Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0282 - Frühstück in der Todeszelle

0282 - Frühstück in der Todeszelle

Titel: 0282 - Frühstück in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frühstück in der Todeszelle
Vom Netzwerk:
erkundigen. Mein Chef, Mister High wird euch mit Vergnügen Auskunft geben.«
    »Das werden wir, weiß Gott tun, und wir werden ihn vor die Wahl stellen, uns entweder das Buch und die Papiere auszuliefern oder einen Sarg für dich zu bestellen.«
    »Den Sarg könnt ihr für euch in Auftrag geben, aber das wird wohl nicht nötig sein, denn für Leute, die hinter der grünen Tür in Sing-Sing ihr Leben lassen, bezahlt Uncle Sam den Sarg und die Bestattung.«
    Phil fürchtete einen Augenblick, die beiden Kerle würden über ihn herfallen, aber dann drehten sie sich wortlos um, gingen hinaus und schlossen zu. Sie mussten selbst vor einem gefesselten G-man noch Respekt haben und fürchteten, er könne sich durch irgendeinen Trick befreien.
    Phil wusste nicht, wie lange er schon dalag. Die Stricke schnitten in die Handgelenke und Knöchel, und ein fürchterlicher Durst plagte ihn. Wiederholt glaubte er Stimmen zu hören, und darunter auch die einer Frau. Zwei- oder drei Mal vernahm er ganz deutlich einen hellen Schrei und ein rohes Lachen. Er dachte an Nancy, aber jetzt, da die Gangster davon überzeugt sein mussten, dass der Inhalt des braunen Pakets im Panzerschrank des FBI lagen, hatten sie kein Interesse daran, das Mädchen zu erpressen oder gar zu quälen. Es sei denn, dass sie sich an ihr rächen wollten.
    Er lag und überlegte.
    Selbst wenn sie ihn von seinen Fesseln befreiten, würde er nichts tun können. Hände und Füße waren taub. Er dachte so lange nach, bis er endlich einschlief.
    ***
    Als ich ins Office zurückkam, hatte Mister High bereits die größte Suchaktion gestartet, die je unternommen worden war.
    Eine große Anzahl der zur Verfügung stehenden G-men waren eingesetzt, um meinen Freund Phil zu finden, aber selbst diese große Anzahl war in einer Stadt von elf Millionen Einwohnern nicht genug. Also hatte Mister High sich nach einer Rücksprache mit der Zentrale in Washington dazu entschlossen, auch die Stadtpolizei zu alarmieren.
    Ungefähr zweitausend Cops und Detectives würden Augen und Ohren offen halten.. Sämtliche bekannten Gangsterbosse, sämtliche Kneipen, Bars und Nachtlokale wurden beobachtet und überwacht, aber vorläufig zeigte sich nicht das geringste Resultat.
    Ich wartete bis neun Uhr abends. Obwohl ich in der Nacht vorher nur wenige Stunden geschlafen hatte, war ich hellwach.
    Mister High, der um diese Zeit nach Hause ging, nachdem er angeordnet hatte, er sei sofort zu wecken, wenn auch nur die geringste Aussicht bestünde, Phil zu finden, redete mir zu, dasselbe zu tun.
    »Sie meinen es bestimmt gut, Mister High«, sagte ich, »Aber ich kann einfach nicht. Ich würde, auch wenn ich jetzt zu Bett ginge, kein Auge zu tun.«
    »Ich dachte dabei nicht nur an Sie, sondern auch an uns alle. Jeder Mann ist heute kostbar, und wenn Sie kränk werden…« Er zuckte die Achseln.
    »Ich werde nicht krank, nicht bevor wir Phil gefunden haben.«
    Bis um zehn Uhr saß ich an meinem Schreibtisch, starrte vor mich hin und zermarterte mir das Gehirn.
    Der Rotkopf, den ich bei dem Pfandleiher Legbee getroffen hatte, fiel mit ein, und dadurch dachte ich an Big Ross. Der Kerl wohnte in Richmond am Graham Beach. Ich rief die Polizeistation an. Captain Belmont war noch im Dienst.
    »Wissen Sie, was Wade Ross zurzeit macht?«, fragte ich ihn.
    »Soviel ich weiß, ist er in Miami oder nicht weit davon. Im Zuge der laufenden Großaktion habe ich auch über ihn Informationen eingeholt. Meine Leute haben mir berichtet, das Personal sage, er sei nach Florida geflogen. Er wird wohl seine rothaarige Freundin einmal wieder etwas bieten müssen, denn so schön, dass sie aus Liebe bei ihm bleibt, ist er ja doch nicht.«
    »Was die rothaarige Freundin anbelangt, Captain, so sind Sie im Irrtum. Ich 56 habe sie heute Vormittag in der Second Avenue bei einem Pfandleiher gesehen, bei dem sie nach langem Feilschen ein Armband für fünfhundertfünfzig Dollar kaufte.«
    »Dann hat er vielleicht eine andere Verabredung in Florida«, lachte Captain Belmont. »Er wird die Rote mit einem Tausender getröstet und zu Hause gelassen haben.«
    »Wie heißt das Mädchen eigentlich?«, erkundigte ich mich.
    »Myra O’Hara. Sie wohnt in einer Pension in der Bronx, Nelson Street, aber das ist nur Fassade. Sie lebt seit vielen Monaten bei Ross.«
    »Dann müssten Ihre Leute doch wissen, ob sie da ist oder nicht.«
    »Mein lieber Jerry, wir können ja das Haus nicht Tag und Nacht überwachen. Wir haben uns erkundigt und gehört, Ross

Weitere Kostenlose Bücher