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0294 - Der Feuer-Bumerang

0294 - Der Feuer-Bumerang

Titel: 0294 - Der Feuer-Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vergleichen.
    Ein Flammen-Bumerang!
    Ricker bekam Angst. Er glaubte schon, das Fauchen zu hören, was natürlich Unsinn war, denn der Lärm des Motors übertönte alle anderen Geräusche. Ihm war nur klar, daß, wenn er weiterflog, der Bumerang haargenau den Kurs des Hubschraubers kreuzen und die Maschine zerstören würde.
    Ricker dachte nicht nur an sich, sondern auch an die Passagiere, für deren Leben er die Verantwortung trug, und er mußte dem teuflischen Ding entgehen.
    Er spürte die Flammenaura. Nicht als körperlichen Schmerz, nein, der Widerschein drang durch die Verglasung der Kanzel und füllte bereits das Innere der Maschine aus.
    Jetzt wurde es gefährlich. Die flammende Waffe war einfach zu nahe gekommen, und Ted Ricker reagierte wirklich im letzten Augenblick. Als das Bild des Bumerangs sein gesamtes Blickfeld eingenommen hatte, da ließ er die Maschine absacken und hörte hinter sich im Passagierraum die heftigen Schreie der Menschen.
    Schwer fiel die Maschine durch.
    Wie eine erstarrte Puppe saß der Pilot hinter dem Steuer. Seine Gesichtszüge zeigten sich verzerrt, der Blick war starr zu Boden gerichtet, der immer näher kam, aber mit der Routine eines alten Fliegerkämpen zog er sie genau zum richtigen Zeitpunkt wieder in die Höhe. Flüchtig nahm er wahr, daß unter ihm eine Herde von Känguruhs aus dem unmittelbaren Schallbereich des Hubschraubers floh, dann gewann die Maschine wieder an Höhe, und Ted Ricker sah vor sich den blauen Himmel und die unendlich erscheinende Weite des australischen Buschlandes.
    Er war der Gefahr entwichen!
    War er das tatsächlich?
    Nein, ein Bumerang kam immer zurück, wenn man ihn entsprechend schleuderte. Dieses Prinzip behielt auch der riesige Flammen-Bumerang bei, denn als er seinen Wendepunkt erreicht hatte, da kippte er und drehte sich gleichzeitig herum.
    Er kam zurück.
    Ted Ricker bemerkte die Gefahr, als er über die Schulter schaute. Hinter dem Hubschrauber schien der Himmel in Flammen zu stehen, und das Feuer breitete sich gedankenschnell aus.
    Die Passagiere waren ebenfalls von der Panik angesteckt worden. Sie schrien verzweifelt, denn auch sie sahen die heranjagende Flammenwand.
    Ihre Schreie waren so laut, als wollten sie die Maschine sprengen. Und Ted Ricker wurde mit einemmal klar, daß er dieser Waffe nicht mehr ausweichen konnte.
    Die Hölle hatte ihn eingeholt.
    Nur eines blieb ihm. Er mußte die anderen warnen. In seiner Panik setzte er einen Funkspruch ab.
    »Ein flammender Bumerang verfolgt uns. Er ist groß wie ein Haus. Er wird uns vernichten. Mayday… Mayday…«
    Da traf er!
    Es war grauenvoll.
    Plötzlich schienen sich die Menschen inmitten einer Hölle zu befinden.
    Einer Hölle, die in Flammen, Licht und grellen Sonnen explodierte und sie mit in ihre Tiefe riß.
    Die Menschen lösten sich buchstäblich innerhalb dieses mörderischen Feuerballs auf.
    Für einen winzigen Moment noch stand ein greller Lichtblitz am Himmel.
    Ein weiß strahlender Punkt inmitten der unendlichen Weite eines Landes.
    Dann verlöschte auch er.
    Menschen und Hubschrauber verschwanden.
    Nichts blieb zurück.
    Nicht einmal ein Stück verkohltes Blech…
    ***
    Auch der Mann mit dem starken Fernglas vor den Augen hielt den Atem an. Er hatte den Kopf schräg in den Nacken gelegt und schaute in den Himmel.
    Dann sah er den grellen Punkt.
    Ein kurzer Blick nur, mehr nicht. Er war ebenso schnell verschwunden, wie er aufgeflammt war. Danach war alles wieder normal. Der Mann mit dem Fernglas zitterte. Er schaute noch immer, obwohl er das gesehen hatte, was er hatte sehen wollen.
    »Was ist denn?« Eine Frau sprach ihn an. Ihre Stimme klang schrill, die glatte Stirn war gefurcht. Ihr gefiel es nicht, in der Sonne stehen zu müssen.
    Erst jetzt ließ der Mann das Glas sinken. Sein breitflächiges Gesicht war bleich geworden. Er hatte ein wenig Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Charles Bronson. Dicht unter dem Haaransatz an der Stirn schimmerten dicke Schweißtropfen, und seine wulstigen Lippen zitterten. »Es stimmt tatsächlich«, flüsterte er. »Verdammt, es stimmt.«
    »Das hatte ich Ihnen ja gesagt, Mr. Zangy.«
    Wayne Zangy nickte. Er schaute den Sprecher an, von dem er eigentlich kaum etwas wußte. Keinen Hintergrund, keine Familienverhältnisse nichts. Nur den Namen.
    Der Mann nannte sich Rhokasa!
    Angeblich stammte er aus den Gegenden des Kontinents, wo Menschen lebten, die noch nie einen Weißen gesehen hatten. Aborigines, die Ureinwohner Australiens, die

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