0263 - Sieben Stunden Angst
also in den Rücken?"
„Davon kann keine Rede sein, Kleiner", meinte Rhodan. „Ich befehle dir lediglich, zu Major Bernard zu gehen. Je mehr du dich beeilst, desto schneller bist du wieder hier, um mit uns die Oberfläche des unbekannten Planeten zu beobachten."
„Das ist eine schamlose Erpressung!" schrie Gucky und entmaterialisierte.
Als er im Magazin auftauchte, fand er Major Bernard mit dem Sortieren kleiner Speicherkristalle beschäftigt. Pommers war nirgends zu sehen.
„Da bist du ja", sagte Bernard lächelnd.
„Niemand kann mir Freude vorheucheln", sagte Gucky mürrisch. „Sag mir lieber, was es mit dieser Lauge auf sich hat."
Bernard deutete auf die Tür des anschließenden Raumes. Diese Örtlichkeit war für Gucky mit wenig angenehmen Erinnerungen verbunden, denn dort hatte Bernard ihn eingefärbt.
„Nun mach schon", knurrte der Versorgungsoffizier, als er Guckys Zögern bemerkte. „Pommers ist in solchen Dingen ein Sachverständiger."
Gucky watschelte zum Durchgang und öffnete die Tür. Feuchte Nebeldämpfe schlugen ihm entgegen. Inmitten dieser Rauchschwaden sah er eine krummbeinige Gestalt herumtappen.
„Pommers?" piepste er. „Was machst du da drinnen?"
„Es wird Zeit, daß du kommst", beschwerte sich Pommers. „Die Lauge ist schon seit einigen Minuten fertig."
„Was hat das mit mir zu tun?" erkundigte sich der Mausbiber.
Pommers hustete, und der Nebel geriet in Bewegung. Gucky glaubte irgendwo das Gluckern kochender Flüssigkeit zu hören.
„Na", sagte Pommers gutmütig, „schließlich muß die Farbe wieder von deinem Kampfanzug herunter."
Gucky wandte sich um und wollte durch die Tür flüchten, doch er stieß genau gegen Major Bernard.
„Versuch nicht zu teleportieren" warnte ihn der Versorgungsoffizier. „Es ist Rhodans ausdrücklicher Befehl, daß die Farbe wieder herunterkommt."
Gucky fühlte sich gepackt und in den Qualm hineingezerrt. Pommers grinsendes Gesicht tauchte aus dem Nebel auf. Der Sergeant trug einen Schutzkittel und hielt in einer Hand einen langen Holzstab, von dem eine gelbliche Brühe herabtropfte.
„Was ist das hier?" schrillte Gucky. „Eine Hexenküche?"
„Vorwärts!" befahl Bernard und stieß ihn vor sich her.
Der Mausbiber sah einen badewannenähnlichen Behälter vor sich auftauchen, der mit giftgelber Flüssigkeit gefüllt war. Von dieser Brühe stiegen die Rauchschwaden empor. Der Gestank drohte Gucky zu betäuben.
Pommers tauchte den Holzstab in den Behälter, zog ihn wieder heraus und betrachtete prüfend die Tropfen, die auf den Boden fielen.
„Das könnt ihr mit mir nicht machen!" schrillte Gucky. „Ich bin bereit, meinen Kampfanzug abzulegen, damit ihr ihn reinigen könnt. Aber läßt um Himmels willen mich aus diesem Säurebad heraus."
Gucky fühlte sich an beiden Armen gepackt und in die Höhe gerissen. Er schrie verzweifelt, doch dann landete er bereits mit einem Platscher in der kleinen Wanne. Er hörte Bernards dröhnendes Gelächter. Gucky watschelte zum Wannenrand, während die Farbe sich von seinem Kampfanzug ablöste.
Pommers hielt sich den Bauch vor Lachen. Gucky tauchte eine Pfote in die Lauge. Sie war nur lauwarm, obwohl sie ununterbrochen gärte.
„Das scheint dir ja gewaltigen Spaß zu machen?" fragte Gucky den Sergeanten, dem die Tränen die Wangen herunterliefen.
„Und ob!" schrie Pommers.
„Dann", sagte Gucky und ließ seine telekinetischen Kräfte auf den Sergeanten einwirken, „wird es dir bestimmt nichts ausmachen, ebenfalls ein Bad zu nehmen."
Pommers, Gesichtsausdruck veränderte sich. Er schrie entsetzt auf, als er sich vom Boden abhob und auf die Wanne zuschwebte. Mit einem Sprung war Gucky dem Behälter entkommen. Pommers drehte sich wie ein Kreisel über der Wanne, dann landete er mit einem dumpfen Platscher mitten in der stinkenden Brühe. Prustend kam er wieder hoch. Gucky entschlüpfte seinem Kampfanzug und warf ihn zu Pommers in die Wanne.
„Und nun", sagte er vergnügt, „kannst du ihn reinigen!"
Er warf noch einen letzten Blick auf das trostlose Bild, das der Sergeant bot, dann teleportierte er in die Zentrale.
„Das ging aber schnell", wunderte sich Rhodan.
„Dieser Sergeant Pommers", lobte Gucky, „ist ein Fachmann auf dem Gebiet der Schnellreinigung."
Rhodan fragte sich, ob Major Bernard diesmal bei seinem Versuch, Gucky einen Streich zu spielen, den kürzeren gezogen hatte. Gucky war listig genug, um den Versorgungsoffizier hereinzulegen.
Bernard würde lieber einen
Weitere Kostenlose Bücher