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0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

Titel: 0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
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Klöße aufgegangenen Hefeteigs, in den jemand Mund, Nase und Augen geschnitten hatte. Sie trugen ihre Hüte im Genick und die Hände in den Hosentaschen. Ein paar durchaus nicht harmlose Gestalten wichen zur Seite und machten ihnen den Weg frei, während die Mädchen aufhörten zu kichern und zu schwatzen.
    Die drei blieben stehen und blickten sich aus zusammengekniffenen Augen um. Dann hob der erste den rechten Arm und fegte einen an der Bar sitzenden Gast einfach vom Hocker.
    »Platz machen«, knurrte er. »Gib uns drei Doppelte.«
    Zwei weitere Gäste standen stillschweigend auf und verkrümelten sich.
    Der Wirt griff so schnell wie noch nie zuvor nach der Flasche und schenkte ein.
    Plötzlich waren sämtliche Hocker zwischen uns und den drei »starken Männern« verlassen. Neville, der ihnen zunächst saß, grinste, aber es war ein böses Grinsen.
    »Jonny! Ich habe vor diesen Herren bestellt«, sagte er zu dem Wirt.
    »Halt die Schnauze«, sagte der Wortführer, und das hätte er nicht tun dürfen.
    Ein mit Gin noch halb gefülltes Glas flog ihm ins Gesicht Und der Schnaps in seine Augen. Der Kerl stieß ein Gebrüll aus und wollte zum Angriff übergehen, als ein dumpfes Poltern erscholl.
    Der »Geigenkasten« lag am Boden, und Neville hielt seine Maschinenpistole drohend in beiden Händen.
    »Hebt die Pfoten hoch«, befahl er. »Sonst mache ich Siebe aus euch.«
    Für ein paar Sekunden blieb es totenstill. Zwei der Gangster hoben gehorsam ihre schmutzigen Pfoten. Der dritte glaubte, er habe noch eine Chance, und seine Hand fuhr nach der Pistole, die im Hosenbund steckte.
    Nur ein einziger Schuss knallte durch das Lokal, und dieser Schuss warf ihn glatt rücklings vom Hocker.
    »Darf ich vorstellen?«, sagte Neville. »Pete Socks, Tick Tack und Phoenix-Phil. Ich denke, dem Namen nach sind sie euch bekannt. Wir kannten uns einmal in grauer Vorzeit persönlich, aber die Dummbeutel haben ja kein Gedächtnis, sonst hätten sie gewusst, mit wem sie sich anbinden. Kennt ihr mich jetzt, ihr Schurken?«
    Pete Socks, den der Schuss vom Hocker geworfen hatte, richtete sich fluchend und stöhnend auf. Aus dem rechten Jackenärmel tropfte Blut. Ich nahm ihm die 32er ab, während Phil die anderen beiden um je eine Lueger und einen Colt erleichterte.
    »Merke dir, Jeny, wem die 32er gehört«, sagte unser alte Kollege. »Du wirst das für das Protokoll brauchen.«
    Dann drehte er sich um und rief: »Ihr braucht nicht auszurücken, Boys. Von euch will ich nichts. Jonny, eine Lokalrunde auf mich.«
    Während der Wirt geschäftig wurde, bestellte ich zwei Streifenwagen. Einer hätte für die Kolosse nicht gereicht.
    Unterwegs zum FBI fragte Neville: »Wisst ihr eigentlich, wen wir da geschnappt haben?«
    »Ich bin nicht sicher, aber mir schwant etwas.«
    »Das sind die drei Kerle, die Oliver überfallen haben, und wenn du die Geschosse, die den Pinkertonmann und Hatch getroffen haben, mit Petes 32er vergleichst, so wirst du sehen, dass sie passen.«
    »Woher wusstest du das?«
    Neville grinste und zuckte die Achseln.
    »Man hat eben so seine Verbindungen. Habe ich euch nicht versprochen, ich werde mich umtun?«
    Die drei Gangster leugneten natürlich, aber sie hatten im betrunkenen Zustand mit ihren Heldentaten geprahlt, und es gab Leute, die sehr zufrieden waren, sie loszuwerden.
    Neville sorgte für die nötigen Zeugen.
    Wir versuchten auch, Vierfinger-Charly zu vernehmen. Aber entweder war er wirklich noch nicht wieder vernehmungsfähig, oder er tat nur so. Er markierte vollkommenen Gedächtnisschwund und redete wirres Zeug. Der Arzt zuckte die Schultern, und meinte, es sei natürlich möglich, dass er simulierte, aber vorläufig könne er das noch nicht mit Bestimmtheit behaupten.
    ***
    Der 15. Juni.
    Morgen würde der Kampf March gegen Baron steigen, und wir hatten weder Peggy Crab noch ihren Entführer gefunden. Solange wir sie nicht hatten, gab es auch keine Beweise gegen das Trio Devriet, Prout und Greener.
    Es gab einen einzigen Lichtblick. Der Anwalt, den Walton, der Empfangschef des Breslin sich verschrieben hatte, lehnte es ab, ihn zu verteidigen. Dies geschah, nachdem er eine vertrauliche Unterredung mit Phil und mir gehabt hatte. Er war eben einer der wenigen Advokaten, die lieber aufs Honorar verzichten, als sich für eine faule Sache einzusetzen.
    Wir führten Walton dem Haftrichter vor, der so vernünftig war, die Verhandlung um eine Woche zu vertagen. Das hieß, dass wir genauso lange Zeit hatten, um ihm seine

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