Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0247 - Vampir-Terror

0247 - Vampir-Terror

Titel: 0247 - Vampir-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
Vom Netzwerk:
Bibliotheken abstauben«, verkündete er ernst.
    »Und was wird aus mir?« wollte Nicole empört wissen.
    Zamorra zuckte die Schultern. »Ganz einfach! Du heiratest den Gerichtsvollzieher.«
    »Spinner!« lachte Nicole und blieb stehen, um ihn zu küssen. Er ließ es sich gerne gefallen.
    »Also abgemacht«, sagte er, als sie sich voneinander lösten. »Bleiben wir noch ein paar Tage in dieser Stadt. Vielleicht wird es ganz gemütlich.«
    Mit solchen Prophezeihungen hatte der Dämonenjäger schon öfters danebengelegen.
    ***
    NEUES MORDOPFER ZERISSEN AUFGEFUNDEN, schrie die Schlagzeile der Boulevardzeitung. Die zweiundzwanzig Jahre junge Claire Temple ist nun schon bereits das vierte Opfer dieser scheinbar nicht abreißenden Mordserie, die unsere friedliche Stadt heimsucht. Wie auch bei all den anderen Opfern hat der Mörder dem jungen hilûosen Mädchen die Kehle mit einer noch unbekannten Waffe zerfetzt. Die Polizei tappt wie immer im Dunkeln. Wie lange noch sollen unsere Straßen von dieser unheimlichen, unberechenbaren Gefahr heimgesucht werden?
    Simon Jones legte die Zeitung auf den Schreibtisch und lächelte spöttisch. Wenn du wüßtest, dachte er, dann würdest du Hals über Kopf die Flucht ergreifen, und nicht länger solche Artikel schmieren. Mit einer unbekannten Waffe! Diese Narren! Er wußte genau, was diese Verletzungen verursacht hatte. Und er wußte auch, was das bedeutete. Es war soweit! Das lange Warten hatte ein Ende!
    Jones griff zum Telefon und wählte eine Nummer. Fast sofort wurde am anderen Ende der Leitung der Hörer abgenommen.
    »Hier spricht der Meister!« sagte Jones. »Ich nehme an, du hast die Zeitung gelesen.«
    Der Mann brummte zustimmend.
    »Du weißt, was das heißt! Unsere Zeit ist gekommen. Es gilt zu handeln. Diese Welt wird noch fremd für unseren König sein. Aber bald wird er über alle seine Fähigkeiten verfügen, und wir werden ihm dankbar dienen.«
    »Ja, Meister.«
    »Deshalb habe ich Befehle für dich. Obwohl die Zeichen für sich sprechen, müssen wir uns noch einmal vergewissern, bevor wir mit unseren Vorbereitungen beginnen. Wenn morgen früh das nächste Opfer gefunden wird, und ich bin sicher, daß es gefunden wird, wirst du zusammen mit einem anderen Bruder dich an dem Ort umsehen und mir berichten.«
    »Das werde ich tun, Meister. Wo kann ich dich erreichen?«
    Jones lächelte humorlos. Das wüßtest du wohl gerne, dachte er. Nicht umsonst war seine Identität ein sorgsam gehütetes Geheimnis geblieben. Und er hatte keine Lust, es jetzt vor dem Ziel zu lüften.
    »Ich melde mich bei dir«, sagte er kühl.
    »Selbstverständlich, Meister!« sagte der Mann gehorsam und legte auf.
    Nachdenklich hielt Jones den Telefonhörer noch einen Moment in der Hand, dann legte er ihn zurück auf die Gabel. Er nahm die Zeitung und warf sie in den Papierkorb.
    »Ihr nennt unseren König einen Mörder. Aber in eurer Ignoranz wißt ihr es ja nicht besser.« Jones lachte. »Ihr werdet es aber schnell lernen, Vamea, der Ahnherr aller Vampire wird aufstehen und über euch herrschen, wie es seit Urzeiten vorbestimmt ist. Dafür habe ich mein ganzes Leben gekämpft, und ich werde direkt nach unserem Herrscher kommen, denn ich habe ihm gehuldigt, als alle Menschen ihn im Stich ließen!«
    Ein Klopfen an der Bürotüre unterbrach Jones fanatischen Monolog. Abrupt brach er ab. Einen Moment später trat seine Sekretärin ein, ein Bündel Papiere unter dem Arm. »Sie müssen noch die Post unterschreiben, Mr. Jones.«
    »Selbstverständlich«, sagte Jones gutgelaunt. Seine Sekretärin legte ihm die Briefe vor und musterte ihren Chef dabei unauffällig. So kannte sie ihn gar nicht. Jones war ein Mann in den mittleren Jahren, dessen Haartracht schon beträchtlich geschrumpft war. Sein Gesicht wurde von einer Hakennase beherrscht, und seine schmalen, stets zusammengekniffenen Lippen trugen nicht gerade dazu bei, ihn sympathischer erscheinen zu lassen. Er war äußerst unduldsam und schnell mit harten Worten bei der Hand, wenn ihm etwas gegen den Strich ging. Deshalb verblüffte sein Stimmungsumschwung die Frau auch so. So kannte sie ihren Chef wirklich nicht. Ob da eine Frau im Spiel war?
    Die Sekretärin spekulierte in dieser Richtung weiter. Das harte, entschiedene Glitzern in seinen Augen bemerkte sie aber nicht.
    ***
    »Na, wie war es?« fragte Nicole Duval und räkelte sich auf dem breiten Bett. Sie trug nur einen kurzen Morgenmantel, der nicht allzuviel von ihrer Figur

Weitere Kostenlose Bücher