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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Versuch ließ sie sich endlich helfen, und wenig später saß sie auf seinem Schoß, während er an einem Baumstamm lehnte. »Ist es so nicht viel besser, Liebste?«
    »O Conar … « Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste seine Lippen, lange und ausgiebig.
    Leidenschaftlich erwiderte er den Kuss, dann strich er stöhnend über ihren gewölbten Bauch. »Hab Erbarmen mit einem Ehemann, der viel zu lange fort war und viel zu bald wieder Vater wird.«
    Sie rümpfte die Nase. »J a, schimpf nur mit mir, weil ich mich über unser Wiedersehen freue!«
    »Das tu ich nie wieder«, versprach er. »Es geht dir doch gut?«
    »O ja. « Zufrieden schmiegte sie sich an ihn. »Und Robbie auch.«
    »Das weiß ich. Vorhin sah ich ihn mit meinem Vater.«
    Melisande lächelte, dann wurde sie ernst. »Und was ereignet sich draußen in der Welt?«
    »Die Aristokraten wollen Ludwig des Amtes entheben«, entgegnete er und seufzte verbittert. »Und wie könnte man diesen schwachen König verteidigen, für den wir so hart kämpften und der uns immer wieder in den Rücken fiel?«
    Mitfühlend strich sie über seine Wange. »Was soll nun geschehen?«
    »Charlemagnes altes Reich wird zerbrechen und Odo über die Westfranken herrschen. Und wir werden ihm weiterhin die Lehnstreue halten.«
    »Damit bist du doch einverstanden?«
    »O ja. Geoffreys Ländereien sind an uns gefallen, dazu weitere Gebiete im Osten. Das müsste auch dich freuen.«
    Sie erschauerte leicht. »Nichts, was mit Geoffrey zusammenhängt, erfreut mich.«
    »Man kann’s auch anders sehen.«
    »Wie denn?«
    »Ohne Geralds tückischen Versuch, dich für sich selbst oder seinen Sohn zu gewinnen, hätte ich meine schöne Kindbraut vielleicht nie erobert. Und hätte Geoffrey dich in jener Nacht nicht entführt, hätte ich womöglich nie geglaubt, dass meine feindselige, ungehorsame, zauberhafte Frau mich liebt.«
    »Das hatte ich gar nicht gewusst, bevor ich’s sagte«, gestand Melisande.
    »Ich erinnere mich noch genau daran. Als Geoffrey mir einen grausamen Tod androhte, sprangst du wütend vor und schriest, er könne deine Liebe zu mir niemals auslöschen.«
    »Hm. Und du hast mich gleich wieder hinter deinen Rücken geschoben.«
    »Aber deine Worte brannten in meinem Herzen.«
    Lächelnd küsste sie ihn wieder. Und wie immer wurde sie von den wunderbarsten Gefühlen erfasst. Fieber im Blut, atemloses Glück - und ihr Magen krampfte sich so seltsam zusammen … Plötzlich löste sie ihre Lippen von seinen, als sie erkannte, dass diese Magenkrämpfe nicht von seinen Küssen heraufbeschworen wurden. »Conar … «
    »J a?«
    »Ach - nichts.« Sie schnappte nach Luft.
    »Meine liebste Frau«, flüsterte er, »auf mich übt deine süße Nähe dieselbe Wirkung aus … «
    »Aber es liegt nicht an deinem Kuss.«
    »Nein?«
    »Aber du hast damit zu tun. Das Baby … « Sofort stand er auf und trug sie zu seinem Streitroß. »Es kann noch sehr lange dauern«, beruhigte sie ihn.
    »Dein zweiter Sohn kommt vielleicht viel schneller zur Welt als der erste.«
    »Es ist eine Tochter, das hat Mergwin mir prophezeit.«
    »Dann wird sie sich erst recht beeilen. « Conar setzte sie aufs Pferd und stieg hinter ihr auf.
    Wenig später lag Melisande in ihrem Bett. Erstaunt und ein bisschen verärgert - musste sie ihrem Mann recht geben. Nach ein paar Stunden wurde ein Mädchen geboren, sie beschimpfte ihn nicht halb so oft wie bei ihrer ersten Niederkunft. Das bildhübsche Baby hatte feuerrotes Haar und Augen wie der Sommerhimmel, nur etwas dunkler.
    »Wir werden sie Violett nennen«, entschied Conar, als er auf dem Bettrand saß und seine Tochter begutachtete, die in Melisandes Armen lag.
    Erschöpft schloss sie die Augen, und Erin nahm ihr rasch den Säugling ab. Im Halbschlaf spürte Melisande, dass Conar sich erheben wollte, und tastete nach seiner Hand. »Verlass mich nicht … «
    Da schloss er sie zärtlich in die Anne. »Ich werde immer bei dir bleiben.«
    An seinen Worten gab es keinen Zweifel, das wusste sie. Niemals würde er sich von ihr trennen, ihr geliebter Herr der Wölfe, und sie niemals gehen lassen.
    Jetzt erschien es ihr unfassbar, wie verbissen sie ihn einmal bekämpft und zu hassen geglaubt hatte.
    Doch in Wirklichkeit hatte sie ihn von Anfang an geliebt, diese Liebe gefürchtet, und das Glück, das sie jetzt teilten, war mit schwerem Herzenskummer bezahlt worden. Nun besaßen sie so viel - einander, Robbie, dieses kleine Mädchen. Was würde Mergwin für die

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