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0288 - Das Sonneninferno

Titel: 0288 - Das Sonneninferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sind."
    „Diese Meinung ist aber sehr weit hergeholt", argumentierte Kasom. „Selbst wenn die Beherrscher dieser Galaxis jemals erfahren haben, daß drei Kugelwesen verunglückten und in der Milchstraße materialisierten, steht es noch lange nicht fest, ob sie die tatsächlichen Ereignisse auch enträtseln können. Wir wissen, wie schwer es war die drei Sonneningenieure zu stellen und aus ihren verworrenen Angaben die richtigen Schlüsse zu ziehen.
    Wenn wir keine Phantasie besäßen, wüßten wir jetzt noch nicht, daß sie die kosmischen Transmitterbaumeister sind. Verfallen Sie nur nicht in den Fehler, die Meister der Insel für Halbgötter zu halten. Sie haben schon mehr als einen Schnitzer gemacht."
    Ras Tschubai löste die Anschnallgurte, richtete sich in seinem Sitz auf und sah sich um.
    Die letzten Gaswolken als Zeichen schwerer Kernreaktionen verwehten. Nur die sechs Riesensterne leuchteten nach wie vor.
    „Denken Sie, was Sie wollen, Kasom" sagte er schließlich. „Ich bleibe mißtrauisch. Man hat die hiesige Wachflotte vielleicht nur deshalb abgezogen, um uns in Sicherheit zu wiegen. Man erweckt den Anschein, als hätte man aufgegeben. Irgendwo wird es schon noch einen sendebereiten Situationstransmitter mit einer startklaren Einsatzflotte geben. Das werden wir erfahren, wenn die RAWANA vor den sechs Sonnen auftaucht. Kasom, überlegen Sie doch! Perry, Atlan und viele unserer Wissenschaftler sind zu der Ansicht gekommen, es würde den Meistern der Insel gelingen, mit Hilfe der Sonneningenieure eine neue Justierungsstation zu bauen. Das geht sogar ganz bestimmt. Wenn sie uns ähnliche Überlegungen zutrauen, werden sie ihre sechs Sonnen niemals so ungeschützt lassen, wie es augenblicklich aussieht. Wenn sie die nämlich verlieren, ist es, vorbei mit der mühelosen Springerei von Galaxis zu Galaxis."
    Der Jäger ging auf Kurs, flog dicht an der gelben Sonne vorbei und verschwand im Linearraum. Sieben Lichtjahre entfernt tauchte er in das Einsteinuniversum zurück und wurde von der CREST III eingeschleust.
    Die beiden Beobachter erstatteten Bericht. Ras Tschubai konnte es nicht unterlassen, seine Bedenken zu äußern.
    Perry Rhodan ging nicht näher darauf ein. Die Vorbereitungen für die letzte Phase des Unternehmens waren abgeschlossen.
    „Darüber haben wir bereits tagelang diskutiert. Fangen Sie nicht wieder von vorne an. Ich bin nämlich davon überzeugt, daß noch niemand unter uns auf den richtigen Gedanken gekommen ist. Wir werden auch so lange im, dunkeln tappen, bis der Gegner aus seiner Reserve herausgeht. Mir genügt es, zu wissen, daß der Transmittersektor frei ist."
     
    7.
     
    Jene, die sich untereinander nur mit dem Begriff „Faktor" ansprachen, waren schon immer unterschätzt worden. Sie wurden auch von den Terranern unterschätzt.
    Niemand auf der CREST III hatte mit seinen Mutmaßungen und Berechnungen die Tatsachen ganz genau ermittelt; selbst Allan D.
    Mercant nicht.
    Man brachte die Sonneningenieure von Andromeda viel zu sehr in den Vordergrund, ohne zu ahnen, daß sie für die Meister der Insel augenblicklich keine entscheidende Rolle spielten. Dennoch gab es einige Punkte, die von den Terranern richtig erkannt worden waren. Sie waren die wichtigsten!
    Viertausend Lichtjahre vom Zentrum und zweitausend Lichtjahre von einem der hartbedrängten Industriesysteme entfernt, kreiste ein riesiges Kugelraumschiff um einen namenlosen Wüstenplaneten.
    Auf dem Wüstenplaneten flammten die Energiesäulen eines stationären Transmitters auf. Ein hochgewachsener Mann verließ eilig das Wiederverstofflichungsfeld.
    Verschiedene Terraner hätten diesen noch jungen, energiegeladenen Mann sofort erkannt. Es war Miras-Etrin: jener Meister der Insel, der auf Terra die Entwertung der Solaren Währung versucht und später die Bombenanschläge gegen die versammelten Regierungschefs des Imperiums in die Wege geleitet hatte.
    Miras-Etrin trat aus dem Empfangstransmitter des großen Raumschiffes hervor, glitt in einem Antigravlift nach oben, passierte zwei Sicherheitsschleusen mit eingebauten Automatwaffen und betrat einen großen Raum, der als Memohalle eingerichtet war.
    Nachrichtengeräte aller Art fesselten den Blick. Im Mittelpunkt des Saales standen sechs bequeme Sessel mit vollautomatischen Vorrichtungen zur Anpassung an die Körperformen.
    Nur zwei davon waren besetzt. Die Sessel mit den Zahlensymbolen VII, VI und Vwaren leer. Die Männer, die sie einmal beansprucht hatten, lebten nicht mehr.

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