0309 - Die Sklavenwelt von Magellan
..."
„Comment vous voulez, Grandseigneur", sagte Roi in zuvorkommendem Ton. „Wie Sie wünschen."
Er steckte die Tabakdose in die Westentasche zurück, vollführte eine tiefe Verbeugung vor dem Großadministrator und nickte den Offizieren der Zentrale jovial zu.
„Au plaisir, Messieurs! Wir sind erschöpft und geruhen, uns für einige Zeit zurückzuziehen."
In dem Gesicht des Großadministrators arbeitete es. Die Finger seiner rechten Hand schlossen sich zusammen und streckten sich wieder.
Oro Masut ließ ihm keine Zeit, sich etwas einfallen zu lassen. Er stampfte geradewegs auf Rhodan zu.
„Platz für den König!" brüllte er mit seiner gewaltigen Stimme.
Perry Rhodan bekam eine kräftige Duftwolke in die Augen, als die Handspritze des Ertrusers wieder in Aktion trat.
Angewidert wandte er sich ab.
Hinter seinem Rücken ging der ertrusische Riese vorbei.
Mit dem tänzelnden, spielerischen Schritt eines Gecken des 18. Jahrhunderts „schwebte" Roi Danton hinterher. Wie eine Balletteuse trippelte er um den Großadministrator herum, rief ihm ein „a bientot" - „Auf bald", zu und verschwand in der Einstiegsöffnung des Antigravschachtes.
„Puh!" machte Rhodan.
In der nächsten Sekunde ertappte er sich dabei, wie er mit einem Papiertaschentuch in der affektierten Manier des Freihändlerkönigs sein Gesicht abtupfte.
Errötend schob er es in die Tasche seiner Bordkombination zurück.
Der Erste Offizier grinste schon wieder.
Doch das Grinsen erstarb, als er in die Augen des Großadministrators blickte.
Ohnmächtige, rasende Wut funkelte darin.
Perry durchquerte die Entfernung zum Kartentisch mit langen Schritten. Ließ sich in seinen Stammsessel fallen und zog das Mikrophon des Interkoms zu sich heran.
„Chef an Ortung!" sagte er kalt, als Major Konitzki sich meldete. „Untersuchen Sie die FRANCIS DRAKE mit allen Meßinstrumenten die Ihnen zur Verfügung stehen. Stellen Sie fest, ob Sie Unterschiede zu den Ortungsmustern terranischer Kampfschiffe feststellen können!"
„Jawohl, Sir!" erwiderte der Major und fügte hinzu: „Darf ich Sie darauf aufmerksam machen, daß ich innerhalb des Linearraums nichts unternehmen kann ..."
„Sie dürfen nicht!" schrie Rhodan aufgebracht zurück. „Es dürfte wohl klar sein, daß ich eine Aktion Ihrerseits erst nach dem nächsten L-Austritt erwarte!"
Er ließ das Mikrophon an dem elastischen Schwenkarm zurückschnellen und unterbrach die Verbindung.
Minutenlang hockte er mit geschlossenen Augen da und versuchte gegen die widerstrebenden Gefühle in seinem Innern anzukämpfen.
Eine Hand legte sich auf seine Schulter.
„Nicht die Ruhe verlieren, mein Freund", erklang die Stimme Atlans dicht an seinem Ohr.
Gleich darauf nahm der Arkonide neben ihm Platz.
„Ich vermute, dieser Freihändlerkönig hat dich wieder geärgert ..."
Perry lachte bitter.
„Geärgert? Wenn es nur das wäre! Dieser Kerl bringt mich noch um den Verstand. Man kann einfach nicht an ihn herankommen. Er umgibt sich mit einer Wand der Täuschung und der Liebenswürdigkeit und ist so aalglatt, daß ich mich manchmal frage, ob er nicht insgeheim mit uns umgeht, als wären wir seine Marionetten!"
Atlan lachte leise.
„Ein ungewöhnlicher Mensch, dieser König Danton! Aber ich glaube nicht, daß er deinen Zorn verdient hat, Perry. Ohne ihn wären wir nicht in der Lage, die vier Schiffe des Riesenroboters durch den Linearraum zu verfolgen."
„Das ist es ja eben", erwiderte Rhodan, schon ein wenig besänftigt. „Er hilft uns, aber eben nur in diesem speziellen Fall, anstatt uns die Konstruktionspläne des Halbraumspürers zu geben, wie es sich für einen Terraner gehörte."
Der Lordadmiral lachte erneut.
„Lieber Freund, dieser Roi Danton ist in erster Linie Händler. Wenn er uns etwas gibt? so müssen wir es bezahlen."
„Aber die Lage ... „, begann Rhodan.
Atlan unterbrach ihn.
„Die Lage ist ernst, zugegeben. Aber als Kunden sind wir noch genauso zahlungsfähig wie vor dem Auftauchen der Kristalle." Er senkte die Stimme.
„Und sollten wir es von heute auf morgen nicht mehr sein, Perry, so würde Danton uns alle technischen Errungenschaften vorbehaltlos und ohne Bezahlung überlassen."
„Das glaubst du!"
„Das weiß ich!" erwiderte der Arkonide geduldig.
„Vergiß bitte nicht meine psychologische Spezialausbildung."
Er sah sich vorsichtig um, bevor er weitersprach.
„Ich weiß, daß dieser junge Abenteurer nur Theater spielt, Freund. In Wirklichkeit ist er ein
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