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0275 - Das Erbe des Satans

0275 - Das Erbe des Satans

Titel: 0275 - Das Erbe des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Erbe des Satans
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einer Ecke stand ein Fernsehapparat. Das Bett war unbenutzt.
    Phil deutete auf den dicken Strick, der um den linken Vorderfuß eines schweren Kleiderschranks geschlungen und verknotet war. Das straff gespannte Seil führte zum offenen Fenster hinaus, und scheuerte auf der Holzfüllung hin und her.
    Roy und Hyram erfaßten den Strick und zogen mit einem kräftigen Ruck.
    »Er ist sehr leicht«, brummte Hyram und ließ das Seil fahren. Roy zog allein. Ohne große Anstrengung. Hyram beugte sich aus dem Fenster und zerrte den Erhängten herein.
    Für einen kurzen Moment hielt er den Leichnam in den Armen. Dann ließ er ihn jäh fallen. Es gab ein polternden Ton, als die Gestalt auf den Boden aufschlug. Die Leiche fiel auf den Rücken.
    Wir starrten sie an, und keiner von uns brachte einen Ton heraus.
    Ich wischte mir über die Augen und sah noch einmal hin. Aber das Bild blieb.
    Die Leiche war eine Schaufensterpuppe.
    ***
    Das Hotel Statler gehört zur Hilton-Gruppe. Es verfügt über acht Barräume, die stets um diese Tageszeit — es war wenige Minuten von 8 Uhr abends — bis auf den letzten Platz gefüllt sind. Das Statler zählt zu den gutbeleumundeten Hotels der City.
    Phil rutschte neben mir auf den Barhocker. Er lächelte der grünäugigen Schönheit vor den Flaschenregalen freundlich zu und bestellte einen Whisky on the rocks.
    »Den habe ich verdient«, sagte er. »Die Boys sind noch oben und stellen alle möglichen Untersuchungen an. In ,911‘ lassen sich Hunderte von Fingerabdrücken feststellen. Wer weiß, ob wir Baffas Abdrücke überhaupt finden? Ich glaube es jedenfalls nicht.«
    »Ich auch nicht, Phil.«
    Die Bardame brachte Phils Whisky und setzte ihn mit einem koketten Lächeln vor meinem Freund ab.
    »Hat sich jemand mit der Schaufensterpuppe einen makabren Spaß erlaubt, oder steckt eine bestimmte Absicht dahinter?«
    »Es steckt eine bestimmte Absicht dahinter, Phil. Und ich habe eine Vermutung.«
    Phil sah mich erstaunt an.
    »Mach es nicht so spannend, Jerry. Schieß schon los! Was ist es?«
    »Du hast es selbst gehört.«
    Mein Freund blickte verständnislos. »Erinnerst du dich nicht an die Worte des Cops?« fragte ich. »Er sagte, von der 8. Etage aus könne man die ,Leiche' nicht abschneiden. Der Grund: Die Puppe baumelte vor einem Fenster, hinter dem eine herzkranke Lady von einem Arzt betreut wird. Jetzt kapiert?« Phil pfiff durch die Zähne.
    »Du meinst also, daß jemand die herzkranke Frau erschrecken wollte. Und daß dieser jemand mit Clark Baffa nichts zu tun hat.«
    »Genau das meine ich, Phil. Und außerdem meine ich, daß wir uns die Frau einmal ansehen sollten. Natürlich erst, wenn es ihr etwas besser geht. Ich habe bereits dafür gesorgt, daß wir uns mit dem Arzt unterhalten können, der sich zur Zeit bei der Kranken befindet. Ein Cop steht vor dem Apartment und hat den Auftrag, den Doc hierher zu bringen, wenn er mit seiner Behandlung fertig ist.«
    »Das könnte die richtige Fährte sein, Jerry.«
    »Ich bin davon überzeugt. Wahrscheinlich sind wir durch einen glücklichen Zufall auf die Spur eines anderen Verbrechens gestoßen. Denn hätte sich Baffa auf seiner Flucht nicht in das ›Statler‹ verirrt, wären wir hier nicht aufgekreuzt.«
    »Übrigens, ich habe die zuständigen Hotelangestellten verhört. Das Zimmer 911 ist seit gestern unbewohnt. Der Unbekannte, der die Puppe aus dem Fenster gehängt hat, konnte sich also Zeit nehmen und alles in Ruhe vorbereiten.«
    Wir tranken noch jeder einen Whisky, dann sah ich, wie der von mir beauftragte Cop an der Tür der Bar erschien. Er war in Begleitung eines älteren Herren, der eine schwarze Tasche in der linken Hand trug.
    Der Doc hatte ein schmales Gelehrtengesicht. Seine Augen schauten etwas mißbilligend durch eine randlose Brille mit geschliffenen Gläsern. Den hageren Schädel bedeckte graues, sorgfältig frisiertes Haar. Sein dunkler Anzug war zweifellos von einem der besten New Yorker Maßschneider.
    Der Cop deutete auf mich und richtete dann einige Worte an den Doc, die ich aber nicht verstehen konnte. Der Arzt blickte in meine Richtung, nickte dem Cop zu und kam bedächtig näher.
    Obwohl er langsam ging, fiel mir auf, daß er das linke Bein etwas nachzog.
    »Mister Cotton?«
    »Ja, das bin ich. Vielen Dank, daß Sie gekommen sind. Wir werden Sie nicht lange aufhalten. Mir geht es nur um einige Dinge, die ich gern von Ihnen erfahren möchte. Das ist mein Kollege Phil Decker.«
    Der Doc und mein Freund schüttelten

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