Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0310 - Planet der Magier

0310 - Planet der Magier

Titel: 0310 - Planet der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sich in einer Lage, die kaum eine Bewegung zuließ.
    Das Schlimmste kam noch.
    Über dem Professor stand auf einem im Fels angebrachten Holzregal ein Gefäß mit Wasser, aus dem Wasser tropfte, genau auf den Kopf des Bedauernswerten.
    Bill kannte diese teuflische Foltermethode. Plötzlich schrie der Professor auf. Er mußte den an sich leichten Aufprall wie eine Explosion spüren. Anhand des mittlerweile aus dem Kessel gelaufenen Wassers konnte sich Bill leicht ausrechnen, daß Chandler schon einige Zeit dieser teuflischen Methode ausgesetzt war.
    Bill erkannte, daß er gerade noch zur rechten Zeit gekommen war. Er zögerte nicht eine Sekunde länger, sprang vor und machte in den Schlauch, aus dem das Wasser tropfte, einen Knoten.
    Chandler starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Sein Gesicht glänzte vor Nässe. Die Haare klebten auf seinem Schädel. Bill glaubte zu erkennen, daß ihn Chandler überhaupt nicht wahrnahm. Dessen Blick war in unendliche Fernen gerichtet.
    Zum Glück besaßen die Manschetten der Ketten keine Schlösser. Um sie von den Gelenken des Mannes zu lösen, mußte Bill sie aufschrauben. Mit den Händen schaffte er es nicht. Sein Blick suchte die Wände ab, und er freute sich jetzt, daß dieses Verlies zahlreiche Folterwerkzeuge enthielt, unter anderem auch Zangen, die ihm jetzt zugute kamen.
    Er riß eine von der Wand, probierte ein paarmal und nickte Chandler dabei zu. »Das schaffen wir schon«, sagte er, »nur noch einen Moment Geduld, Professor.«
    Chandler gab keine Antwort. Apathisch hing er in seinen eisernen Fesseln. Der Kopf schaute wie ein Fremdkörper aus der Halsmanschette hervor.
    Diese Stelle nahm Bill Conolly zuerst in Angriff. »Nur noch einen Moment«, machte er sich und dem Professor Mut. Er hatte die alte verrostete Zange aufgeklappt, führte beide Backen wieder zusammen und umklammerte damit die Schraube.
    Dann drehte er.
    Bill mußte tatsächlich Kraft einsetzen, denn der Rost hatte sich festgefressen.
    Der Reporter hörte das Knirschen, er spürte, wie sich der eingerostete Verschluß allmählich öffnete. Mit den Händen bog Bill die beiden Hälften des Würgeeisens zur Seite und stellte fest, daß es tiefe Abdrücke im Hals des Professors hinterlassen hatten. Die Haut war aufgeraut und blutete sogar.
    Haltlos fiel der Kopf des Professors zur Seite. Sein Atem ging schwer und stoßweise. Der Mann stand kurz vor einer Ohnmacht.
    »Keine Sorge!« flüsterte Bill, wobei er Optimismus in seine Stimme legte, »den Rest schaffen wir auch noch.« Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als er schon die Handmanschetten löste.
    Wenige Minuten später war Chandler auch von seinen Fußfesseln befreit, schaute den Reporter starr an, wollte etwas sagen und brach zusammen. Er fiel Bill Conolly genau entgegen, so daß dieser ihn auffangen und wegtragen konnte.
    Nein, auf eigenen Füßen würde es der Professor wohl kaum schaffen, die Räume in den oberen Etagen zu erreichen. Da mußte Bill Conolly ihn schon unterstützen.
    Chandler war nicht schwer. Der Reporter bückte sich und ließ den Körper über seine linke Schulter fallen. Er winkelte den Arm an, legte ihn über den Erschöpften und trug Chandler weg.
    Bill steckte der Fußmarsch noch in den Knochen. Er hatte es schwer, auch den leichten Mann zu tragen, aber er gab nicht auf. Ohne Pause durchlief er die unteren Verliese, ließ die finsteren Gänge hinter sich und erreichte schließlich wieder den Flur.
    Am liebsten hätte er das Schloß sofort verlassen. Das war nicht möglich, denn der Professor mußte sich erholen, damit er selbst gehen und nicht getragen zu werden brauchte.
    Bill keuchte. Auch sein Gang war nicht forsch oder gleitend. Er schwankte von einer Seite zur anderen und war froh, endlich das große Zimmer des Professors erreicht zu haben, wo er den Mann vor dem Kamin in einen Lehnsessel lehnte.
    Apathisch blieb Chandler sitzen. Er hatte den Mund weit aufgerissen.
    Röchelnde Atemgeräusche strömten über seine Lippen. Sie hörten sich kratzend an, der Mund stand offen, und Bill suchte nach einer Flüssigkeit, die er dem Mann einflößen konnte.
    In einem alten Schrank fand er Dinge, die auch in eine Bar gepaßt hätten. Zahlreiche Flaschen mit Selbstgebranntem Schnaps, aber auch Mineralwasser.
    Den Schnaps ließ der Reporter stehen, das Wasser war wichtiger. Ein Glas hatte er auch gefunden, es bis zur Hälfte eingeschenkt und ging damit zu dem Professor. Er setzte es ihm an die Lippen.
    »Trinken Sie, Chandler,

Weitere Kostenlose Bücher