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0237 - Die Satans-Gnome

0237 - Die Satans-Gnome

Titel: 0237 - Die Satans-Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vom und löste sich blitzschnell auf. Lieutenant Watts setzte seine Muskelpakete ein und raste zur Tür, fing sich am Rahmen und wirbelte auf den Gang hinaus. Am Ende des Korridors, bei den Treppen, sah er eine davonhastende Gestalt in schwarzer Lederjacke und Cordjeans und dazwischen Gryf.
    »Zur Seite, Gryf! Polizei! Stehenbleiben, Mann, oder ich schieße!« brüllte er hinter dem Fliehenden her.
    »Mann?« echote Teri Rheken hinter ihm. »Wohl kaum!«
    Gryf ließ sich einfach fallen. Der Flüchtende hielt nicht an. Watts ging in Combatstellung und feuerte fünfmal hintereinander. Unter jedem Kugeleinschlag zuckte der Flüchtling zusammen, fegte dann aber mit schrillem Fiepen wie ein Irrwisch die Treppe hinunter.
    Gryf rollte sich etwas zur Seite und holte etwas aus der Innentasche seiner Jeansjacke. Dann schleuderte er es zur Treppe. Während des Fluges veränderte sich der Gegenstand und wuchs zu einem Silberstab von einem halben Meter Länge. Er schien über der Treppe in der Luft zu verharren und sank dann in die Tiefe.
    Ein silbriger Lichtschein zuckte von unten hoch, leckte nach der nächsten, nach oben führenden Treppe. Abermals erklang ein schriller, durch Mark und Bein gehender Laut. Dann verschwand Teri Rheken neben dem Polizeilieutenant. Augenblicke später löste sich auch Gryf auf.
    »Was ist das?« keuchte Watts entsetzt.
    Bill Fleming trat zu ihm.
    »Das«, sagte er langsam, »sind wir, mein lieber Lefty. Das ist Magie. Und unser fliehender Freund war mit Sicherheit eine dämonische Kreatur. Vielleicht packen sie ihn noch.«
    Ein Abgesandter Asmodis hallte Fenrirs Gedankenstimme in ihnen allen auf. Er belauschte uns. Ich weiß nicht, wieviel er mithörte, aber es muß viel gewesen sein. Als ich ihn entdeckte, wollte er fliehen, aber Billkins kam ihm ein paar Sekunden zu früh in die Quere. Der Dämon hat panische Angst. Deshalb schlug er blindlings zu.
    Watts griff sich ächzend an die Stirn.
    »Ich werde verrückt«, keuchte er. »Der Wolf - spricht…«
    »Kommen Sie«, sagte Nicole. »Zum Fenster. Ich glaube, da unten gibt es gleich etwas zu sehen.«
    Bitterkeit klang aus ihrer Stimme. Sie ging zur anderen Korridorseite und sah nach draußen. Watts und Bill folgten ihr.
    »Ich nehme an, der Dämon ist dafür verantwortlich, daß wir uns alle plötzlich so fröhlich zusammensetzten und niemand mehr an der Tür blieb«, sagte Bill. »Deshalb auch Billkins’ erschrockene Bemerkung.«
    »Verdammt«, murmelte Watts.
    Draußen tauchte etwas auf. Ein schwarzer Fleck, der sich mit einer geradezu irrsinnigen Geschwindigkeit bewegte und über den Innenhof und den Parkplatz fegte. Er vollführte einen wilden Zickzackkurs.
    Im nächsten Moment erschienen an zwei gegenüberliegenden Seiten des Platzes die beiden Druiden. Sie hoben die Arme und machten mit den Fingern verwirrende, blitzschnelle Bewegungen.
    Etwas schien den rasenden Zickzacklauf des schwarzen Flecks zu verlangsamen.
    Nicole öffnete das Fenster.
    Das grelle Fiepen und Jaulen des Dämonischen wurden hörbar. Er wurde langsamer, zeigte sich in annähernd menschlicher Gestalt und glitt auf den silbergrauen Mercedes zu, den Bill vorhin nur unterbewußt wahrgenommen hatte. Unwillkürlich ballte der Historiker die Fäuste.
    »Das ist der Wagen«, stieß er hervor.
    Watts schwieg. Er beobachtete nur kopfschüttelnd.
    Eine unsichtbare Kraft hob den Mercedes an, wirbelte ihn einmal um sich selbst und setzte ihn krachend auf das Dach. Metall schrie und verformte sich.
    Langsam huschten die beiden Druiden näher.
    Sie hatten den Wagen noch nicht ganz erreicht, als ein peitschender Knall ertönte. Glassplitter und verbogene Metallfetzen flogen durch die Luft, beschädigten andere Wagen leicht. Dann stießen grelle Flammenzungen aus dem Wrack hervor. Und ein glühender Blitzstrahl jagte mit hoher Geschwindigkeit erst senkrecht in den Himmel. Dann schlug er einen Bogen und verschwand pfeifend wie ein Feuerwerkskörper über der Stadt.
    Gryf reckte den silbernen Stab hoch, den er wieder in der Hand hielt. Grünliche Blitze zuckten in rasender Folge aus dem Stab hervor in die Luft, verfehlten den flüchtenden Dämon aber.
    Gryf ließ den Arm sinken. Seine Schultern sackten herab. Er setzte sich einfach dort auf den Boden, wo er stand, und stützte das Kinn auf die Handflächen.
    »Es ist vorbei«, sagte Nicole. »Wir sollten zu ihnen gehen. Schade, daß sie ihn nicht fassen konnten. Ich hätte zu gern gewußt, welche Rolle dieser Dämon in dem

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