Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0271 - Hexen-Zauber

0271 - Hexen-Zauber

Titel: 0271 - Hexen-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
ausgestreckt lag er in der Luft und ließ sich von den mächtigen Winden tragen. Hinter ihm flogen, getragen von den Elementen des Aeorosh, Michael Ullich und Tina Berner, während Glarelion sich mit seiner eigenen Zauberkraft vorwärtsbewegte.
    »Die Arme … strecke die beiden Arme voran! « hörte Carsten in seinem Inneren die Worte Glarelions. Unbewußt befolgte er den Befehl. Hell schimmerte der Ring des Nibelungen an seiner rechten Hand.
    Die Wand aus unsichtbarer Energie tauchte unvermittelt vor ihm auf. Wie zirkulierende Luftströme bildeten sie ein Hindernis, das einer durchsichtigen Nebelwand glich. Carsten Möbius stieß einen Schrei aus. Welches Leben mochte sich in dieser Wand befinden?
    » Der Ring! Benutze den Ring! « klang die Stimme des Elbenkönigs auf. »Die Macht des Ringes zerstört den Zauber der Loreley!«
    Dann waren sie heran. Dem Millionenerben war zumute, als ob seine Hand in etwas gallertartiges hineinstieß. Für einen Moment sah er die Hand, an der sich der Nibelungenring befand, seltsam verzerrt. Ein Schmerz wie von tausend Nadeln durchzuckte seinen Körper.
    Dann schien ein gewaltiger Blitz durch die Wand aus unsichtbarer Energie zu zucken. Wie mit einem scharfen Messer geteilt wurde sie aufgerissen. Unirdisches Heulen erfüllte die Luft. Ein Zischen und Pfeifen ließ die Ohren schmerzen.
    Dann verschwand die Energiewand. Der Ring des Nibelungen wirkte wie eine Stecknadel bei einem Luftballon. Die unheiligen Strömungen verzischten im Nichts, während die Wand zusammenbrach.
    »Ich wußte es, daß der uralte Zauber in dieser konzentrierten Form wirken würde!« ließ sich Glarelion vernehmen. »Doch gegen die Hexe kannst du den Ring nicht einsetzen. Nur Zamorra kann es – denn das Amulett Merlins schützt ihn, wenn die Mächte des Rings frei werden!«
    »Wenn ich der Hexe gegenüber stehe, wird die Macht des Ringes nicht gebraucht!« knirschte es von Ullichs Lippen. Mit beiden Fäusten hielt er den Balmung. Siegfrieds Schwert schimmerte, als sei es aus Silber geschmiedet!
    »Seht dort unten … wir müssen uns beeilen!« wies Glarelion hinab. »Zuerst muß Zamorra befreit werden. Nur er vermag, tatsächlich den Kampf aufzunehmen!«
    »Hoffentlich reicht die Energie meines Schockstrahlers noch!« murmelte Carsten Möbius.
    »Das, was du Energie nennst, ist wieder darin enthalten!« sagte Glarelion. »Auch die drei Wesen, die ihr die Rheintöchter nanntet, haben dafür gesorgt, daß die Waffe wieder einsatzfähig wurde. Wisse, daß es den Elben gegeben ist, Dinge neu zu errichten und zu vermehren. Es ist der gleiche Zauber, als wenn wir zum Beispiel das Gras einer Wiese wachsen lassen…!«
    »Wir müssen runter!« fieberte Ullich vor Kampfeslust. »Ich sehe, daß dort unten Menschen in Gefahr sind.«
    »Einer davon ist Zamorra!« erklärte Glarelion. »Hinab! Hinab! Aeorosh! Senke uns zu Boden!«
    Von einem Senken konnte man kaum reden. Im Sturzflug ging es hinab. Kurz vor dem Aufprall auf dem Boden wurden die Körper kurz abgebremst. Im nächsten Moment hatten sie festen Boden unter den Füßen.
    » Gunnar! Wieder du!« hörten alle den Wutschrei des Amun-Re. Wie eine verwundete Pantherkatze fuhr die Loreley in Reginas Gestalt auf Carsten Möbius los. Im nächsten Moment rollten sich die beiden wie zwei fauchende Bestien über den Boden.
    »Der Ring … her den Ring, du Narr! « kreischte die Hexe. Vergeblich versuchte Carsten Möbius, die langen Fingernägel von seinem Gesicht fern zu halten. Ein Kampf auf Leben und Tod war entbrannt.
    Amun-Re sah sich zwei Gegnern gegenüber. Während Ullich mit schlagbereitem Schwert geduckt auf ihn zuschlich, erhob sich Glarelions Gestalt in all seiner Majestät.
    »Befreie Zamorra und überlaß diesen Gegner mir!« hörte Michael Ullich den Befehl des Elbenkönigs. Eine Stimme, deren zwingendem Klang er sich nicht entziehen konnte.
    »Ha, Elbenkönig! Treffen wir uns wieder!« knirschte Amun-Res Stimme, als er sah, daß sich Ullich mit dem Schwert abwandte. Den Schwertkämpfer, der ihn in seinem früheren Leben besiegte, ihn fürchtete der Schwarzzauberer mehr als den Tod. Doch der Macht Glarelions fühlte er sich ebenbürtig.
    Waren es nicht die Elben unter diesem Hochkönig gewesen, die vor der verfluchten Zauberei des alten Atlantis zurückwichen und sich mit den Geistern der Elemente verbanden, um nicht gegen Amun-Re und seine Kreaturen kämpfen zu müssen?
    »Das Schicksal führt uns wieder zusammen!« sagte Glarelion mit heller Stimme.

Weitere Kostenlose Bücher