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0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen

0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen

Titel: 0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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das Pedal voll durchtrat und der Rover einen Satz nach vorne machte.
    Der Motor brüllte in höchsten Drehzahlen, während hinter den Rädern Sand und kleine Steinchen hervorspritzten und eine mächtige Staubfahne steil zum Himmel stieg.
    Schimpfend versuchte Möbius, während der rasenden Fahrt die Verkleidung des Wagens zu befestigen, um das Eindringen des Sandes so weit als möglich zu verhindern. Er wurde durchgeschüttelt und spürte, daß die Datteln, die er zum Frühstück verzehrt hatte, sich anscheinend beschweren wollten, denn sie drängten gewaltig nach draußen.
    Die Wüstenpiste war keine richtige Straße, sondern nur eine Fahrbahn aus grob gehauenen Felssteinen, über die feiner Sand wie hingestreut lag. Obwohl der Range-Rover vorzüglich gefedert war, schwankte der Wagen auf und ab wie ein Segelschiff, das während der Herbststürme Kap Hoorn umfährt.
    Carsten Möbius mußte unwillkürlich an die »Ulysses« denken, die Dreimastbrigantine des Konzerns, auf der er einmal einen solchen Sturm erlebt hatte.
    Michael Ullich schien die gleichen Gedanken zu haben. Während seine Hand mit dem Schalthebel wirbelte und er durch geschicktes Gasgeben die Fahrt so schnell wie auf der unebenen Piste möglich machte, begann er laut zu singen.
    »La Paloma, ade. Auf, Matrosen, zur See…!« hörte Carsten Möbius die abgehackte Stimme. Doch dann verstummte er plötzlich. Die Vorhut des Sandes hatte sie erreicht. Gelber Staub umtobte das Auto, das in Höchstgeschwindigkeit voran raste.
    Aber da - dort im Sand - da war Bewegung. Michael Ullichs scharfe Augen erkannten trotz des gelben Sandschleiers sofort die Gestalten.
    »Carsten! Da vorne!« krächzte er. »Reiter auf Kamelen!«
    »Unmöglich!« stieß Carsten Möbius hervor. »Ich weiß, daß es kein Beduine wagen würde, in einem Sandsturm zu reiten. Das Tier würde den Gehorsam verweigern. Die Kamele sind verrückt vor Angst!«
    »Aber sie sind da - da vorne!« stieß Michael Ullich hervor. Dabei ließ eine Hand das Steuerrad los und wies nach vorne.
    »Du hast recht, Micha!« entfuhr es dem langhaarigen Jungen. »Aber sie sind kaum zu erkennen. Sie sehen aus wie Sand und… paß auf, wo du hinfährst!« Die letzten Worte schrie Carsten Möbius. Doch es war zu spät.
    Der Reiter auf dem Kamel entstand plötzlich aus dem Sandnebel. Er war einfach vorhanden, ohne daß vorher auch nur eine Kontur zu erahnen war.
    Der gelbe Burnus wehte, und die Hand schwang ein altertümliches Gewehr, während das Kamel mit hocherhobenem Kopf auf dem Fleck stand.
    Doch die Gestalt aus dem Sandnebel hatte kein menschliches Gesicht. Es war etwas Fremdes. Carsten Möbius fiel nur der Vergleich mit einem halb zerfallenen Totenschädel ein.
    Dieser Reiter war kein lebendiges Wesen aus Fleisch und Blut.
    Es war ein Wesen aus der Welt des Unheimlichen.
    Während Carstens Gedanken rasten, versuchte Michael Ullich verzweifelt, den Range-Rover zu stoppen. Doch sicher war bereits Sand in die Bremslager gekommen. Die Bremse funktionierte nicht, wie Ullich es erwartete.
    Der Rover begann, auf der unebenen Sandpiste zu rutschen. Das Lenkrad wirbelte unter Michaels Händen. Verzweifelt versuchte der Junge, den Wagen auf Kurs zu halten. Doch der Range-Rover begann zu schleudern und sich zu drehen. Die unheimliche Gestalt auf dem Kamel bewegte sich keinen Zentimeter vom Fleck. Es war, als hätte sie ein böser Zauber festgebannt.
    Dann kam der Zusammenstoß. Doch es war, als wenn der Wagen in einen riesigen Berg Watte fuhr.
    Im gleichen Augenblick, als die Stoßstange des Autos das Kamel traf, und beide Gestalten zusammensanken, begann die geisterhafte Erscheinung zu zerfließen. Carsten Möbius sah, daß der Reiter mit seinem Kamel zu Sand zerbröckelte, der auf den Range-Rover niederstürzte.
    Sand, der wieder aufgewirbelt und vom Sandsturm davon getragen wurde.
    »Mich laust der Affe!« entfuhr es Michael Ullich. »Eine Illusion aus Sand. Aber woher kam die? Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu!«
    »Ich wette meinen Jeans-Anzug gegen deine Disco-Klamotten, daß hier ein Wesen aus der Welt jenseits unseres Verstandes seine Hände im Spiel hat!« sagte Carsten Möbius. »Und ich weiß jemanden, der sich mächtig dafür interessieren wird. Der hat schon lange genug gefaulenzt!«
    »Was willst du denn Zamorra erzählen!« fragte Michael Ullich, während er den Range-Rover wieder auf die Piste zurücksteuerte und innerlich allen guten Mächten dankte, daß der Motor noch nicht streikte.
    »Ich

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