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0275 - Das Erbe des Satans

0275 - Das Erbe des Satans

Titel: 0275 - Das Erbe des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Erbe des Satans
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die höchste Zeit sei. Er verabschiedete sich und verließ die Bar.
    Wir zahlten und begaben uns dann in den achten Stock, zum Apartment des Ehepaares Snatch.
    ***
    Als sich auf unser dreimaliges Klopfen nichts rührte, drehte ich den Türknopf.
    Die Tür war unverschlossen.
    Wir traten ein und befanden uns in einer Art Vorraum, der zu einer Flucht von drei Zimmern gehörte, wie ich später feststellte.
    Wir versanken fast bis zu den Knöcheln in einem schweren roten Teppich.
    Die Tapete in dem Raum war silbern.
    Drei sündhaft teure Ledersessel standen um ein Rauchtischchen aus Mahagoni gruppiert.
    Die Tür zum nächsten Zimmer war nur angelehnt.
    Ich vernahm ein bekanntes Geräusch. Ein Gluckern, das immer dann entsteht, wenn man Whisky in ein Glas füllt. Danach ertönte das charakteritische Klirren von Eiswürfeln, die in ein Glas fallen.
    »Cheerio«, sagte Phil leise.
    Im nächsten Augenblick flog die Tür auf, und ein Mann trat mit wütendem Gesicht über die Schwelle.
    Ich mußte zugeben, daß die Beschreibung des Docs sehr treffend war. Man konnte kaum noch etwas hinzufügen, um das Bild von Mister Mike Snatch abzurunden.
    Eine Kleinigkeit vielleicht war dem Doc entgangen. Er hatte nichts davon erwähnt, daß in Mike Snatchs Augen ein eisiger Glanz lag.
    Snatchs Blicke drückten so viel Empfindung aus wie ein im Hudson versenkter Zementblock.
    Auf der niedrigen, aber breiten Stirn des Mannes klopfte eine dunkle Ader.
    »Wir sind G-men«, sagte ich. »Wir möchten mit Ihnen reden.«
    Snatchs Gesicht lief rot an.
    Er holte tief Luft, und seine Augen schossen Blitze. Dann aber besann er sich jäh. Er setzte das Whisky glas, daß er in der linken Hand hielt, auf dem Rauchtischchen ab. Dann kam er langsam auf uns zu. Von seiner Wut war nichts mehr zu bemerken. Sein Gesicht war eisern beherrscht.
    Ohne jede Warnung griff Snatch an.
    Er .war blitzschnell und unfair. Mit erstaunlicher Geschwindigkeit rammte er Phil das Knie in den Magen.
    Gleichzeitig riß er beide Arme hoch und hieb meinem Freund die Handkanten mit Gewalt rechts und links auf jene Stellen, wo die Schultern in den Hals übergehen.
    Phil stieß ein gurgelndes Geräusch aus und fiel steif wie ein Brett zu Boden.
    Ich war fast starr vor Schreck. Obwohl ich nur zwei Schritte neben Phil stand, kam Snatchs Angriff so überraschend, daß ich nicht eingreifen konnte.
    Jetzt wandte sich der hinterhältige Bursche mir zu.
    »Heb den Kerl auf und trag ihn ’raus! Und ein bißchen schnell, sonst legst du dich gleich neben ihn.« — Er war bei dieser freundlichen Aufforderung vom »Sie« zum »Du« übergegangen und maß mich mit einem Blick, als sei ich der letzte Dreck.
    Ich antwortete nicht.
    Ich nahm nur langsam meinen Hut ab und warf ihn neben das Whiskyglas auf den Rauchtisch.
    Dann schlüpfte ich mit einer schnellen Bewegung aus dem Mantel und ließ ihn hinter mir zu Boden fallen. Ich rechnete damit, daß Snatch mich in dem Moment angreifen würde, wenn ich noch mit beiden Armen in den Ärmeln meines Mantels steckte und damit für einen Sekundenbruchteil gefesselt war.
    Ich hatte richtig vermutet.
    Snatch sprang mich an.
    Aber ich war schneller als er.
    Mein Mantel fiel bereits zu Boden, als Snatch die Hände nach mir ausstreckte.
    Ich machte einen Sidestep und gleichzeitig mit dem rechten Fuß einen Cross-Schlag, der Snatch beide Beine unter dem Körper wegriß. Mit einem Schmerzensschrei stürzte er zu Boden.
    Einen Herzschlag später war er wieder in der Senkrechten.
    Er schlug sofort eine Finte und versuchte, mich mit einem weiten Schwinger unterhalb der Gürtellinie zu treffen.
    Ohne Mühe blockte ich ab.
    Ich setzte eine Serie schneller Haken auf die kurzen Rippen meines Gegners und beendete die Schlacht mit einem rechten Uppercut, der genau die Kinnspitze traf.
    Snatch drehte sich zweimal um seine eigene Achse, riß das Rauchtischchen um und stürzte schwer zu Boden. Bewegungslos blieb er auf dem Teppich liegen.
    Ich zerrte Phil auf einen der Sessel und ging dann ins Nebenzimmer, um die Whiskyflasche zu holen. Sie stand auf der Fensterbank und war noch halbvoll.
    Nachdem ich meinem Freund einige Schlucke eingeflößt hatte, schlug er die Augen auf. Eine Minute später war er wieder einigermaßen vernehmungsfähig.
    »Teufel, Teufel«, brummte er. »Der Kerl ist so sympathisch wie ein Krokodil.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Laß das kein Krokodil hören.«
    Wir bemühten uns gemeinsam um Snatch, der immer noch groggy war.
    Wir brauchten mehr als

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