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0259a - Der Tod im Poker-Club

0259a - Der Tod im Poker-Club

Titel: 0259a - Der Tod im Poker-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod im Poker-Club
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sobald die ersten Regentropfen fallen«, sagte Warden mit öliger Stimme.
    Ich mußte auf der Hut sein. Dieser Bursche legte es darauf an, mich auszupunkten.
    »Sie wissen, Mr. Dolan, daß wir keinem unseren Schutz aufdrängen dürfen. Wenn Sie glauben, mit den Erpressern besser allein fertig zu werden, so werde ich selbstverständlich Ihr Haus sofort verlassen. Was natürlich nicht ausschließt, daß wir uns für die Erpresser interessieren«, sagte ich betont höflich. »Sie werden deshalb die Freundlichkeit besitzen, mir genau den Wortlaut der telefonischen Bedrohung mitzuteilen.«.
    Als Dolan den Mund öffnete, schellte das Telefon.
    Warden erhob sich aus seinem Sessel. Ich federte ebenfalls hoch.
    »Bleiben Sie sitzen, Warden. Mr. Dolan ist meines Wissens der Hausherr. Er wird selbst zum Telefon gehen.«
    Der Geschäftsführer warf mir giftige Blicke zu. Ich half Mr. Dolan auf die Beine und führte ihn in die Diele, wo das perlgraue Telefon auf einem Teakholzbrett, das an der Wand angebracht war, stand.
    Mit zitternden Händen griff Dolan nach dem Hörer. Der Mann war nicht in der Lage zu sprechen. Seine blutleeren Lippen bebten. Ich nahm ihm den Hörer aus der Hand und krächzte:
    »Hier bei Mr. Dolan.«
    Die Stimme am anderen Ende klang verzerrt. Der Anrufer hielt ein Stück Papier oder ein Taschentuch über die Sprechmuschel. Ich kannte solche Tricks zur Genüge.
    »Geben Sie mir Mr. Dolan persönlich.«
    »Moment, Mr. Dolan steht neben mir.« Ich preßte dem zitternden Kaufhausbesitzer die Muschel so ans Ohr, daß ich in der Lage war, mitzuhören.
    »Hallo, Dolan. Wir geben dir noch vierundzwanzig Stunden Bedenkzeit.« Ein Knacken in der Leitung zeigte, daß der andere aufgelegt hatte. Dolan wurde kreidebleich. Er ließ den Hörer sinken, ich nahm ihn an, warf ihn auf die Gabel und führte Mr. Dolan zurück in den Salon.
    »Halten Sie es jetzt immer noch für richtig, den Schutz des FBI abzulehnen?« fragte ich seelenruhig.
    »Welche Gründe sollte es geben, daß Mr. Dolan seine vorhin geäußerte Meinung geändert hat?« fragte Warden ironisch.
    »Nun, die Erpresser haben gerade eine vierundzwanzigstündige Bedenkzeit angekündigt. Sie müssen also gewußt haben, daß der Pistolenschuß nicht tödlich war. Oder aber sie haben keine Ahnung, daß überhaupt auf Mr. Dolan geschossen worden ist.«
    Ich deckte die Karten auf, weil ich überzeugt war, daß Dolan selbst plaudern würde, sobald ich das Haus verließ. Man brauchte keine Erfahrung im Umgang mit Menschen zu haben, um festzustellen, daß James Dolan restlos von seiner Frau und diesem Mr. Warden beherrscht wurde.
    »So, und woher wissen Sie, daß dieser Jemand unbedingt auf James geschossen hat?« fragte Warden.
    »Ach, Sie halten das Ganze für einen Betriebsunfall? Jemand schleicht sich aus Langeweile in den Garten und zielt auf den glühenden Punkt einer Zigarette, um sich als Kunstschütze zu versuchen? Außerdem dürften Sie besser über die Forderung der Erpresser informiert sein als ich. Was mich noch interessiert, ist das Geschoß.«
    Ich drehte mich um und suchte die gegenüberliegende Wand ab. Die Kugel war in der Wand Vertäfelung steckengeblieben. Es machte keine großen Schwierigkeiten, sie herauszuziehen. Ich wickelte das Geschoß in mein Taschentuch.
    Langsam wurde die nasse Kleidung an meinem Körper unangenehm. Ich sah mich plötzlich drei feindlichen Augenpaaren gegenüber.
    »Sie wollen also auf den Schutz des FBI verzichten?« fragte ich James Dolan. Er sah wieder erst die anderen an. Dann nickte er.
    So kam ich nicht weiter. Ich wollte die Luxusvilla nicht verlassen, ohne zumindest einen der Gründe für seine Ablehnung herauszufinden. Auch wollte ich wissen, warum Warden in der Lage war, den Millionär zu tyrannisieren.
    »Ich habe mit Mr. Dolan noch ein Gespräch unter vier Augen zu führen. Seien Sie so nett und lassen uns einige Minuten allein«, sagte ich.
    Mrs. Dolan und Mr. Warden erhoben sich, warfen James Dolan einen vielsagenden Blick zu und verließen den Salon.
    Ich ging hinterher und schloß die Tür. Warden und die Frau zogen sich in den zweiten Stock zurück.
    »Mr. Dolan, ich müßte blind sein, wenn ich nicht gesehen hätte, wie Sie vor diesem Mr. Warden, Ihrem Geschäftsführer, zitterten. Jeder vernünftige Mensch würde an Ihrer Stelle die Karten aufdecken. Sie haben gesehen, daß die Burschen Ernst machen mit ihrer Drohung. Warden selbst hat es Ihnen prophezeit. Wer hat versucht, Sie zu erpressen und womit?«

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