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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufhielt, war es klar, daß er mit sich selbst redete.
    »Wie machen wir es?« fragte Suko. »Normal?«
    »Warum nicht.«
    Nein, es würde nicht normal werden, wie wir uns so schön vorgenommen hatten, denn wir hörten plötzlich die wilden, mörderischen Schreie. Markerschütternd hallten sie uns entgegen, kaum durch Mauern oder die Tür gedämpft. Wir kannten diese Schreie. Sie erklangen dann, wenn jemand furchtbar unter irgendeiner Sache litt.
    Suko stand eine Idee näher an der Tür als ich. Diesen Spielraum nutzte er aus. Sein Fußtritt schleuderte die Tür nach innen und machte uns den Weg frei.
    Wie zwei Schatten huschten wir in den Raum, glitten nach rechts und links weg und bekamen einen ersten Überblick.
    Der Mann hatte gewütet. Nicht nur der kleine Altar war zerstört, sondern auch eine Anrichte, und die Sessel lagen umgestürzt auf dem Boden.
    Den Tisch hatte der Kerl ebenfalls hochkant gestellt, und er selbst hielt sich zwischen den zwei kleinen Fenstern vor der gegenüberliegenden Wand auf.
    Uns schien er nicht bemerkt zu haben, denn er nahm überhaupt keine Notiz von Suko und mir.
    Pablo Bexiga war ein Bär von Mann. Neben seiner Körpergröße fiel besonders der dunkle Bart auf, der wie Urwald-Gestrüpp seine untere Gesichtshälfte bedeckte. Zwischen all diesem Haarwirrwarr war sein Mund nicht zu sehen, dafür leuchtete ein Teil des Kopfes, denn dort hatte er Haare verloren.
    Bexiga trug eine kurze Hose, an den nackten Füßen Sandalen, der Oberkörper war nackt.
    Und der Mann schrie.
    Der Grund seines Schreiens konnten wir nicht erkennen. Er mußte aber in dem liegen, was er in seinen ausgestreckten Händen hielt. Wir konnten von diesem Stück Papier, das sogar aus der Entfernung vergilbt aussah, nur den Rücken erkennen. Er selbst schien die Schrift zu lesen, die auf der Vorderseite vermerkt war, und die mußte ihn wohl so beeindruckt haben.
    Ich sprach ihn an. Meine Stimme hallte ihm entgegen, als ich seinen Namen rief.
    Urplötzlich stoppte sein Schreien. Dabei machte er den Eindruck, als wäre er aus einem tiefen Traum erwacht, ließ die Arme sinken und starrte uns über den Rand der Schriftrolle hinweg an.
    Zum erstenmal sahen wir seine Augen.
    Sie waren blutunterlaufen. Er mußte wirklich einiges hinter sich haben.
    Das Gesicht glänzte. Wir lasen allerdings auch die Angst von seinen Zügen ab.
    Furcht und Wut paarten sich dort!
    »Beruhigen Sie sich, Mr. Bexiga!« sprach ich ihn an. »Kommen Sie her und erzählen Sie uns, was…«
    Er lachte grell. »Euch erzählen?« schrie er. »Nein, nein, nein! Ihr wollt es mir wegnehmen, dabei gehört es mir. Nur mir allein. Ich habe das Testament. Ich allein. Er wird euch…ahhhhhgggrrr!«
    Fürchterliche Laute gellten uns entgegen. Plötzlich zuckte sein Körper.
    Bexiga wich zurück, prallte mit dem Rücken gegen die Wand und blieb dort stehen.
    Noch immer schrie er.
    Schüttelfrost oder Fieber durchlief ihn. Sein Kopf bewegte sich ebenso hektisch wie die Arme, und ich wollte schon mein Kreuz zücken, als etwas geschah, mit dem wir nicht gerechnet hatten.
    Aus dem Testament schlugen Flammen! Es waren feurige Zungen, die etwa die doppelte Länge eines Fingers besaßen, und sie drangen von allen vier Seiten gleichzeitig aus dem Papier.
    Beide zögerten wir mit dem Eingreifen, weil wir damit rechneten, daß Pablo Bexiga das Testament wegwerfen würde.
    Das Gegenteil davon geschah. Mit dem, was er tat, überraschte er uns völlig. Plötzlich hob er seine Arme an — und…
    »John, verdammt!« Suko schrie die beiden Worte. Er startete wie eine Rakete und war dennoch nicht schnell genug, um das Schreckliche verhindern zu können.
    Pablo Bexiga stopfte sich das brennende Testament des Teufelspiraten in den Mund.
    Für einen Moment schillerte es vor seinen Lippen wie bei einem Feuerschlucker.
    Aus dem offenen Mund sahen wir die Flammen herausschlagen, als er den rechten Arm hob, seinen Handballen gegen die Lippen preßte und das brennende Papier noch weiter in seinen Rachen drückte. Seine Schreie stoppten nicht, sie veränderten sich nur in der Tonlage und klangen jetzt dumpf und röchelnd.
    Suko packte den Mann an den Schultern. Er schleuderte ihn herum, versuchte noch, das Papier aus dem Mund zu reißen, als er zurückzuckte und aufbrüllte.
    Ich bekam einen Schreck, sah sein verzerrtes Gesicht, wobei er gleichzeitig zusammensackte und sich die rechte Hand hielt.
    »Verbrannt!« keuchte er. »Ich habe sie verbrannt. Sei vorsichtig, John…«
    Das war ich

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