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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Sekunden damit, Ash sämtliche Einzelheiten über meinen Gedankenaustausch mit Ty mitzuteilen.
    „Das ist alles?“, fragte er, als ich fertig war.
    Ich zuckte die Achseln. „Was soll ich sagen? Ich steh nun mal auf groß, dunkel und schweigsam.“ Im wahrsten Sinne des Wortes.
    Diese Vorstellung erinnerte mich gleich wieder an Ty und mich und seufz (Sie wissen schon, was), und ich beeilte mich, jeden Gedanken daran eiligst aus meinem Kopf zu verbannen. Vor allem, da ich noch nichts gegessen hatte und Ash mehr Sex-Appeal besaß als Brad Pitt, Toby Keith und dieser Typ von Nickelback zusammen. Meine Hormone - Gott möge ihren verräterischen kleinen Seelen gnädig sein - feierten offensichtlich gerade eine Riesenparty.
    „Er muss doch irgendetwas über seinen Aufenthaltsort gesagt haben. Eine Adresse. Die Beschreibung eines Gebäudes. Von mir aus, wie das Wetter dort ist, verdammt noch mal. Irgendwas.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Sonst hat er nichts gesagt.“
    „Haben Sie denn nicht eine Art Bild vor Augen? Irgendeine Vorstellung, wie der Ort aussieht? Ein Gesicht?“
    „Geht das denn überhaupt?“
    Er zuckte die Achseln. „Keine Ahnung. Sie sind doch diejenige mit der telepathischen Verbindung. Sagen Sie's mir.“
    „So was hab ich noch nie erlebt. Aber wir haben das auch nicht so oft gemacht. Wenn ich seine Stimme höre, sehe ich nichts.“ Na ja, bis auf ein paar Bilder von Ty ohne Klamotten, die mir eigentlich 2 4
    immer durch den Kopf gingen, wenn ich seine tiefe, verführerische Stimme hörte. „Es ist einfach alles schwarz.“
    „Aha.“ Er starrte mich so wissend an, als ob er meine Gedanken lesen könnte.
    „Klar doch.“
    Ich zog kurz in Erwägung, meine vampirische Überzeugungskraft bei ihm anzuwenden, aber mein Bauchgefühl sagte mir, dass es nicht funktionieren würde.
    „Ich wünschte, ich hätte mehr empfangen, aber das war leider alles. Dann hat er einfach aufgehört zu senden.“
    Ash schien nachzudenken. „Vielleicht hat er ja gar nicht aufgehört. Vielleicht hat ihn jemand anders daran gehindert.“
    Auf die Idee war ich auch schon gekommen. Das, und dass er einfach zu sehr damit beschäftigt war, sich mit einer megaheißen Stripperin namens Bambi im Bett zu wälzen. Oder vielleicht hieß sie auch Bubbles. Oder Colette. (Hab ich schon mal diese Schlampe von Gräfin erwähnt, die mir meinen allerersten Freund ausgespannt hat?)
    Nicht dass das irgendeine Rolle gespielt hätte. Ty und ich, wir hatten schließlich keine feste Beziehung. Sicher, wir hatten viel Zeit miteinander verbracht und er hatte mich davor bewahrt, die Ewigkeit im Gefängnis auf Riker's Island zu verbringen, aber mal ganz im Ernst, wenn man sich dieses ganze Zeug von wegen Leben und Tod wegdachte, so blieb da nicht mehr als eine einzige erbärmliche, fantabulöse Nacht, in der wir Sex hatten.
    Die Sache war nur die: Ich mochte ihn, und ich glaubte, dass auch er mich mochte. Nicht, dass er nicht hingehen konnte und verrückten, widerwärtigen, rein körperlichen Sex mit irgendeiner anderen hatte und mich danach immer noch mochte. Aber irgendwie zerstörte das meine ganze Und-sie-lebten-glücklich-bis-ans-Ende-ihrer-Tage-Fantasie.
    Eine geheime Fantasie, möchte ich hinzufügen.
    Wissen Sie, gebürtige Vampire sind nicht gerade dafür bekannt, unverbesserliche Romantiker zu sein. Eher im Gegenteil - in unserer Rasse dreht sich alles nur um Sex. GVs hören auf zu altern, sobald sie ihre Jungfräulichkeit verlieren. Und bei der Suche nach einem Ewigen Gefährten geht es ausschließlich um Fertilitäts-raten und Orgasmusquotienten. Liebe -
    wenn es so was überhaupt gibt - oder auch nur Sympathie, das spielt einfach keine Rolle.
    Jetzt verstehen Sie vielleicht, warum die Vorstellung, wie Ty und ich zusammen in den Sonnenuntergang reiten (ich trage dabei übrigens ein traumhaftes Paar Lederstiefel mit Stilettoabsatz von Sergio Rossi) nichts ist, was ich irgendjemandem anvertrauen kann. Nicht ohne den Eindruck zu erwecken, ich hätte vielleicht ein Glas zu viel von diesem Zeug in Flaschen zu mir genommen. In Flaschen abgefülltes Blut war gleichbedeutend mit langsameren Reflexen, und das wiederum war für einen gebürtigen Vampir gleichbedeutend mit ... komplett gaga.
    Zumindest sagte mein Vater das immer.
    Allerdings war er auch der Vampir, der sich bei seinem verbissenen Kampf mit seiner werwölfischen Nachbarin wegen ein paar Azaleen um ein Haar mit der Heckenschere den Kopf abgesäbelt hatte (darauf werde ich jetzt

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