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0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

Titel: 0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Mörder kam im Morgengrauen
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Der elektrische Rasierapparat surrte so laut, daß Arthur Pink nicht bemerkte, wie hinter ihm lautlos die Tür aufschwang.
    Pink strich sich prüfend über den Adamsapfel, schaltete den Apparat aus und drehte sich um.
    Der Fremde stand mit dem Rücken gegen die Tür gelehnt. In seiner Hand lag eine 45er Lueger.
    Pink starrte auf den Schalldämpfer der Waffe und hob langsam die Hände.
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?«
    Der Fremde kam einige Schritte näher. »Möchtest wohl gern wissen, wer dich umbringt?« zischte er leise. »Ich bin Rex Bunter.«
    »Umbringen?« stieß Pink heraus. »Wieso… Sie müssen sich irren, Mister Bunter. Bestimmt irren Sie sich. Ich kenne Sie gar nicht. Sie verwechseln mich wahrscheinlich. Ich bin Arthur Pink…«
    »… und genau den suche ich«, unterbrach ihn Bunter kalt. »Seit zwei Tagen suche ich dich hier in Atlanta. Ich hätte nicht gedacht, daß ich dich im vornehmsten Hotel finden würde.« Auf Pinks Stirn standen dicke Schweißperlen. Seine Lippen zuckten.
    Der Fremde trat noch zwei Schritte näher und richtete die Mündung seiner Waffe auf Pinks Kopf.
    »Warum willst du mich umbringen?« keuchte Pink. »Ich habe Geld, ’ne Menge Geld! Nimm es und laß mich in Ruhe.« Er machte einen Schritt in Richtung des Tisches, der in einer Ecke stand.
    »Stop!« befahl Bunter. »Rühr dich nicht von der Stelle. Ich werde mich selbst bedienen.«
    »Läßt du mich dann laufen?« In Pinks Stimme war eine Spur von Hoffnung. »Du kannst dich darauf verlassen, daß ich dir keine Scherereien mache. Dann bist du längst über alle Berge, bis man mich'befreit.«
    Bunter schien zu überlegen. Dann fragte er: »Wer steckt mit dir unter einer Decke? Wem hast du noch frisierte Autos angedreht? Los, antworte!« Arthur Pink atmete erleichtert auf.
    »Jetzt weiß ich, worum es geht. Ich hab’ ’ne Menge Wagen verschoben, Bunter. Das stimmt. Es ist mein Job. Ich besorge alles allein. Ich…«
    »Quatsch nicht, Mann!« unterbrach ihn Bunter. »Du weißt offenbar nicht, was du angerichtet hast. Mein Auftraggeber hat ’ne Menge Schwierigkeiten gehabt mit den vier Wagen, die du ihm angedreht hast. Und Schwierigkeiten kann er sich nicht leisten.«
    »Ach, das Geschäft meinst du. Wußte nicht, daß man in New York so empfindlich ist. - Aber die Papiere waren doch große Klasse. Ich habe ’nen Haufen Geld dafür bezahlt. Aber ich wußte nicht, daß ich ’nem Kollegen auf die Füße getreten bin. Paß auf, ich habe ’nen vernünftigen Vorschlag. Ich werde das Geschäft rückgängig machen. Dein Boß bekommt sein Geld zurück und noch ein paar Scheine dazu. Okay?«
    Pink blickte dem anderen in die Augen und merkte, daß er sich seine Worte hätte sparen können.
    Er sah, wie sich der Finger am Abzug der Lueger langsam krümmte.
    Er wagte einen verzweifelten Sprung.
    Wie eine Rakete schoß er vor und sprang Bunter an.
    Der Schuß klang wie die Fehlzündung eines Kleinwagens.
    Mit einem gurgelnden Laut sank Pink vor dem Killer zu Boden.
    Bunter schoß noch einmal. Dann steckte er seine Waffe in die Halfter, stieg über die Leiche und ging zum Kleiderschrank, in dem der Anzug des Toten auf einem Bügel hing.
    Bunter zog Handschuhe hervor, streifte sie über, fischte dann Pinks Brieftasche aus dem Jackett und öffnete sie. Er entnahm ihr ein dünnes Bündel Geldnoten und warf die Brieftasche auf das Bett.
    Bunter ließ seine Blicke durch den Raum schweifen.
    Die Kommode.
    Eine der Schubladen stand offen. Bunter durchwühlte die Wäsche. Er fand nichts.
    Der Killer durchsuchte den Schrank, riß die Matratzen hoch, fetzte das Kopfkissen auseinander.
    Er fand nichts.
    Dann fiel ihm die kleine Figur auf, die auf dem Tischchen stand.
    Es war ein dickbäuchiger Buddha. Bunter nahm ihn in die Hand und wunderte sich, daß die Figur so leicht war. Er betrachtete sie genau. Er entdeckte den haarfeinen Spalt, der rund um den Hals der Figur lief.
    Rex Bunter brauchte nicht lange, bis er den Mechanismus entdeckte. Er betätigte ihn, und jetzt ließ er den Kopf des Buddhas nach hinten klappen. Das Innere der Figur enthielt fest zusammengerollte Fünfzig-Dollar-Scheine.
    Bunter klappte den Buddha wieder zu und blickte sich um. Er bemerkte einen kleinen Handkoffer, der auf dem Kleiderschrank lag.
    Bunter legte die Statue in den leeren Koffer, schloß den Deckel und faßte den Griff.
    Dann ging er zur Tür.
    ***
    Der Taxi-Driver knallte meinen Koffer auf den betonierten Bürgersteig und streckte seine Hand aus. Ich

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