seine Geschäfte gekümmert hatte, denn es hatte bei den Exporten gefährliche Erdrutsche gegeben, die irgendwie aufgefangen werden mußten.
    Mit viel Geschick und Cleverneß war das Vladek Rodensky auch gelungen, wodurch nun wieder alles im Lot war, aber dadurch war zwangsläufig der Kampf zu kurz gekommen, und nun fürchtete Vladek, nicht die gewohnte Leistung erbringen zu können.
    Schwer lag der Colt Diamondback in der Hand des Brillenfabrikanten. Vladek konzentrierte sich angestrengt, während er durch den düsteren Keller schritt.
    Er war bereit, ohne Schrecksekunde zu reagieren. Er würde nicht zögern, Torack mit geweihtem Silber vollzupumpen.
    Die Räume hier unten waren winkelig und zum Teil ineinander verschachtelt.
    Irgendwo knurrte der Motor eines Kühlaggregats. Vladek versuchte alle »normalen« Geräusche auszufiltern, um nur das zu hören, was den Vampir verriet. Doch bis jetzt hatte ihn noch nichts alarmiert.
    Eine Aluminiumtreppe führte zu einem Plateau hoch, das aus einem Gitterrost bestand. Leichtmetallschränke standen darauf.
    Vladek Rodensky stieg die wenigen Stufen hinauf und schritt langsam über das Gitter.
    Die Schränke waren groß genug, um einen Mann in sich aufnehmen zu können. Vladek öffnete jede Tür, um sich später nicht Sorglosigkeit vorwerfen zu müssen.
    Als er die Tür von Schrank vier aufmachte, schien der fünfte Schrank zu explodieren. Torack sauste heraus!
    Vladek feuerte, doch die geweihte Silberkugel verfehlte den Vampir und bohrte ein Loch in das Türblech. Torack griff den Brillenfabrikanten an. Er war rasend vor Wut, weil Vladek es gewagt hatte, auf ihn zu schießen.
    Gewaltige Faustschläge trafen Vladek Rodensky und trieben ihn zurück. Ein Treffer machte ihm besonders zu schaffen. Er sah das Schattenwesen nur noch wie durch einen trüben Schleier, und er hatte den Eindruck, sich wie in Zeitlupe zu bewegen.
    Jedenfalls war Torack wesentlich schneller. Auf gut Glück schoß Vladek noch einmal. Wieder daneben. Und dann schlug ihm der Vampir die Waffe aus den Fingern.
    Der Colt Diamondback purzelte über die Aluminiumstufen und blieb am Ende der Treppe liegen. Vladek riß sich zusammen. Er legte sein Herz in beide Fäuste und warf sich dem Vampir entgegen.
    Verbissen kämpfte er um den Sieg, doch Torack war ihm in allen Belangen überlegen. Der Vampir zeigte, wie gefährlich es war, ihn zu reizen. Er warf seine ganze

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