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0289 - Kassandras Tiefseefluch

0289 - Kassandras Tiefseefluch

Titel: 0289 - Kassandras Tiefseefluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wikingers auf Beutefahrt, den man auch den »Geisterreporter« nannte, barg ein Geheimnis in sich! Zamorra hoffte, daß es ihm irgendwann gelingen konnte, dieses Geheimnis zu lüften. Ted Ewigk selbst tat nichts dazu. Es war fast so, als sei er in dieser Hinsicht blockiert.
    »Mein Kristall«, sagte Ted jetzt langsam. »Ist der, den du mit dem Schiff des Lokrers und dieser Kassandra versenkt hast! Er muß es sein. Ich fand ihn vor etlichen Jahren bei einer Tauchexpedition. Man hat nämlich das Schiff des Ajax gefunden.«
    Das war Zamorra neu. »Und ich hatte gehofft, daß es für alle Zeiten versenkt sei!«
    »Ist es auch, weil es nie gehoben wurde. Es lohnte sich nicht. Das Holz war alt und morsch, es befanden sich keine Schätze an Bord… Und der Wissenschaft zuliebe wollte man das Geld für eine Hebung nicht locker machen.«
    »Dem Himmel sei Dank«, murmelte Zamorra. »Das hätte gerade noch gefehlt, daß Kassandra wieder erwacht wäre. Ich fürchte nämlich, daß sie nicht tot ist.«
    »So«, überlegte Ted. »Das fürchtest du… Da könnte etwas dran sein. Wir tauchten damals und durchforschten das Schiff, aber es gab eine Stelle, an der wir nicht weiter kamen. Weil es sich nicht lohnte, haben wir die Verschalung auch nicht aufgebrochen. Aber damals habe ich in diesem Wrack den Dhyarra-Kristall gefunden. Zuerst wußte ich nicht, was es damit auf sich hatte. Aber dann fielen mir Aufzeichnungen in die Hände. Du kennst das Buch von Iljuschin?«
    »Gregor Iljuschin, ja«, nickte Zamorra. »Er ist so ziemlich der einzige, der sich ernsthaft mit der Straße der Götter und den Dhyarra-Kristallen befaßte. Kaum jemand nimmt ihn ernst. Fast alle anderen Wissenschaftler, ob es nun Parapsychologen, Geschichtsforscher oder Archäologen sind, halten ihn für einen Spinner. Ich zweifelte auch geraume Zeit, bis ich dann in die Straße der Götter verschlagen wurde. Und da lernte ich auch Zeus kennen. So hat sich seine Prophezeiung also erfüllt.«
    »Welche Prophezeiung?«
    »Sorge dafür, daß Ted Ewigk seinen Kristall erhält , teilte er mir vor kurzem in der Straße der Götter mit. Zeus hatte diesen Dhyarra einst in Troja deponiert, und die Götter und Dämonen stritten um Zeus' Nachfolge - derjenige, der diesen Kristall gewann, sollte der neue Herr des OLYMPOS werden. Aber irgendwie war da wohl ein Fehler im System. Es stellte sich heraus, daß keiner von ihnen den Kristall beherrschen konnte. Und Zeus wußte, daß du dazu in der Lage bist. Und so gab er mir den Auftrag, in den Kampf um Troja einzugreifen und den Kristall in Sicherheit zu bringen… das heißt also im Klartext: Wäre ich nicht in die Vergangenheit gereist, um Ajax' Schiff mitsamt dem Kristall von Odysseus versenken zu lassen, hättest du das verflixte Ding nicht finden können. Weißt du, daß mir plötzlich ziemlich warm unter dem Hintern wird? Denn Zeus' Auftrag und meine Aktion kam eben erst jetzt - viele Jahre nach dem Fund!«
    »Ich habe mich also jahrelang mit dem Kristall gewissermaßen im luftleeren Raum bewegt«, schmunzelte Ted. »Eine magische Leihgabe, abhängig davon, daß sein Auffinden nachträglich ermöglicht wurde… faszinierend. Ich frage mich, was geschehen wäre, wenn du versagt hättest. Dann hätte der Dhyarra doch aus meinen Händen verschwinden müssen, und das alles rückwirkend. Und alles, was ich in der Zwischenzeit mit ihm bewirkt hätte, wäre ungeschehen geworden… Himmel, das hätte ein Durcheinander gegeben.«
    »Von dem wir vielleicht nicht einmal etwas gespürt hätten«, wandte Nicole ein. »Wenn der Ablauf der Zeit nachträglich verändert, verfälscht wird, können wir doch nicht mit doppelter Erinnerung herumlaufen. Sie würde sich also mit verändern, und wir wüßten gar nichts davon.«
    »Theorie, mehr nicht«, sagte Ted. »Und unbewiesen, weil bisher niemand den Versuch machte, die Geschichte zu verändern.«
    »Kannst du dir dessen ganz sicher sein?« fragte Nicole.
    Ted Ewigk winkte ab. »Lassen wir das Thema. Ich bin heute nicht dazu in der Stimmung, und ich habe wohl auch schon einen Tropfen zuviel von diesem köstlichen Wein genascht. Schenk nach, Zamorra, mein Pokal leert sich. — Damals waren mir meine Parakräfte noch nicht so bewußt wie heute. Ich hatte gerade erst meine ersten Erfahrungen auf diesem Gebiet gemacht - auf Llewellyn-Castle, mit dem Minotaurus und der Pandora, und mit dem Geisterlord vor der bretonischen Küste… Und deshalb dachte ich mir nicht sonderlich viel dabei. Aber irgend

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