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0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

Titel: 0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Mörder kam im Morgengrauen
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kramte in meinen Taschen nach passendem Kleingeld und gab ihm drei Dollar.
    »Der Rest ist für Sie«, sagte ich und bückte mich nach meinem Koffer.
    Der Driver dankte kurz und schwang sich wieder hinters Steuer.
    Als ich mich aufrichtete, sah ich, daß ein Fahrgast in den Fond des Taxis sprang. Ich hörte, wie er zu dem Driver sagte:
    »Zum Flughafen! Aber beeilen Sie sieh. Ich habe nicht mehr viel Zeit.«
    Die Antwort des Drivers ging im Motorenlärm unter, und der Wagen schoß mit einem Satz los. Ich konnte das Gesicht des Fahrgastes auch jetzt noch nicht sehen, als der Wagen an mir vorüberrollte, denn der Mann hatte sich abgewandt und rückte einen kleinen schwarzen Handkoffer auf dem Sitz neben sich zurecht.
    »Bestimmt ein Geschäftsmann, der hinter einem dicken Abschluß her ist«, murmelte ich und war überzeugt, daß er bei einem guten Spezialisten für Managerkrankheit in Behandlung war. Ich setzte mich in Bewegung und ging zum Eingang des »Esplanada«.
    Ich brauchte fast acht Minuten, bis ich an dem Portier und der Reception vorbei war und alle Formalitäten erledigt hatte. Mit dem Lift fuhr ich ins zweite Stockwerk und ließ mich von einem schwarzen Boy in gutsitzender Phantasieuniform auf mein Zimmer bringen.
    »Sind Sie mit dem Zimmer zufrieden, Sir?« erkundigte sich der Kleine beflissen und stellte meinen Koffer neben einem kleinen Tischchen ab. Ich nickte, drückte ihm einen Dollar in die Hand und schob ihn sanft zur Tür hinaus.
    Dann telefonierte ich.
    »Federal Bureau of Investigation. Blake am Apparat«, meldete sich eine forsche Stimme.
    »Hallo, Blake!« rief ich. »Hier Cotton. Fein, daß ich Sie gleich an der Strippe habe.«
    »Hallo, Mister Cotton!« klang es erstaunt zurück. »Willkommen in Atlanta. Ich hatte Sie eigentlich noch nicht so früh erwartet.«
    »Ich hatte Glück«, erklärte ich ihm. »Ich habe doch noch die frühere Maschine geschafft. Ich bin gerade hier im ›Esplanada‹ angekommen. Haben Sie in der Zwischenzeit etwas herausfinden können?«
    »Leider ja«, kam es zurück.
    »Wieso leider?« fragte ich dagegen. »Sie scheinen sich über die Fortschritte nicht gerade zu freuen, Blake.«
    »Tu ich auch nicht, Mister Cotton«, stöhnte Blake. »In der Zwischenzeit haben wir nämlich festgestellt, daß noch eine ganze Menge weiterer Blüten hier in Atlanta auf getaucht sind.«
    »Fünfziger?« erkundigte ich mich interessiert.
    Ich konnte mir deutlich vorstellen, daß Blake heftig mit dem Kopf nickte.
    »Alles Fünfziger«, sagte er. »Die Fünfziger, hinter denen Sie her sind. Sie tauchen' an mehreren Stellen auf, und wir mußten feststellen, daß die Gangster noch nicht einmal besonders vorsichtig vorgegangen sind. Und doch haben wir nicht einen einzigen fassen können. Wir hatten eine deutliche Spur, aber der Mann ist uns durch die Lappen gegangen. Noch nicht einmal eine genaue Beschreibung haben wir von ihm. Ich nehme an, daß er längst wieder aus Atlanta verschwunden ist.«
    »Lassen Sie sich keine grauen Haare wachsen, Blake«, tröstete ich ihn. »Wir werden es schon schaffen. Ich…«
    »Einen schwachen Trost habe ich, Mister Cotton«, unterbrach mich mein Kollege aus Atlanta. »Wir haben einen ganz bestimmten Mann in Verdacht. Seine Beschreibung liegt vor. Moment, ich gebe Ihnen die Details,«
    Ich hörte, wie der Hörer auf die Schreibtischplatte gelegt wurde, und Schritte, die sich entfernten. Kurz darauf vernahm ich das Rascheln von Papier und dann wieder die Stimme von Blake:
    »Es handelt sich um Pink, Arthur Pink. Alter 46 Jahre, Amerikaner weißer Rasse, ungefähr einssechsundsechzig groß, dunkles Haar, Augen grau…«
    »… breite Narbe auf den linken Handrücken«, unterbrach ich ihn.
    »Sie kennen den Mann?«
    »Und ob ich den Mann kenne«, knurrte ich grimmig. »In New York habe ich ihm mal zu einem langen Urlaub auf Staatskosten verholfen. Aber ich glaube nicht, daß er mit unserer Geschichte etwas zu tun hat. Seine Spezialität war das Knacken von Autos. Er hatte früher in New York eine große Gang, die wir zerschlagen haben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Pink neuerdings in Blüten machen soll. Trotzdem, wissen Sie, wo der Kerl sich auf hält?«
    »No, Sir«, kam der Bescheid. »Aber die Fahndung nach ihm läuft auf Hochtouren. Wie ich schon sagte, haben wir auch die State Police eingeschaltet und…«
    Ein schriller, spitzer Schrei ertönte vor meinem Zimmer, ein Schrei, wie ihn nur ein Mensch in höchster Not ausstößt. Dann hörte ich

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