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0282 - Frühstück in der Todeszelle

0282 - Frühstück in der Todeszelle

Titel: 0282 - Frühstück in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frühstück in der Todeszelle
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mit einem Dietrich geöffnet wurde, schoss er. Er traf einen der Gangster tödlich. Die anderen, es waren seiner Meinung nach zwei, flüchteten. Der Erschossene ist ein neunzehnjähriger, im East End bekannter Krimineller, der schon einige Male wegen Erpressung und Raubes im Gefängnis gesessen hat.«
    »Danke, wenn Sie noch etwas ermitteln, rufen Sie uns an«, sagte ich und legte auf.
    Reighly hatte also recht behalten. Die Ganoven passten genau auf. Sie mussten gesehen haben, wie die zwei Männer zu uns in den Wagen stiegen, und hatten daraus prompt die Konsequenzen gezogen. Ihre Waffe war der Terror, mit dem sie ihre Opfer einschüchterten. Jetzt würde es erst recht unmöglich sein, etwas zu erfahren. Ein jeder würde schweigen und zahlen, um seine Haut zu retten.
    Um elf Uhr gingen unsere Kollegen. Nur Phil und ich, wir blieben noch ein par Minuten länger. Um elf Uhr fünfzehn klingelte das Telefon.
    »Hier spricht der Wolf von Sing-Sing«, hörte ich eine dumpfe Stimme.
    Ich machte ein Zeichen, und mein Freund nahm den zweiten Hörer auf.
    »Ja, und was wollen Sie, Mister Wolf?«, fragte ich spöttisch.
    »Ich will Sie warnen. Hüten Sie sich davor, sich mit der Sing-Sing-Gang anzulegen. Wir haben nichts zu verlieren und wir schrecken vor nichts zurück. Denken Sie nicht, als G-man seien Sie unangreifbar. Wir werden Sie genauso umlegen wie jeden anderen, wenn Sie uns in die Quere kommen.«
    »Ich danke freundlichst für Ihren Anruf«, sagte ich. »Jedenfalls haben Sie bereits eine Dummheit gemacht. Wir wissen, dass Sie in Sing-Sing waren, und vor sehr langer Zeit können Sie nicht entlassen worden sein. Wir brauchen uns nur die Liste der im letzten halben Jahr Entlassenen zu beschaffen und durchzusehen, um zu wissen, wer Sie sind.«
    »Versuchen Sie es doch. Es würde mir ein Vergnügen bereiten, Sie umzubringen. Wenn Sie wüssten, wie ich Sie und Ihresgleichen hasse.«
    »Ich höre es an Ihrem Tonfall.«
    »Dann hüten Sie sich. Reighly, der gestern Abend gepfiffen hat, werden wir genauso erwischen, wie wir Camon erwischt haben. Wir kennen keine Gnade.«
    »Wir auch nicht«, antwortete ich. »Haben Sie mir sonst noch etwas zu sagen?«
    »Dass Sie zur Hölle gehen sollen!«
    Der Kerl hängte ein, und an dem charakteristischen Klicken hörte ich, dass er von einer Telefonzelle angerufen hatte.
    ***
    Wir zogen los und wussten, dass wir uns auf etwas eingelassen hatten, das wir nur durchführen konnten, wenn wir eine gehörige Portion Glück hatten. Es war klar, dass die Gangster uns kannten, während wir im Dunkeln tappten.
    Heute ließ ich meinen Jaguar zu Hause. Er wäre zu auffallend gewesen. Wir verfügten- über Personenwagen verschiedener Marken, denen niemand ansah, dass sie Sprechfunk, Sirene und Rotlicht besaßen, das durch den Druck auf einen Knopf aus dem Verdeck ausgefahren werden konnte.
    Gegen zwölf Uhr stellten wir unsere Wagen ab und machten uns getrennt auf den Weg. Phil nahm das Gebiet zwischen White Plains Road und Expressway und ich das angrenzende Stück bis Sound View.
    Es gibt nichts Langweiligeres, als ohne ein bestimmtes Ziel aufs Geratewohl durch die Gegend zu laufen. Zudem war es lausig kalt, sodass ich den Mantelkragen hochschlug und die Hände tief in den Taschen vergrub.
    Ich sah nichts Verdächtiges.
    Um ein Uhr trafen wir uns zum Essen und um uns aufzuwärmen.
    »Ich glaube, wir haben einen Fehler gemacht«, meinte mein Freund. »Wenn die Gangster abkassieren wollen, und das werden die heute, am Freitag, wahrscheinlich tun, wird das am Abend geschehen, wenn die Kassen der Geschäftsleute gefüllt sind.«
    Wir winkten dem Kellner und zahlten.
    Hinter der Theke stand der Wirt und schenkte Getränke aus, während seine Frau die dampfenden Speisen durch einen Schalter aus der Küche nahm und sie den Kellnern reichte.
    Ein Mann mit der grünen Mütze der Angestellten des Elektrizitätswerkes kam zusammen mit einem anderen herein. Dieser setzte sich, während der Grünbemützte die Tasche, die er an einem Riemen über der Schulter trug, öffnete, ein Papier heraussuchte und damit zum Büfett ging. Er reichte es dem Wirt, der es mit gerunzelter Stirn betrachtete, in die Kasse griff und bezahlte. Wie viel, das konnten wir von unserem Platz aus nicht sehen.
    Der Elektrizitäts-Kassierer nickte, steckte den Betrag in seine Ledertasche und ging. Sein Kollege oder Bekannter, der ohne etwas zu bestellen auf ihn gewartet hatte, schloss sich an.
    »Komisch«, brummte Phil. »Ich möchte wissen,

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