0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde
Und Mabel Parker machte Anstalten, dieser Aufforderung nachzukommen. Sie stürzte auf mich los und schwang das Tischfeuerzeug.
Ich wartete, bis sie vor mir stand. Ich sah das Glitzern in ihren Augen und wusste, dass sie mich nicht nur betäuben würde. Die Mordlust stand ihr ins Gesicht geschrieben. Diese Frau würde zuschlagen, bis mir die Hirnschale zertrümmert war.
Ihr Arm schwang empor. Das Metall des Feuerzeugs blitzte auf. Die Frau zielte genau. Ich sah, dass mich der Schlag an der Schläfe treffen sollte.
Fontana verstärkte den Druck seiner Umklammerung. Aber er achtete nicht auf seine Beine.
Das Folgende geschah gedankenschnell. Als die Frau das Feuerzeug niedersausen ließ, trat ich Fontana mit einem wuchtigen, kurzen Stoß das Standbein weg, vollführte eine kraftvolle Rumpfdrehung und brachte Fontana durch eine Art von Schleuderbewegung vor mich.
Und zwar genau in dem Sekundenbruchteil, da Mabel Parker den Schlag nicht mehr bremsen konnte. Mit der mir zugedachten Wucht krachte das Feuerzeug auf Fontanas Hinterkopf.
Der Schlag hätte ausgereicht, um einen Ochsen zu betäuben. Wie vom Blitz getroffen stürzte der Verbrecher zu Boden.
Die Mörderin stand starr vor Schreck. Das Feuerzeug entglitt ihrer Hand, fiel zu Boden und traf Fontanas Schulter. Aber der Mann rührte sich nicht mehr. Und an dem gebrochenen Blick seiner Augen erkannte ich, dass er tot war.
***
Wahrscheinlich hätte Mabel Parker niemals ein Geständnis abgelegt, wenn nicht der Schock von Fontanas Tod auf sie gewirkt hätte. Jetzt aber war sie völlig gebrochen und hielt mit nichts mehr hinter dem Berg. Alle meine Vermutungen wurden bestätigt und ergänzt.
Fontana kannte Spencer Denston seit mehr als fünf Jahren. Die beiden hatten einmal einen Lohngeldtransport überfallen und ausgeraubt, waren aber nie erwischt worden. Ihre Wege trennten sich. Aber sie blieben in Verbindung miteinander. Fontana erbte in Red Bluff das Motel. Aber schon lange zuvor hatte er den alten Bernarr in Red Bluff kennengelernt und sich dessen Vertrauen irgendwie erschlichen. Dabei hatte Bernarr angedeutet, dass er Millionen besitze. Von dem Augenblick an bereitete Fontana den Plan vor. Aber sowohl Fontana als auch Mabel Parker waren sich über die Ausführung nicht völlig im Klaren. Mabel Parker übernahm es, Bernarr in New York zu überwachen. Darüber hinaus gelang es Mabel Parker, Josef ine Bernarr kennenzulernen und die Frau immer mehr zum Trinken zu verleiten.
Mabel Parker erhoffte daraus, dass Josefine etwas über den Plan verlauten 62 lassen würde. Und darin täuschte sie sich nicht, Josefine verriet, dass der alte Bernarr seine Millionen vergraben und einen Plan über das Versteck angefertigt habe.
Fontana und Mabel Parker wussten genau über Rosi Bernarr Bescheid. Fontana überwachte Rosi in Red Bluff, Mabel Parker überwachte den alten Bernarr und Josefine in New York. Plötzlich tauchte Kelly auf. Das Verbrecherpärchen erriet Kellys Plan. Folglich wurde der Mörder ebenfalls durch Mabel Parker überwacht.
Dann handelte Kelly, und Mabel Parker musste sich beeilen, wenn ihr Plan nicht verloren gehen sollte. Sie durchwühlte Bernarrs Haus in der Houston Street. Aber von dem Plan gab es keine Spur. Dann beauftragten Mabel Parker und Fontana den ehemaligen Komplizen Spencer Denston.
Was im Folgenden geschah, deckte sich genau mit meinen-Vermutungen.
Rosi Bernarr und ich sollten getötet werden. Der Verdacht sollte auf Kelly fallen. Der anonyme Anruf in New York stammte tatsächlich von Mabel Parker.
Josefine Bernarr war von der Reporterin ermordet worden. Denn die Parker befürchtete, dass Josefine sich vielleicht verplappern könnte. Hätten wir von einer Verbindung zwischen Josefine und Mabel Parker erfahren, so wäre das sehr gefährlich für die Reporterin gewesen.
Da das Verbrecherpärchen bis jetzt immer noch nicht im Besitz des Plans war, wollte die Parker Josefines Wohnung durchsuchen. Zwar glaubte sie nicht daran, dass Bernarrs Schwester den Plan hatte, aber sie wollte nichts unversucht lassen.
Unsere plötzliche Rückkehr vereitelte die Durchsuchung. Mabel Parker musste eiligst verschwinden.
Mabel Parkers Geständnis wurde von einer grausigen Überraschung gekrönt.
Der Sheriff Washington Acker war von Harry Fontana getötet worden. Der Sheriff hatte Fontana dabei überrascht, als dieser die Blockhütte des alten Bernarr aufbrach und durchwühlte. Washington Acker, der über den Fall Bernarr oberflächlich informiert war,
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