Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
Vom Netzwerk:
Hochzeitsporträts gemacht werden sollten. Ich hatte es nicht gewagt, Mandy die Nachricht zu überbringen, die sowieso schon mucho durchgedreht war, nachdem meine Mutter den berühmt-berüchtigten Dr.
    Pierre Claude Van Dorien hinzugezogen hatte, um den Gesundheitszustand meines Bruders zu dokumentieren.
    Ich war so was von aufgeflogen.
    Meine Mutter hatte noch einen allerletzten Versuch gestartet, Jack und Mandy auseinanderzubringen (nachdem sie mir so lange Schuldgefühle eingeredet hatte, bis ich endlich einem echten Date mit Remy irgendwann in nächster Zukunft zustimmte). Sie hatte sogar eine Privatdetektivin angeheuert (die Frau, die sieh gerade hinter einem Aufsteller von Zorro in Übergröße versteckte), in der aberwitzigen Hoffnung, dass Mandy sich die Kleider vom Leib reißen und Nightrider bumsen oder irgendetwas ähnlich Grauenhaftes anstellen würde - der Beleg für meine Mutter, mit dem sie Jack beweisen könnte, dass er morgen den größten Fehler seines Lebens nach dem Tode beginge.
    Jedenfalls war das Kleid ruiniert gewesen, und wir hatten nur zwei Möglichkeiten. Entweder musste Mandy ein anderes Exemplar von der Stange tragen, nämlich aus Shirleys großartiger Kollektion. Oder aber Esther würde versuchen, ein ganz neues Kleid zu nähen. Ich hatte das Material besorgt, ein Dutzend Hochzeitsmagazine und ein vorübergehendes neues Zuhause für Miffy, während Esther die nächsten fünf Tage ausschließlich mit Zuschneiden und Nähen beschäftigt war.
    Das fertige Ergebnis hatte sie dann beim Fotografen enthüllt, und ich hatte ihr doch tatsächlich einen Kuss gegeben. Eine völlig asexuelle, aber von Herzen kommende Geste, weil (1) ich das Kleid wirklich wunderschön fand und total hetero bin und (2) sie Miffy jetzt endlich wieder zu sich nach Hause holen würde.
    Ich hatte ja schon Killer - und eine kackfreche, eingebildete, stinkfaule Katze, die das ganze Kopfkissen mit Beschlag belegte, war mehr als genug.
    Ich weiß, ich weiß. Sollte nicht eigentlich der sexy Kopfgeldjäger mein Kissen mit Beschlag belegen?
    Schön war's.
    Ich sage nur: Schlussstrich.
    Das hatten wir beide vereinbart, als wir im Poolhaus übereinander hergefallen sind. Und dann noch mal bei ihm zu Hause. Und danach bei mir zu Hause.
    Und dann noch einmal während eines Spaziergangs durch den Central Park.
    Das war wirklich eine außergewöhnliche Nacht gewesen. Unsere letzte, offensichtlich. Ich war nicht sein Typ, und er war nicht mein Typ. Er widmete sich wieder seiner Kopfgeldjägerei und der Bezahlung seiner Schuld an den tödlichen gebürtigen Vampir Logan Drake, und ich widmete mich wieder der Partnervermittlung und meinen Tagträumen.
    Aus und vorbei. Wirklich.
    Dead End Dating war inzwischen überaus erfolgreich, dank der Unterstützung von Manhattans Most Wanted (sie hatten Ausschnitte von unserer wilden Kutschfahrt gesendet). Ich war nicht allzu begeistert über die zusätzliche Aufmerksamkeit (ich war so eine Art Lokalberühmtheit geworden), aber über die Publicity für DED konnte ich mich wahrhaftig nicht beschweren. Die Firma brachte mittlerweile - Trommelwirbel, bitte - genug Geld ein, um meine Kreditkartenrechnungen zu bezahlen: dadurch war ich viel zu beschäftigt, um Ty hinterherzutrauern.
    Stattdessen machte ich einen auf ultracool - zu Deutsch: kein Flennen, kein Betteln -, wenn wir uns zufällig über den Weg liefen, was ziemlich häufig der Fall war, da ich immer noch wild entschlossen war, Ash Prince und seine dämonischen Kollegen als Klienten zu gewinnen (Sexdämonen waren gleichbedeutend mit zufriedenen Kundinnen und schnellem Geld), und Ty arbeitete schließlich eng mit ihnen zusammen.
    „Komm schon, Daddy. Zeig's Big Mama!“, erhob sich Shirleys Stimme über den in ohrenbetäubender Lautstärke abgespielten Text von I’m Too Sexy und ließ jeden Gedanken an Ty ersterben.
    Irgendwie.
    Shirley trug eine rote Polyesterhose, eine Tunika mit Blumendruck und eine Wolke von Emeraude. Ich sah zu, wie die vollbusige Besitzerin von Wedding Wonderland auf die Bühne kletterte und anfing mitzutanzen (obgleich es eher so aussah, als wollte sie ein Feuer austreten und gleichzeitig mit den Händen ein paar Mücken erschlagen). Daddy, alias Power Tool, machte auf der Stelle kehrt, flüchtete in die Garderobe (kluges Kerlchen) und ließ sie mutterseelenallein weitertanzen.
    „Wir werden noch hier rausgeworfen“, sagte Evie. „Das ist Ihnen klar, oder?“
    Das war zumindest meine heimliche Hoffnung.
    „Solange

Weitere Kostenlose Bücher