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0275 - Das Erbe des Satans

0275 - Das Erbe des Satans

Titel: 0275 - Das Erbe des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Erbe des Satans
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verkrampft. Ich sah, daß er die Kinnlade fest aufeinanderpreßte. Die Schläfenknochen traten hervor. Auf der 'Stirn pulsten dicke Adern. Es war wirklich nicht das fröhliche Gesicht eines glücklichen Gastgebers.
    Den Platz Lane gegenüber hatte Cookney inne, der mir den Rücken kehrte. Der Reporter säbelte kaltblütig an einem Curry-Huhn herum.
    Als ich über die Schwelle ging, drehte Lane den Kopf ruckartig in meine Richtung. Unsere Blicke begegneten sich. Lanes Augen waren so kalt wie die eines Raubfisches. Aber ich kann nicht viel freundlicher ausgesehen haben, denn ich merkte, wie Lane mich erstaunt anstarrte und dann den Blick wieder beunruhigt auf die Tür richtete.
    Hinter Cookney blieb ich stehen. Ich stand unbeweglich und hielt den Blick starr auf Lane gerichtet. Ich wußte, daß er eine schwerkalibrige Pistole bei sich tragen mußte, und ich war auf der Hut.
    Für einige Sekunden fraßen sich unsere Blicke ineinander. Dann war es plötzlich mit der Nervenkraft des Verbrechers vorbei. Sein Gesicht färbte sich zornrot. Er sprang so heftig auf, daß sein Stuhl hinter ihm umpolterte. Seine Stimme überschlug sich fast, als er mich anschrie:
    »Was stehen Sie hier herum, Sie Idiot. Machen Sie, daß Sie an Ihre Arbeit kommen. Wo haben Sie sich die ganze Zeit herumgedrückt?«
    Die Gespräche verstummten schlagartig. Die Gäste wandten die Köpfe in unsere Richtung und blickten erstaunt auf Lane und dann auf mich.
    Ich bemerkte, wie Cookney seinen Stuhl etwas zurückschob, so daß mich die Lehne fast berührte. Dann drehte der Reporter mir das Gesicht zu. Ich hätte seine Nasenspitze mit der Hand berühren können.
    Und aus dieser Nähe konnte ich das maßlose Erstaunen sehen, daß sich über das Gesicht des Verbrechers ausbreitete. Fassungslos, mit offenem Mund, starrte er mich für drei Herzschlaglängen an. Dann sprang er auf. Er streckte den Finger nach mir aus und stieß mit gurgelnder Stimme hervor:
    »Wer Ist dieser Mann, Jesse? Wer ist das?«
    Lane schaute von mir zu Cookney.
    »Das ist mein Butler. Warum?«
    »Idiot!« kreischte Cookney. »Das ist…«
    Er brach ab. Offenbar hatte er jetzt die Schrecksekunde überwunden. Seine Hand fuhr blitzartig in den Ausschnitt seines Jacketts. Aber ich war schneller.
    Mein rechter Haken kam kurz und trocken. Er landete genau auf dem Punkt. Cookney verdrehte die Augen, gurgelte noch einige Laute hervor und ging dann in einer Korkenzieherbewegung zu Boden.
    »Sind Sie wahnsinnig?« brüllte Lane. »Ich lasse Sie…«
    »… von Cox zerhacken! Wollten Sie das sagen, Mister Lane?«
    Der Verbrecher wurde bleich bis unter die Haarwurzeln. Sein Blick irrte zur Tür.
    »Er kommt nicht, Mister Lane«, sagte ich laut in die Stille. »Er ist unschädlich. Und er wird weder Ihre Frau noch Ihren Stiefsohn ermorden. Er wird Ihren Befehl nicht ausführen. Er wird in einer Heilanstalt landen. Sie aber gehen auf den Elektrischen Stuhl.«
    Ich machte eine Pause. Dann sagte ich langsam:
    »Jesse Lane oder Thomas P Walsh — oder wie immer Sie heißen mögen —, ich verhafte Sie wegen Anstiftung zum Mord und wegen Beteiligung an mehreren anderen Verbrechen. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß von jetzt an jedes Wort, das Sie aussagen, vor Gericht gegen Sie verwandt werden kann. Ebenfalls verhafte ich Joe Cookney wegen Anstiftung zum Mord, wegen zweifachen Mordes und anderer Kapitalverbrechen.«
    »Wer… wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Cotton«, sagte ich. »Ich bin Special-Agent des FBI. Sie tun besser daran, keine Gegenwehr zu leisten. Sie hätten ohnehin keine Chance.«
    Die Gäste starrten mich fassungslos an. Die Mitglieder der Familie machten Gesichter, als zweifle jeder von ihnen am eigenen Verstand. Mrs. Joyce Lane sah aus, als bekomme sie jeden Augenblick einen Schreikrampf.
    Es kostete, mich Mühe, eine Panik zu verhindern.
    Per Telefon ließ ich durch einen der Aushilfskellner das FBI-Büro benachrichtigen.
    Kurze Zeit später rückten Phil und die FBI-Kollegen aus St. Louis an.
    Die Jagd nach dem Witwenmörder war beendet.
    Der Prozeß gegen Cookney und Lane war eine Sensation ersten Ranges. Er fand Wochen später in New York statt.
    Lane, der am Ende seiner Nervenkraft angelangt war, legte ein umfassendes Geständnis ab. Er erklärte, daß Cookney ihn vor längerem durch Zufall in New York kennengelernt habe. Die beiden wurden sich bald einig und verfielen auf den teuflischen Plan, reiche Witwen auf dem Umweg über die Ehe zu beerben. Komplicen — Miller, Fulham

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