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1472 - Wahnsinn in Manhattan

1472 - Wahnsinn in Manhattan

Titel: 1472 - Wahnsinn in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hier und da war ein leises Knistern zu hören, wenn irgendwelche Tüten zusammengedrückt wurden. Es störte nicht mal, es erhöhte nur die Spannung. Hin und wieder war ein Schnaufen zu hören, auch mal ein leises Stöhnen.
    Eine flüchtige Bewegung mit einer Hand, wenn sie Schweiß aus einem Gesicht wischte. Es war heiß innerhalb des Theaters. Die Hitze war wie ein böses Tier, das sich nicht vertreiben ließ.
    Es lachte niemand. Das Stück, das an diesem Abend Premiere hatte, sollte ungeheuer spannend sein.
    Jeder wartete ab. Theaterstücke mit Musik waren in. Besonders dann, wenn sie Themen aufgriffen, die außergewöhnlich waren.
    Der Beginn zögerte sich hinaus. Es blieb bewusst lange dunkel im Zuschauerraum, der nur eine gewisse Notbeleuchtung aufwies. Man hatte das alte Theater wieder auf Vordermann gebracht. Die Wände waren mit Stoff bespannt worden, um das Flair der Vergangenheit zurückzuholen.
    Dann erklang ein Gong!
    Leise zwar, und trotzdem wehte der Klang über die Köpfe der Menschen hinweg und erreichte auch die hinterste Reihe.
    Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern!
    Tatsächlich, der Vorhang bewegte sich. Ein kurzes Zucken am Beginn. Dann fingen die Falten an zu zittern, wobei es nicht blieb, denn sie schwangen zur Seite.
    Der Vorhang schien für einen Moment zu einer Glocke zu werden, ehe er sich in der Mitte teilte und die beiden Hälften zur Seite schwangen.
    Die Bühne wurde freigegeben, die in einer tiefen Dunkelheit verborgen lag. Man konnte schon fast von einer absoluten Schwärze sprechen, die noch mehr von der Stille im Zuschauerraum aufzusaugen schien.
    Die Bühne blieb dunkel und leer. Sie gab keine Person frei, nur ein akustisches Signal, das die Zuschauer erschreckte, als es aufklang.
    Tock… tock …
    Jeder hatte es vernommen. Jeder schrak zusammen. Es hatte so hart, so hässlich und befehlend geklungen. Wer immer sich dort in der Dunkelheit verbarg, er wollte klarstellen, dass er derjenige war, der das Sagen hatte und die Zuschauer im Bann hielt.
    Tock… tock …
    Mit jedem Aufstampfen brachte er eine Botschaft und sorgte für das starke bedrückende Gefühl. Da lauerte etwas, das den Menschen immer näher kam.
    Und dann hörte es auf.
    Nach einem letzten, sehr harten Aufstampfen herrschte Stille. Der Prolog war beendet. Es gab niemand unter den Zuschauern, der ein Wort sagte. Die Spannung war noch dichter geworden, und wenig später zuckten nicht wenige Menschen zusammen, als das Licht auf der Bühne aufflammte. Es war ein recht breiter Strahl, der durch die Finsternis huschte, mal den Boden berührte, mal die Decke, aber keine Person.
    Das geschah erst Sekunden später, als sich der breite Kegel auf die Bühnenmitte konzentrierte.
    Und dort stand die Gestalt.
    Wie hingezaubert stand sie da. Jeder konnte sie sehen. Es gab nur sie, denn der Hintergrund war dunkel.
    Auf der Bühne stand der Tod!
    ***
    Wohl jeder hatte sich Gedanken über den Beginn des Stücks gemacht. Aber nur wenige hatte mit einem derartigen Auftritt gerechnet, sodass sich einige Zuschauer nicht zusammenreißen konnten.
    Bei ihnen verschaffte sich der Schrecken freie Bahn, und aus ihren Kehlen lösten sich leise Schreie.
    Das grelle Licht wurde etwas zurückgenommen, aber es blieb auch weiterhin so hell, dass die Umrisse der Gestalt in allen Details zu erkennen waren.
    Der Tod war ein Skelett. Ein Sensenmann ohne Sense, und er war auf eine Weise verkleidet, die perfekt in einen Theaterrahmen passte.
    Eingehüllt war er in eine rote Toga, die er über seine linke Schulter geworfen hatte. Trotzdem lag die rechte Knochenschulter nicht frei, denn über die hatte die Gestalt so etwas wie einen Pullover gestreift.
    Erreichte mit seinen langen Ärmeln bis zu den Handgelenken, sodass die Hände frei lagen. Die linke Hand hatte der Tod gegen die Brust gedrückt, sein rechter Arm war ausgestreckt, und dessen Knochenhand umklammerte einen Stab, dessen Ende mit einem kleinen Totenschädel verziert war. Um den Stab herum wand sich von unten nach oben eine Schlange.
    Wer diesen Blick auf Körper und Stab genossen hatte, der konnte sich dann auf den Knochenschädel konzentrieren. Gebein, das im Licht des Strahlers grünlich schimmerte.
    Es war nichts zu hören.
    Der Tod schwieg. Er bewegte auch seinen Stock nicht, um auf den Boden zu stampfen. Er konnte in seiner Haltung mit einem Standbild verglichen werden.
    Das Schweigen lag über Bühne und Zuschauerraum wie eine erdrückende Last.
    Ob die Augenhöhlen leer waren oder

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