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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Vergnügungspark, näherte mich dabei immer mehr der Achterbahn und filterte den Ansturm von Stimuli. Ich lauschte, achtete auf jedes Geräusch, wägte ab, ließ mich führen.
    Das Klimpern der Musik.
    Das rasende Wuuuuschsch der Achterbahn.
    Katschunk, katschunk.
    Tschapau.
    Badabing.
    Ich fühlte mich wie der Star in einem drittklassigen Kung-Fu-Film, als ich mich mal hierhin wandte, dann wieder ein paar Schritte in jene Richtung machte. Fast rechnete ich damit, dass sich ein maskierter Ninja gleich auf mich stürzen würde (oder ein ausgehungerter Vampir). Und darum beobachtete ich sorgfältig alles, was um mich herum vorging. Leider konnte ich nicht auch noch gleichzeitig aufpassen, wohin ich meine Füße setzte, und so trat ich auf ein volles Ketchuptütchen. Ich dankte gerade dem Großen Vampir Dort Oben, dass ich mir nicht meine Chloe-Jeans versaut hatte, als ich das inzwischen wohlbekannte Geräusch hörte.
    Pop, pop, pop!
    Ich vergaß den Ketchup. Mein Kopf fuhr hoch. Meine Ohren prickelten. Mein Blick schwenkte zu der Bude links von mir herum. Dort wurde alles angeboten, von Popcorn bis Limo, Hotdogs und Brezeln. Auf dem Tresen stand ein großer Behälter mit Senf, gleich neben einem Eimer voller Ketchuptüten.
    Panik erfasste mich, gefolgt von einer Angstattacke. Mein Herz hämmerte, und das Blut rauschte, als ich nun die umliegenden Gebäude absuchte. Ein weiteres Fahrgeschäft. Noch eine Imbissbude. Mein Blick drang tiefer, weiter, schob sich an Menschen und anderen Hindernissen vorbei, bis ich das schäbige Gebäude am Rand erspähte, ein kleines Lagerhaus, in dem Werkzeug und Ersatzteile für die Fahrgeschäfte aufbewahrt wurden.
    Ich setzte mich wieder in Bewegung. Meine Füße bewegten sich jetzt so schnell, dass ich tatsächlich spürte, wie meine Flipflops vom Boden abhoben.
    Ich sauste an einer Gruppe von Teenagern vorbei. Ein allgemeines Luftschnappen und ein Heilige Scheiße!, gefolgt von Was war das denn?
    verklangen hinter mir. Eigentlich hätte ich stehen bleiben, sie mit Hilfe meiner Vampirkräfte alles vergessen lassen und so meine Spuren verwischen müssen.
    Aber das tat ich nicht (tut mir leid, Mal); ich befand mich jenseits des Punktes, an dem so etwas eine Rolle spielte. Ich musste in Bewegung bleiben.
    Ich näherte mich dem Gebäude. Mein Blick zerteilte die Dunkelheit, musterte begierig die Reihe von Fenstern, die nur wenige Zentimeter über dem Boden lag. Jedes Quadrat getönten Glases maß ungefähr fünfzehn mal fünfzehn Zentimeter. Groß genug, um Licht in die Kellerräume zu lassen, aber ausreichend klein, um Einbruch auszuschließen: Durch diese Fenster kroch niemand hinein oder hinaus.
    Ich umrundete das Gebäude, bis ich das einzige Fenster fand, das sich als offen herausstellte - die Glasscheibe war einige Zentimeter weit herausgedrückt. Zu meiner Linken war der obere Teil eines Karussells zu sehen. Dessen Lichter tanzten über das Lagergebäude, spielten mit der Glasscheibe, krochen durch die Öffnung und sprenkelten die Zementwände des Kellerraums.
    Mein Herz schien aufzuhören zu schlagen, als ich mich hinunterbeugte und durch die Öffnung lugte. Keine sexy Kopfgeldjäger oder verängstigte Kinder.
    Nur ein paar staubige Planen, einige alte Karusselltiere und eine riesige, verrostete Teetasse.
    Enttäuschung erfüllte mich, gefolgt von einer Welle der Panik. Ich begann erneut mit meiner Suche. Ich folgte der Fensterreihe bis zur Rückseite des Gebäudes, dann zur vierten Seite, wobei ich in jedes einzelne Fenster hineinspähte. Meine Angst wuchs, und meine klebrigen Flipflops klebten immer wieder am Beton fest.
    „Ich könnte hier wirklich mal ein bisschen Hilfe brauchen“, stieß ich schließlich aus, als ich meine Finger um eines der Fenster schloss, um es aufzuziehen, und die Scheibe mit einem Ruck wieder zuschnappte. Zwei meiner Nägel splitterten und brachen ab. Ich starrte auf die ruinierte Maniküre hinab, und Tränen stiegen mir in die Augen. Nicht, weil ich einen Fingernagel verloren hätte (nein, im Ernst), sondern weil Ty mich brauchte und ich ihn nicht finden konnte. Ich war zwar ganz in der Nähe, aber eben nicht bei ihm. „Bitte.“ Meine Kehle schien sich um dieses eine Wort zusammenzuziehen. Ich schluckte. Dann schloss ich für einige Sekunden die Augen, um mich wieder in den Griff zu bekommen.
    Vampire heulen nicht, sagte ich mir. Sie setzen Himmel und Hölle in Bewegung, treten in jede Menge Ärsche - und bleiben stark. Ich nahm all meinen Mut

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